Work-Life-Bullshit Book Summary - Work-Life-Bullshit Book explained in key points

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Work-Life-Bullshit summary

Name: Work-Life-Bullshit
Rating: 3.7 (63 reviews)
Author: Thomas Vašek

Thomas Vašek

Warum die Trennung von Arbeit und Leben in die Irre führt

3.7 (63 ratings)

22 mins

Brief summary

Work-Life-Bullshit von Thomas Vašek ist ein Buch, das sich mit der Problematik der Work-Life-Balance auseinandersetzt. Es liefert praktische Tipps und Einsichten, um ein ausgeglichenes und erfülltes Leben im Zeitalter der permanenten Erreichbarkeit zu führen.

Topics

Alternative Perspectives Western Philosophy Working from Home

Table of Contents

Work-Life-Bullshit
Summary of 8 key ideas

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Key idea 1 of 8

Was drin ist für dich: Erkennen, dass ein gutes Leben ohne Arbeit kaum möglich ist.

Stell dir vor, du erbst mit einem Schlag so viel Geld, dass du nie wieder arbeiten musst. Statt drängender Deadlines, nerviger Meetings und einem schwierigen Chef besteht dein Leben von nun an aus reiner Freizeit. Sieht so ungefähr die Traumvorstellung deines zukünftigen Lebens aus? Wenn ja, solltest du diese Blinks lesen, denn sie könnten dich eines Besseren belehren.

Wir zeigen dir, dass Arbeit viel mehr ist als ein notwendiges Übel, mit dem man sein Geld verdient. Die Blinks veranschaulichen, dass Arbeit, Leben und Liebe sich gegenseitig stärker bedingen, als dir vielleicht bewusst ist. Und dass wahre Erfüllung ohne Arbeit nur schwer zu erreichen ist.

Wir klären u.a.,

warum Arbeitslosigkeit krank macht,
woher die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens stammt, und
warum mehr Freizeit nicht zwingend mehr Freiheit bedeutet.

Was wir unter Arbeit verstehen, unterliegt dem Wandel der Zeit.

Fragst du dich gelegentlich, ob du zu viel arbeitest oder ob deine Arbeit dich glücklich macht? Wenn du hier laut „ja“ rufen musst, liegt das wahrscheinlich daran, dass auch du nur ein Kind deiner Zeit bist. Denn wie wir über Arbeit denken, hängt von der Zeit ab, in der wir leben.

Die griechischen Philosophen der Antike z.B. verpönten die Arbeit noch als eines freien Menschen unwürdig. Körperliche Arbeit verrichteten zu dieser Zeit hauptsächlich Sklaven, und Kopfarbeit sah man nicht als Arbeit, sondern als Muße an.

Im Mittelalter war Arbeit etwas, das man von einem frommen Menschen erwartete. Daher auch das Motto „ora et labora“, also „bete und arbeite“. Arbeit umfasste zu dieser Zeit nun neben den körperlichen auch geistige Tätigkeiten, wie z.B. das Verfassen von Schriften.

In der frühen Neuzeit, also etwa ab dem 14. Jahrhundert, wurde die Arbeit gesellschaftsfähiger. Man dachte sie nun nicht mehr ausschließlich als etwas, das man Menschen von niedrigerem Stand verrichten lässt. Stattdessen wurde Arbeit immer häufiger mit Wohlstand und Anerkennung in Verbindung gebracht.

Im Zuge der Reformation im 16. Jahrhundert wurde der Müßiggang, der in der Antike noch so hoch geschätzt wurde, gesellschaftlich mehr und mehr geächtet, die Arbeit gar zum neuen Ideal erklärt. So verurteilte Martin Luther die Müßiggänger, und der Reformator Johannes Calvin lehrte, dass sich der Glaube erst in unentwegter Arbeit zeigt. Laut dem Soziologen Max Weber liegt der Aufstieg des Kapitalismus auch genau in dieser „protestantischen Arbeitsethik“ begründet, die sich damals entwickelte.

Doch keine andere Epoche prägte unser Verständnis von der Arbeit so sehr wie die industrielle Revolution. Freie Lohnarbeit, wie wir sie heute kennen, konnte nämlich erst mit den Fabriken entstehen. Denn erst diese führten eine klare räumliche Trennung zwischen Arbeit und Leben ein.

Bald darauf aber folgte schon der Kampf um kürzere Arbeitszeiten und gerechtere Verteilung. Arbeitsfreie Zeit wurde wieder zu einem begehrten Gut.

