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Blink 3 of 8 - The 5 AM Club
by Robin Sharma
Wie wir wahrnehmen, fühlen und lieben
Ohne sie ist alles fad und dröge: Gefühle. Wie wir fühlen, wird dabei stark von unseren Erwartungen bestimmt. Deshalb ist man mies drauf, wenn man sich auf den morgendlichen Kaffee gefreut hat und die Kaffeemaschine plötzlich ihren Geist aufgibt oder wenn du ein Bügeleisen geschenkt bekommst, obwohl das nun wirklich nicht auf deiner Wunschliste stand. Weichen Erwartungen von der Realität ab, dann entsteht Widersprüchlichkeit, etwas, das Psychologinnen Inkonsistenz nennen.
Du kannst dir das wie ein Gummiband vorstellen: An einer Seite ziehen deine Wünsche und Bedürfnisse und an der anderen Seite zieht die Realität. Es entsteht Spannung. Und je größer Wunsch und Wirklichkeit voneinander abweichen, desto größer wird auch diese Spannung. Oft geht es ja nicht nur um eine kaputte Kaffeemaschine, sondern um Liebe, Beruf, zwischenmenschliche Beziehungen oder ganz große Sinnfragen.
Jeder Mensch strebt instinktiv nach Konsistenz, also nach seinem Glück. Es liegt in unserer Natur. Wir suchen die Erfüllung, mehr noch: Lebenssinn. Wir streben nach schönen Gefühlen und wollen schlechte vermeiden. Gefühle sind unser Antrieb. Spürt man nichts, weder Freude, Trauer, Wut noch Angst, dann scheint alles sinnlos und grau. Deshalb leiden schwer depressive Menschen auch so sehr unter einer Gefühlsleere.
Neben dem Streben nach Glück und Lebenssinn haben wir einen starken Bindungswunsch in die Wiege gelegt bekommen: Wir wollen uns nicht nur gut fühlen, sondern wir wollen auch dazugehören. Dabei handelt es sich um einen ganz grundlegenden Instinkt, denn ohne eine Gemeinschaft wären wir nicht überlebensfähig. Wir nähren uns von dem Gefühl, gemocht und wertgeschätzt zu werden. Es ist wichtig für unser Selbstwertgefühl. Gleichzeitig wollen wir aber auch autonom agieren und unser Leben selbst im Griff haben, statt abhängig zu sein. Du merkst schon: Es ist ein Drahtseilakt, hier die richtige Balance zu finden.
Aber eines ist und jetzt schon mal gelungen: Wir haben – ganz mir nichts, dir nichts – die vier psychischen Grundbedürfnisse des Menschen herausgearbeitet: Das sind Bedürfnisse, auf die wirklich jeder Mensch programmiert ist – in individueller Ausprägung natürlich. Da haben wir zum einen die Bindung, zum anderen das Bedürfnis nach Autonomie und Kontrolle. Außerdem gibt es da noch das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und viertens das Bedürfnis, Lustgefühle zu haben und schlechte Gefühle zu vermeiden.
Diese vier Grundbedürfnisse kann man nicht getrennt betrachten. Wenn Maja mal wieder verlassen wird, weil sie zu sehr geklammert hat, dann ist nicht nur ihr Bedürfnis nach Bindung frustriert, sondern auch ihr Bedürfnis nach Autonomie: Ihr Liebesobjekt hat die Beziehung beendet und ihr damit die Kontrolle entzogen.
Ob wir nun wie Maja zu sehr klammern oder von cholerischen Anfällen übermannt werden, ob wir unseren Willen nie artikulieren, uns bei Streit zurückziehen oder glauben, dass wir uns sowieso nur auf uns selbst verlassen können – all das hängt davon ab, wie unsere Grundbedürfnisse erfüllt werden. Oder präziser noch: erfüllt wurden.
Wie wir die Welt wahrnehmen und uns in ihr fühlen, wird maßgeblich davon geprägt, welche Erfahrungen wir in frühester Kindheit hatten. Hier entscheidet sich, salopp gesagt, welchen „Programmierschaden“ wir davontragen und welcher Film sich zukünftig vor unserem geistigen Auge abspielt. Um dieses Kopfkino, also unsere Wahrnehmung, geht es im nächsten Abschnitt.
Warum rastet der eine aus, sobald etwas nicht läuft, während der nächste sich lieber in ein Schneckenhaus zurückzieht? Was macht einen Menschen so fragil und den nächsten so stark? Was brauchen wir zum Glück? Und wie können wir bessere Menschen sein? In Wer wir sind (2022) gehen wir psychologischen Grundfragen nach und lernen, wie wir ticken.
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