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Schlug in den USA wie eine Bombe ein: Diese deutsche Wissens-App sollten Sie kennen

Die Amerikaner schwärmen für eine deutsche Wissens-App. Denn die bringt über 3000 Sachbuch-Bestseller schnell und einfach auf das Smartphone.
von Charlotte Zink | 11.07.2019

Die USA gilt aus vielen Gründen als das Land der Superlative und unbegrenzten Möglichkeiten. Doch was entscheidet darüber, ob man Tellerwäscher bleibt oder zum Millionär wird? Eine Studie zeigt: In den meisten Fällen ist es Bildung.

„Mit Blinkist erweitern Sie Ihr Allgemein- und Fachwissen in kürzester Zeit.“
– COMPUTERBILD

Eine App, die dafür in den Staaten immer häufiger genutzt wird, ist Blinkist. Die Wissens-App bringt die Kernaussagen von über 3.000 Sachbüchern und Ratgebern auf das Smartphone. In nur 15 Minuten können die von Experten geschriebenen Texte gelesen oder angehört werden.

Die Gründer des Berliner Startups Blinkist: Niklas Jansen, Tobi Balling und Holger Seim (v. l.)

„Es macht Spaß, mit der App neue, interessante Themen zu entdecken,“ schrieb die “New York Times.” Bereits 2017 listete die Tageszeitung Blinkist als eine der hilfreichsten Apps für das Erreichen persönlicher Ziele. Besonders gut gefiel dem Autor, wie einfach Blinkist in den Alltag integriert werden kann. „Blinkist ist schnell und ideal für die Kaffeepause“, lobte er.

“Blinkist macht wirklich Lust auf Sachbücher. Die App enthält clever geschriebene Kurzfassungen – Blinks genannt – die die Kernaussagen der Bücher auf den Punkt bringen.”
– The New York Times

So lesen Sie vier Bücher in nur einer Stunde

Ein Bekanntheitsgrad, den sich die Gründer der App, Holger Seim, Niklas Jansen und Tobias Balling, hart erarbeitet haben. Zweimal mussten die Jung-Unternehmer fast Insolvenz anmelden. Doch sie hielten an der Blinkist-Idee, die sie bereits während ihres Studiums entwickelt hatten, fest. Und machten Millionen Smartphone-User süchtig nach Sachbüchern.

Doch was steckt hinter der App, für die immer mehr Amerikaner schwärmen? Die Erklärung ist simpel: In einer digitalen Bibliothek gibt es sogenannte Blinks zu den weltweit beliebtesten Sachbüchern, populärwissenschaftlichen Bestsellern und Ratgebern. Inspiriert von Studien-Notizen bestehen diese aus den wesentlichen Kerninhalten der Werke. Dank des Kurzformats können User Blinks in nur 15 Minuten lesen oder anhören und sich so überall und jederzeit weiterbilden.

Schlaue Menschen verstehen, wieso die USA Blinkist lieben

Das Konzept der Erfolgs-App baut dabei auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus Hirnforschung und Psychologie. Aufbereitet werden die Kerninhalte der Sachbücher von einem Experten-Team, zu dem unter anderem Wissenschaftler, Psychologen und Journalisten zählen. Um die Inhalte möglichst einprägsam zu gestalten, reichern die Experten jeden Text und jede Audioversion in der App mit Anekdoten, hilfreichen Beispielen und Studien an. Alle Titel enden mit Tipps, die nahelegen wie die Erkenntnisse im Alltag angewandt werden können.

Die Auswahl an Blinks auf Englisch und Deutsch ist sowohl in den USA als auch in Deutschland breit: Ob Timothy Ferriss‘ Gründer-Ratgeber „Die 4-Stunden-Woche“ (Englisch: The 4-Hour Work Week), Giulia Enders Gesundheits-Ratgeber „Darm mit Charme“ (Englisch: Gut) oder Nobelpreisträger Daniel Kahnemanns Bestseller „Schnelles Denken, langsames Denken“ (Englisch: Thinking, Fast and Slow) – in der App können sich User zu zahlreichen Themengebieten weiterbilden.

Uni-Freunde verblüffen Mega-Konzern Apple mit Trend-App

Jede Woche ergänzt das Blinkist-Team die Bibliothek um rund 40 neue Titel, darunter stets die aktuellsten Bestseller. In den USA schlug dieses Konzept wie eine Bombe ein. Denn: Das sogenannte „Microlearning“ ist dort längst ein Trend. In Deutschland galt die App zunächst noch als Geheimtipp unter Akademikern, doch die User-Zahl wächst auch hier stetig: Eine Million Menschen in der Bundesrepublik nutzen Blinkist bereits. Weltweit zählt die App stolze 10 Millionen User.

Apple wählte die Erfolgsidee aus Berlin bereits 2017 zu den weltweit besten Apps und prophezeite kürzlich eine Revolution rund um das digitale Lesen. Im App-Store wird Blinkist regelmäßig zur App des Tages ernannt. Google verlieh dem Team um die Wissens-App jüngst den Android Excellence Award.

Twitter-Investoren stecken Millionen in Berliner Start-up

Diese Erfolgsgeschichte weckte nicht nur das Interesse bildungsaffiner Amerikaner, sondern machte auch US-Investoren hellhörig. Die Risikokapitalfirma Insight Venture Partners steckte bereits mehrfach Beträge in Millionenhöhe in das Start-up. Denn die Chefs sehen in Blinkist großes Potenzial.

Eine Meinung mit Gewicht, denn in der Vergangenheit hat Insight Venture Partners bereits ein gutes Gespür für Trend-Apps bewiesen. Unter anderem investierte die Gesellschaft in Unternehmen wie Twitter, Tumblr und BlaBlaCar. Der bei Insight Venture Partners für internationale Investitionen verantwortliche Harley Miller ist überzeugt: Blinkist führt „eine völlig neue Kategorie der Selbstoptimierung“ an.

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