Und wo sind wir heute? Genau. Wir reden über die sogenannte Work-Life-Balance. Schon daran, dass es diesen Begriff überhaupt gibt, sehen wir, wie hart die Trennung zwischen Arbeit und Leben sich in unserem Denken festgesetzt hat. Scheinbar müssen wir einen Balanceakt zwischen zwei auseinanderklaffenden Welten vollführen. Aber gibt es diese Kluft wirklich? Und wie können wir Arbeit und Leben wieder versöhnen?

Arbeit ist mehr als nur ein Mittel zum Zweck.

Hast du in letzter Zeit mal deine Arbeit verflucht? Oder nur an einer Sache gearbeitet, um sie möglichst schnell fertigzubekommen? In dem Fall hättest du nämlich etwas mit Aristoteles gemeinsam. Denn dieser hatte ein ziemlich schlechtes Bild von der Arbeit. Er sah sie gar als eines Denkers unwürdig an und definierte sie als bloßes Mittel zum Zweck.

Viele Menschen sehen in der Arbeit v.a. die Tätigkeit, mit der man seinen Lebensunterhalt verdient. Arbeit ist in dieser Definition nicht mehr als ein notwendiges Übel, das zwar Nützliches schafft, den Menschen aber v.a. Zeit kostet. Dieses Denken erschwert es uns, motiviert zu arbeiten, oder sogar generell motiviert zu leben.

Arbeit basiert auf Regeln und Pflichten, doch sie ermöglicht auch Freiheit und ein gutes Leben.

Würdest du sagen, dass Poker spielen Arbeit ist? Und wie sieht es mit einer jungen Frau aus, die täglich Videos von ihrem Leben macht und diese auf YouTube hochlädt: Ist das Arbeit? Was macht eine Tätigkeit denn eigentlich zur Arbeit? Der Arbeitslohn allein scheint es jedenfalls nicht zu sein.

Folgenden Begriff in puncto Arbeit solltest du dir merken: Praxis. Eine Tätigkeit wird nämlich erst dann zur Arbeit, wenn ihr eine sogenannte Praxis zugrunde liegt. Diese Praxis verfolgt ein bestimmtes Ziel, unterliegt aber auch bestimmten Regeln zur Ausübung, wie etwa Deadlines oder Arbeitsverträge. Ein anderer Aspekt der Praxis ist auch, dass man gut darin wird, indem man sie ausübt. Denn erst, wenn man eine Sache gut ausüben kann, bringt sie einem Anerkennung.

Eine immer flexiblere Arbeitswelt stellt uns vor neue Herausforderungen.

Ch-Ch-Ch-Changes. David Bowie wusste nur zu gut, wovon er sang. Wir alle mögen schließlich etwas Abwechslung. Wohl nur wenige Menschen haben wirklich Freude daran, die immer gleiche Arbeit am Fließband zu verrichten oder ihr ganzes Arbeitsleben einem einzigen Betrieb zu widmen. Doch zu viel Abwechslung und dauernde Flexibilität haben auch ihre Schattenseiten.

Denn damit wird Arbeit nicht nur flexibler und selbstbestimmter, sie wird auch immer unsicherer. So glaubt der US-amerikanische Soziologe Richard Sennett z.B., dass der Flexibilität einfordernde Kapitalismus die alten Sicherheiten des Arbeitslebens zerstöre. Der Philosoph Zygmunt Bauman ging in seinem Denken sogar noch einen Schritt weiter. Laut ihm zerfällt unser Leben nämlich immer mehr in verschiedene Projekte, die aber nichts miteinander zu tun haben. In einer Lebenswelt, in der allgemein akzeptable Regeln immer wieder neu definiert werden, sieht er Arbeit nicht länger als die ethische Grundlage einer Gesellschaft.

Wir brauchen keine glücklichen Arbeitslosen, sondern Glück und Sicherheit in der Arbeit.

Bestimmt bist du in den letzten Jahren irgendwo über die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens gestolpert. Neu ist diese Idee allerdings nicht. Schon Thomas Morus beschrieb Anfang des 16. Jahrhunderts in seinem Werk Utopia, wie ein solches Modell aussehen könnte. Die Idee wurde aber auch danach immer wieder aufgegriffen, doch die Lösung für mehr Zufriedenheit scheint sie nicht zu sein.

