close Facebook Twitter Instagram LinkedIn

Abschiedsmail an Kollegen: Was hineingehört und was nicht

Die letzten Tage im Job nahen und Sie möchten sich mit einer E-Mail von allen Kollegen verabschieden? So geht’s richtig.
von Charlotte Zink | 04.01.2023

Abschiedsmail an Kollegen: Was hineingehört und was nicht

Die letzten Tage im Job nahen und Sie möchten sich mit einer E-Mail von allen Kollegen und Vorgesetzten verabschieden? Vielleicht sogar zu einem Abschiedsumtrunk in kleiner Runde in Ihrem Büro einladen? Mit unseren Formulierungstipps, Beispiel-E-Mails und No-Go-Hinweisen finden Sie schnell die passenden Worte für das Adieu.

Eine neue berufliche Herausforderungen bringt in den meisten Fällen auch immer einen Abschied mit sich. Der fällt mal leichter, mal schwerer, aber er bringt vor allem auch immer eine neue Chance mit sich.

Eine Abschiedsmail an die Kollegen, mit denen Sie in den letzten Monaten und Jahren zusammengearbeitet haben, stellt eine gute Möglichkeit dar, alle in einem Rutsch über den baldigen Jobwechsel bzw. den letzten Arbeitstag im Untrenehmen zu informieren.

Und es ist vor allen Dingen Ihre Chance, mit ein paar guten Formulierungen noch einmal Danke zu sagen: für gelungene Projekte, gute Zusammenarbeit, gemeinsame Mittagspausen und viele gute Momente im Unternehmen.

Und das nicht nur beim eigenen, von der Größe her überschaubaren Team, sondern auch in anderen Abteilungen und an Standorten, an denen Sie sich in der Kürze der Zeit nicht mehr persönlich verabschieden können. Aber die Mail lohnt sich auch aus anderen Gründen:

3 Gründe für eine Abschiedsmail

Gut formuliert und verschickt an die Richtigen gehört sie nicht nur zum guten Ton. Eine Abschiedsmail lohnt sich sogar gleich dreifach:

Organisatorisches

Wann ist Ihr letzter Arbeitstag? Wer übernimmt Ihre Aufgaben? Wer ist Ansprechpartner für bestimmte Projekte? Und wie sind die neuen Ansprechpartner zu erreichen? Fragen wie diese können Sie in der Abschiedsmail mit einem kurzen, organisatorischen Überblick schnell für alle beantworten. 

Netzwerk sichern

Ihre Kollegen, Ihre Vorgesetzten, Ihre Ansprechpartner in Partnerunternehmen und auch Ihre Kunden sind Ihr berufliches Netzwerk. Haben Sie einen guten Draht zueinander, können sich all diese Personen auch im neuen Job als hilfreiches Netzwerk erweisen.

Benötigen Sie einmal Referenzen oder haben Sie eine spezielle fachliche Frage, dann ist dieses Netzwerk besonders wertvoll. Unser Tipp: Um in Kontakt zu bleiben, können Sie in Ihrer Abschiedsmail auf Ihr Profil in einem beruflichen Netzwerk wie z. B. LinkedIn oder XING hinweisen.

In Erinnerung bleiben

Und nicht zu vergessen: Hinterlassen Sie mit einer gut formulierten Abschiedsmail und einem Danke für die gemeinsamen Projekte und Aufgaben einen guten Eindruck. Denn wie sagt man doch immer?

Man sieht sich – auch im Arbeitsleben – immer ein zweites Mal. Verlassen Sie ein Unternehmen mit einem guten Gefühl und einem guten letzten Moment, dann steht sogar einer Rückkehr zu einem späteren Zeitpunkt nichts im Wege.

Schreib-Tipps für Ihre Abschiedsmail an Kollegen 

Wie bei allen E-Mails im beruflichen Kontext gilt auch für die Abschiedsmail: Fassen Sie sich kurz, achten Sie auf die korrekte Rechtschreibung und formulieren Sie höflich. Die Tonalität Ihrer Abschiedsmail wählen Sie so, dass Sie zum kollegialen Miteinander im Team und innerhalb des Unternehmens passt.

Sie können Ihre Mail höflich, aber sachlich formulieren. Wenn das Miteinander im Unternehmen aber locker und fast freundschaftlich ist, dann dürfen Sie gern etwas emotionaler und auch humorvoll schreiben. Finden Sie den Stil, der am besten zu Ihnen und Ihren Kollegen passt.

Wann Abschiedsmail verschicken?

Schicken Sie die Nachricht rechtzeitig an den Verteiler, nicht erst am letzten Tag oder sogar erst nachdem Ihre Anstellung offiziell beendet ist.  Ein oder zwei Tage vor Ihrem letzten Arbeitstag sollte die Mail spätestens in den Postfächern Ihrer Kollegen eingehen.

