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Das 35 Millionen Start-up: Diese Frauen stecken wirklich hinter dem Erfolg

Was passiert, wenn Frauen Führungspositionen besetzen, zeigt das Berliner Start-up Blinkist. Kleiner Spoiler: Es lohnt sich!
von Lisa Baier | 29.08.2019

Seit 7 Jahren ist Blinkist eine einzige Erfolgsstory in der internationalen Start-up-Welt: Innerhalb dieser kurzen Zeit machten 3 Freunde aus der Uni ihre Notizen zu einem Business mit 35 Millionen US-Dollar Wagniskapital-Finanzierung, 11 Millionen Kunden und 150 Mitarbeitern. Ihre Idee: Eine App, in der die Erkenntnisse aus den beliebtesten Sachbüchern auf ihren wesentlichen Inhalt reduziert sind, sodass mehr Menschen davon profitieren können. Ein Projekt, das sich zum boomenden Geschäft entwickelt hat.

Doch die Story um die 3 Gründer ist nur der Anfang, nur die Spitze des Eisbergs. Ein Blick in das tragende Fundament darunter verrät: Es sind vor allem Frauen, die die Führungspositionen des Berliner Start-ups bekleiden! Sie sind es, die bis zu 40-köpfige Teams leiten, Awards ins Haus holen und Millionen neuer Kunden an Bord ziehen. Zeit, hinter die Kulissen zu schauen.

„Mit Blinkist erweitern Sie Ihr Allgemein- und Fachwissen in kürzester Zeit.“
– Computerbild

Frauen an die Macht: Gleichstellung ist Leitsatz im Unternehmen

Blinkist vermittelt Wissen innerhalb kürzester Zeit. Mittlerweile sind 11 Millionen User vom Mehrwert der App überzeugt und eignen sich tagtäglich die Kenntnisse aus dem Angebot von 3.000 Ratgebern an. Statt mehrere Wochen für ein Buch zu benötigen, kann man sich dessen Kurzfassung in nur 15 Minuten anhören oder durchlesen. Für viele ist damit schon der Weg zur Arbeit produktiver als der eigentliche Arbeitstag. Mit diesem einfachen wie wirksamen Konzept hat es das Unternehmen in den letzten Jahren bis ganz nach oben geschafft. Für so eine Leistung ist aber nicht das Produkt allein verantwortlich, nein, maßgeblich sind es die Macher dahinter – oder besser gesagt die Macherinnen. Von Anfang an wurde Wert auf Gleichstellung in der Unternehmenskultur gelegt, und so kommt es nicht von ungefähr, dass bei Blinkist Frauen in den Führungsreihen sitzen. Welchen entscheidenden Beitrag sie zum Erfolg des Start-ups leisten, deckt dieser Beitrag auf.

Neue Funktionen: Das letzte Wort hat Eveline

Die Rolle des Produktmanagers ist wohl in jedem Unternehmen eine der begehrtesten, denn mit ihr kommt viel Verantwortung und Entscheidungsmacht. Und bei Blinkist gibt es eben eine Produktmanagerin: Eveline. Genau genommen ist sie Produktmanagerin für Wachstum. In dieser Position leitet sie seit Jahren ein 10-köpfiges Team, das lange Zeit ausschließlich aus Männern bestand. Ihren Erfolg kann man messen, und zwar positiv: Seit ihrem Start bei Blinkist im Jahr 2016 hat Eveline die User Base von 1.5 Millionen auf 11 Millionen erhöht. Ihr Geheimnis: „Ich versuche immer, den Blinkist-Endnutzer in den Mittelpunkt aller Entscheidungen zu stellen, gebe aber auch Raum für die Fähigkeiten jedes Einzelnen in meinem Team.“ Das ermöglicht ihr beides: den Blick nach vorn zu richten und ein offenes Ohr zu behalten für alle, die etwas an der App ändern möchten. Das kann vom Software-Entwickler bis zum Marketing-Experte jeder sein. Letztlich behält Eveline das letzte Wort über neue Funktionen, womit sie die App beispielsweise um die Hörfunktion oder die Offline-Funktion reicher und Blinkist zu einer der internationalen Trend-Apps gemacht hat.

Von Mega-Konzernen beachtet und ausgezeichnet: Temis Design

2017 wurde Blinkist mit dem Google Material Design Award ausgezeichnet. Hauptverantwortlich dafür war Chef-Designerin Temi, die Blinkists Design-Team leitet. 2015 gründete sie die mittlerweile 12 Mitglieder starke Gruppe aus Produkt-, User Experience- und Grafikdesignern, die für Blinkists visuelle Kommunikation, User Research sowie Brand- und UX Design verantwortlich ist. Unter Temis Leitung hat das Team dafür gesorgt, dass Blinkist neue Designstandards setzt, die die Messlatte branchenübergreifend hoch legen: Selbst Mega-Konzerne wie Apple schenken der App viel Beachtung – und haben sie übrigens auch als eine der Apple’s Best Apps of 2017 gekürt.

Laura bringt Expertentum und Neurowissenschaft in der Redaktion zusammen

Im Herzen des jungen Unternehmens sitzt die Redaktion und damit alle, die mit Lesen, Kürzen, Schreiben, Factchecking und Korrigieren beschäftigt sind. In Summe sind das momentan ganze 40 Autoren, Redakteure, Lektoren und Sprecher, die zu gegebener Zeit auf einen gemeinsamen Nenner kommen müssen – eine Mords-Aufgabe, die Laura inne hat. Über die Zeit hinweg hat sie bei Blinkist schon mit 70 Freelancern kooperiert. Laura stellt sicher, dass alle beteiligten internen und freiberuflichen Mitarbeiter gut zusammenarbeiten und sorgt für einen reibungslosen Ablauf der Produktion. Im Klartext bedeutet das, dass sie alle Experten an einen Tisch bringt und verantwortet, dass die Kurzfassungen qualitativ hochwertig und zugleich gut verständlich sind. So hat Laura beispielsweise eingeführt, dass psychologische Kenntnisse, abgeleitet aus der Neurowissenschaft, für die Produktion der Texte bei Blinkist zum Standard werden. Pro Monat beaufsichtigt sie die Entstehung von 40 neuen deutschen und englischen Titeln, insgesamt sind inzwischen 1.000 deutsche Titel unter ihrer Obhut ins Blinkist-Archiv eingegangen. Ganz nebenbei entwickelt Laura noch neue Formate für Blinkist.

Liebling der digitalen Medien

Eveline, Temi und Laura sind bei Weitem nicht die einzigen Frauen im Unternehmen – aber drei ausgezeichnete Beispiele, die zeigen, wie schlagkräftig und chancenreich ein divers aufgestelltes Unternehmen auf dem Markt ist. Schon frühzeitig hat ihre Arbeit dazu geführt, dass die Medien auf Blinkist aufmerksam wurden: Zeit Online, Welt, Spiegel und Computerbild testeten die App und legten sie ihren Lesern stets ans Herz. “Wer an dem Dienst Gefallen findet, für den ist die Premium-Variante die logische Wahl”, schlussfolgerte Computerbild nach einer Testrunde. Trotzdem gibt es die Möglichkeit, sich kostenfrei vom neuen Lese-Trend zu überzeugen, denn ein Titel pro Tag steht jedem User unentgeltlich zur Verfügung. Der Aufwand dafür beschränkt sich auf die wenigen Klicks, mit denen die App kostenlos im AppStore oder Google Play Store heruntergeladen werden kann. Damit steht man eigentlich nur noch vor der Wahl: mehr Wissen, ja oder nein?

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