In den 90er-Jahren etablierte sich etwa die Initiative der „Glücklichen Arbeitslosen“. Für sie besteht das Problem nicht darin, dass ihnen Arbeit fehlt, sondern dass sie deshalb kein Geld haben. Ihnen gefällt nicht, dass die Arbeit in der Selbstdefinition der Menschen zu viel Raum einnimmt. Denn fällt die Arbeit einmal weg, können wir unseren Status nicht mehr über sie bestimmen. Der glückliche Arbeitslose ist für die Initiative letztlich ein Mensch mit einem ausreichenden Grundeinkommen und genug Zeit, um Sinnvolles zu tun.

Arbeit, Liebe und Leben gehören zusammen.

Wir haben bereits im vorigen Blink gesehen, dass das, was in unserer Gesellschaft als Arbeit definiert wird, Erfüllung bringen und lebenswert sein muss – gemäß dem vielzitierten Motto: „Arbeitszeit ist Lebenszeit.“ Doch auch umgekehrt ist vieles in unserem „arbeitsfreien“ Privatleben mit Arbeit verbunden.

So sind z.B. auch Kindererziehung oder die Pflege von Verwandten Arbeit, da auch sie Routinen und Verpflichtungen beinhalten. Wir können es uns schließlich nicht aussuchen, ob wir unsere Kinder in die Schule bringen wollen oder ob wir anstatt unsere kranken Eltern zu versorgen lieber shoppen gehen. Obwohl wir für diese Tätigkeiten kein Geld bekommen, liegen wunschunabhängige Gründe für ihre Erledigung vor – also Gründe mit dem größeren Ganzen im Hinterkopf und nicht der direkten Befriedigung von Wünschen.

Flexibilität und Sicherheit in der Arbeitswelt sind vereinbar – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Immer wieder geht es in Bundestagsdebatten oder Fernseh-Talkshows um neue Arbeitsformen. In den gängigen Diskussionen findet sich jedoch oft die zu kurz gedachte Prämisse, dass sich Arbeitnehmer v.a. sichere Arbeitsplätze wünschen, während Arbeitgeber mehr Flexibilität brauchen. Ein bisschen komplizierter ist die Sache allerdings schon. Flexibilität und Sicherheit müssen in der modernen Arbeitswelt aber dennoch keine Gegensätze sein!

Die Welt der Arbeit ist in einem ständigen Wandel. Hierarchien sind deutlich flacher als noch vor einigen Jahrzehnten und Arbeitsbiographien müssen längst keinem vorgegebenen Schema mehr folgen. Daher merken Arbeitgeber heute, wie wichtig unternehmenstreue Mitarbeiter für sie sind. Um gute Mitarbeiter zu gewinnen und auch zu halten, müssen sie allerdings deren Flexibilität sicherstellen.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieses Buches ist:

Unser Verständnis von Arbeit und was sie den Menschen bedeutet, ist in einem ständigen Wandel. Anstatt Leben und Arbeit zu trennen, wie es derzeit im Diskurs der Fall ist, sollten wir allen Menschen eine gute Arbeit ermöglichen. Denn wenn wir unser Verständnis von Arbeit überdenken, erkennen wir, dass sie nicht einfach ein notwendiges Übel ist, mit dem wir Geld verdienen und das uns von unserer Freizeit abhält. Sie ist vielmehr der Ort, an dem wir uns selbst verwirklichen und weiterentwickeln können. Gute Arbeit gehört nicht nur zu einem guten Leben, sie ermöglicht es sogar erst!

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What is Work-Life-Bullshit about?

Work-Life-Bullshit (2015) wirft einen philosophischen Blick auf unser Verständnis von Arbeit. Diese Blinks zeigen dir, dass es absurd ist, die Arbeit vom Leben trennen zu wollen. Denn Arbeit ist ein ganz wesentlicher und sinnstiftender Teil unseres Lebens!

Best quote from Work-Life-Bullshit

„Arbeit ist eine komplexe Lebensform.

—Thomas Vašek

Who should read Work-Life-Bullshit?

Alle, die sich für soziologische und philosophische Positionen bezüglich der Arbeit interessieren
Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens
Unzufriedene Arbeitnehmer, die stets auf Feierabend oder Urlaub warten

About the Author

Thomas Vašek ist Autor und der Chefredakteur des philosophischen Magazins Hohe Luft. Er kennt die Arbeitswelt: Vor seiner Karriere als Buchautor arbeitete er unter anderem als Kellner, Altenpfleger, Prospektverteiler und als selbstständiger Journalist.

Categories with Work-Life-Bullshit

Career & Success Society & Culture

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