Idealerweise aber schreiben und verschicken Sie die Mail zu Beginn Ihrer letzten Arbeitswoche. So können letzte Fragen rechtzeitig geklärt werden und Ihre Kollegen haben ausreichend Zeit, Ihnen noch persönlich Adieu zu sagen.

Vielleicht ergeben Sie so auch noch letzte, spontane Mittagsverabredungen, die Ihnen und den anderen den Abschied etwas erleichtern. Generell gilt: Achten Sie darauf, dass Sie wichtige Projekte und dringende Arbeitsaufgaben zuerst vom Schreibtisch schaffen, ehe Sie mit der Mail Ihren Abschied einläuten.

So können Sie sich voll und ganz auf den Abschied konzentrieren und letzte Aufgaben zuvor noch gewissenhaft abschließen. Eventuell ist es auch ratsam, den Zeitpunkt für Ihre Abschiedsmail mit Ihren direkten Vorgesetzten abzustimmen. 

Tipps für den Inhalt

Eine Rundmail an alle oder sogar persönlich formulierte Mails an jeden einzelnen Kollegen – diese Entscheidung liegt bei Ihnen und ist selbstverständlich auch eine Frage der Größe des Unternehmens und der Anzahl der Empfänger. 

In der Regel macht es Sinn, eine allgemein formulierte Mail zu verfassen und diese an einen Verteiler zu verschicken . Damit diese etwas persönlicher wird, können Sie auch in einer Rundmail einzelne Personen hervorheben, z. B. indem Sie kurze Anekdoten oder persönliche Mitteilungen einbinden, in denen Sie Kollegen namentlich erwähnen.

Das bietet sich an, wenn Sie mit einzelnen Kollegen besonders eng zusammengearbeitet haben und an dieser Stelle Ihren Dank für die gemeinsame Zeit und Unterstützung im Job noch einmal hervorheben wollen. 

Grundsätzlich sollte Ihre Abschiedsmail folgende Fragen beantworten:

  • Wann ist Ihr letzter Arbeitstag im Unternehmen? Bei Resturlaub, nennen Sie den letzten Tag, an dem Sie vor Ort bzw. erreichbar sind.
  • Wer ist der neue Ansprechpartner für Ihre Projekte?
  • Gibt es einen Nachfolger?
  • Haben Sie Profile in beruflichen Netzwerken wie LinkedIn oder XING? Wenn ja, verlinken Sie zu den Profilen.
  • Optional: Unter welcher privaten E-Mail-Adresse oder sogar Telefonnummer  erreicht man Sie nach Ihrem Ausscheiden aus der Firma?

No-Gos: Was nicht in die Abschiedsmail gehört

Ganz egal, aus welchen Gründen Sie das Unternehmen verlassen: Verabschieden Sie sich professionell und in aller Höflichkeit. Vermeiden Sie jegliche Spitzen, negative Kommentare und Vorwürfe.

Halten Sie all Ihre Kritik nicht schriftlich fest, denn das wirkt in diesem Kontext schlichtweg unprofessionell und unpassend. Suchen Sie hier lieber vor Ihrem Jobwechsel noch einmal das direkte Gespräch mit einzelnen Personen, wenn Ihnen noch etwas auf der Seele brennt. 

Das neue Unternehmen nennen, zu dem Sie wechseln, oder eher nicht? Tatsächlich ist die Nennung des neuen Arbeitgebers an dieser Stelle eher unüblich.

Es sei denn, Sie wechseln innerhalb eines Konzerns oder an einen neuen Standort Ihres jetzigen Unternehmens. Verweisen Sie bei einem Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber stattdessen auf Ihr Profil in beruflichen Netzwerken.

Hier verkünden Sie den neuen Arbeitgeber und Ihre Position in der Regel am ersten Tag Ihrer Anstellung. 

Verteiler erstellen: An wen geht die Abschiedsmail?

Pauschal lässt sich das nicht sagen, da ein Verteiler sehr individuell erstellt werden muss. Für kleine und mittelständische Unternehmen gilt: Hier können Sie grundsätzlich eine Mail an den Gesamtverteiler der Firma verschicken.

Anders ist es bei Konzernen oder größeren Unternehmen. Legen Sie hier einen neuen Verteiler an, der sowohl die eigene Abteilung, Ihre direkten Vorgesetzten als auch die Abteilungen umfasst, mit denen Sie eng zusammengearbeitet haben.

Ergänzen können Sie den Verteiler zudem mit allen Kollegen, mit denen Sie abteilungsübergreifend häufig in Kontakt standen. Auch gute Kollegen an anderen Standorten, externe Dienstleister, Ansprechpartner in Partnerunternehmen und Freelancer, mit denen Sie häufig zusammen gearbeitet haben, können Sie dem Verteiler hinzufügen.

