Warum positives Denken überbewertet ist
Das Glück ist mit den Realisten de Oliver Burkeman nos enseña cómo la adopción de una perspectiva realista y práctica puede aumentar nuestra felicidad. Rechaza el optimismo irreal y promueve una visión equilibrada de la vida.
Ein Kernaspekt der ganzen Ratgeber-Branche ist der Optimierungsgedanke: die Vorstellung, alles im Leben könne auf einen Idealzustand zustreben. Auf einen Punkt, an dem alles genau richtig ist. Aber was, wenn eben dieser Drang in Wahrheit Teil des Problems ist?
Du kennst das Phänomen vom rosa Elefanten: Du bekommst gesagt, du sollst nicht an einen rosa Elefanten denken – und musst dir erst recht einen bunten Dickhäuter vorstellen. Dieser Drang wurde in den 1990er-Jahren als ironischer Prozess beschrieben. Wenn wir einen bestimmten Gedanken unterdrücken, drängt derselbe Gedanke mit noch stärkerer Vehemenz ins Bewusstsein. In den Original-Experimenten sollten die Leute das Bild von einem weißen Bären vermeiden.
Ähnliches passiert bei der Selbstoptimierung. Viele Selbsthilfe-Ratgeber arbeiten mit positiven Affirmationen. Die Leser sollen laut oder im Geiste positive Mantren aufsagen; beschwingte und oft schnulzige Phrasen wie „Ich bin schön“ oder „Es geht mir jeden Tag ein bisschen besser“. Und zwar solange, bis sie an deren Inhalt glauben. Aber diese affirmativen Wiederholungen können schnell zum Bumerang werden. Denn in vielen Fällen sind es gerade Menschen mit geringem Selbstvertrauen, die nach Bestätigung suchen. Die positiven Phrasen ändern nichts daran, dass diese Menschen eigentlich unsicher oder unglücklich sind. Und das von den Affirmationen unterdrückte Unglück wird zum rosa Elefanten: Die Menschen werden noch stärker mit ihren Minderwertigkeitsgefühlen konfrontiert.
Das wurde mehrfach in Experimenten belegt. Menschen mit geringem Selbstwertgefühl sollten wiederholt Sätze aufschreiben wie „Ich bin ein liebenswerter Mensch“. Aber ohne zusätzliche Reflexion oder Aufarbeitung ging der Schuss nach hinten los. Die positive Affirmation mutierte zur Aufforderung, negative Gedanken zu unterdrücken. Und das verlieh den negativen Gedanken am Ende sogar noch mehr Macht.
Irgendwo zwischen Selbsthilfe-Ratgebern und Optimierungswahn ist eine Art Zwang entstanden: Wir versuchen zwanghaft, positiv zu denken, um glücklich zu werden. Aber was ist, wenn dieser Glückszwang kontraproduktiv ist? Das Glück ist mit den Realisten (2023) bricht eine Lanze für unbequeme Empfindungen. Dafür, dass wir das Unvollkommene am Leben annehmen, uns entspannen und so auf Dauer wirklich zufrieden werden.
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