War Ihr Job mit viel Kundenkontakt verbunden, dann empfiehlt sich auch eine Mail an Ihre Kunden. Hier ist es von Vorteil, wenn Sie einen eigenen Verteiler aufsetzten und den Text der Abschiedsmail anpassen.

Statt einer Übergabe Ihrer Projekte an Ihre Kollegen sind hier die neuen Ansprechpartner für Ihre Kunden die viel wichtigere Information. Achten Sie beim Kunden-Verteiler unbedingt auf einen nicht sichtbaren Verteiler, stattdessen können Sie zum Beispiel eine neue Mail-Liste anlegen oder mit der Funktion bcc arbeiten.

Betreffzeile: Kurz, aber aussagekräftig 

Kleines Detail mit Wirkung: Damit Ihre Mail in der Nachrichtenflut in keinem Postfach untergeht, setzen Sie am besten auf eine kurze, aber viel sagende Betreffzeile. Kurz, damit sie im Mailprogramme vollständig angezeigt wird, und prägnant, damit die Empfänger den Inhalt sofort einschätzen können und neugierig sind auf den Inhalt.

Unsere Formulierung-Beispiele für Ihre Abschiedsmail an Kollegen 

Du oder Sie – welche Ansprache passt am besten in Ihr jetziges Unternehmen? Wählen Sie eine entsprechende Beispiel-E-Mail als Vorlage für Ihre persönliche Abschiedsnachricht. Denken Sie daran: Nutzen Sie die Beispiele nur als Vorlage und Inspiration, formulieren Sie Ihre Abschiedsmail immer individuell.

Beispiel 1: Formelle Abschiedsmail

Betreff: Auf Wiedersehen und Danke sehr

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

es hat sich wahrscheinlich schon herumgesprochen, dass am [Datum] mein letzter Arbeitstag ist. Ich möchte mich auf diesem Wege bei Ihnen allen für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit in den vergangenen [Anzahl der Jahre im Unternehmen] Jahren bedanken. 

Ab dem [Datum] wird Herr/Frau [Vorname Name] ([E-Mail und Telefonnummer]) meinen Aufgabenbereich betreuen. Das Projekt [Projektname] übernimmt Herr/Frau [Vorname Name] ([E-Mail und Telefonnummer]).

Es würde mich sehr freuen, wenn ich mit Ihnen über LinkedIn/XING [verlinktes Profil] in Kontakt bleibe.

Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen

[Ihr Vorname und Nachname]

Tel.: [optional Ihre private Telefonnummer]

E-Mail: [Ihre private E-Mailadresse]

Beispiel 2: Informelle Abschieds-E-Mail 

Betreff: Auf Wiedersehen und Danke sehr

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

nun ist es tatsächlich so weit: Am [Datum] ist mein letzter Arbeitstag. Und es wird Zeit, Danke zu sagen.  Danke für die Zusammenarbeit in all den Jahren, Danke für die vielen erfolgreichen Projekte, die wir gemeinsam gestemmt haben, und Danke für die gute Zeit, die wir miteinander verbracht haben.

Ab dem [Datum] übernimmt [Vorname Name] ([E-Mail und Telefonnummer]) meinen Aufgabenbereich. Das Projekt [Projektname] betreut ab sofort [Vorname Name] ([E-Mail und Telefonnummer]).

Es würde mich sehr freuen, wenn wir über LinkedIn/XING [verlinktes Profil] in Kontakt bleiben.

Viele Grüße & bis bald

[Ihr Vorname]

Tel.: [optional Ihre private Telefonnummer]

E-Mail: [Ihre private E-Mailadresse]

Beispiel 3: Locker formulierte Abschieds-E-Mail 

Betreff: Goodbye, auf Wiedersehen und Adieu

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

nach [Anzahl der Jahre im Unternehmen]  Jahren ist es für mich an der Zeit, weiterzuziehen. Am [Datum] ist mein letzter Arbeitstag. 

Zeit, Danke zu sagen, für die vielen Jahre voller spannender Projekte, legendärer Sommerfeste und lieb gewonnener Teamrituale. Ich hatte eine gute Zeit bei [Unternehmen].

Ab dem [Datum] übernimmt [Vorname] ([E-Mail und Telefonnummer]) meinen Aufgabenbereich. Das Projekt [Projektname] betreut ab sofort [Vorname] ([E-Mail und Telefonnummer]).

Wer Lust und Zeit hat, kommt am [Datum] um [Uhrzeit] zu einem kleinen Umtrunk in mein Büro. Ich freue mich auf euch!

Wenn wir noch nicht vernetzt sind, dann lasst uns das spätestens jetzt über LinkedIn/XING [verlinktes Profil] tun.

Viele Grüße & bis hoffentlich [Wochentag Umtrunk]

[Ihr Vorname]

Tel.: [optional Ihre private Telefonnummer]

E-Mail: [Ihre private E-Mailadresse]

Facebook Twitter Tumblr Instagram LinkedIn Flickr Email Print