Weltordnung Book Summary - Weltordnung Book explained in key points

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Weltordnung summary

Name: Weltordnung
Rating: 4.2 (124 reviews)
Author: Henry Kissinger

Henry Kissinger

Ursachen von Krieg und Frieden aus der Sicht eines weltbekannten Diplomaten

4.2 (124 ratings)

18 mins

Brief summary

Weltordnung von Henry Kissinger ist ein Buch, das die Herausforderungen der Schaffung und Aufrechterhaltung einer stabilen globalen Ordnung untersucht. Kissinger bietet strategische Einsichten für eine starke und harmonische Weltgemeinschaft.

Topics

UK Politics Global Politics The Cold War US Politics

Table of Contents

Weltordnung
Summary of 9 key ideas

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Key idea 1 of 9

Was drin ist für dich: Die Ordnung hinter der heutigen Welt verstehen.

Politik kann frustrierend sein. Hast du dich auch schon einmal gefragt, wann die Situation in Nahost eigentlich noch kein Konflikt war? Schon vor der Gründung des Staates Israel standen die Zeichen in der Region auf Rot. Und obwohl die Medien ständig über Verhandlungsgespräche, Abkommen und Sondergesandte berichten, scheint sich das Problem keinen Millimeter in Richtung Lösung zu bewegen. Doch woran liegt das?

Eine mögliche Erklärung liefert Henry Kissinger: Das zentrale Problem aller Konflikte sind unterschiedliche Vorstellungen davon, wie unsere Welt organisiert sein sollte. Staaten vertreten divergierende Weltordnungen. Nur welche davon ist die Richtige?

Die folgenden Blinks geben dir einen Überblick, wie diese unterschiedlichen Vorstellungen den Lauf der Geschichte beeinflusst haben und welche Rolle sie heute spielen. Kissinger fragt sich, ob unser westlich geprägtes Weltbild noch zeitgemäß ist und ob wir damit heute eine friedensstiftende Weltordnung etablieren können, die verschiedene Kulturen, Menschenbilder und Religionen vereint. Du erfährst auch, wer laut Kissinger das Zepter in die Hand nehmen sollte, um die Machtverhältnisse wieder ins Gleichgewicht zu rücken.

In diesen Blinks wirst du außerdem herausfinden,

was Europa aus seinen Kriegen lernte,
warum Angela Merkels Kindheit das politische Schicksal Deutschlands beeinflusst, und
wie Russland noch heute unter einem Mongolen-Angriff im 16. Jahrhundert leidet.

Eine Weltordnung ist eine Vorstellung davon, wie unsere Welt sein soll.

Hast du dich auch schon einmal mit einem Kollegen darüber gestritten, welches PowerPoint-Design ihr für eure Präsentation verwenden solltet? So ähnlich, nur in einer anderen Größenordnung, funktionieren auch Konflikte wie die Ukraine-Krise oder der Nahostkonflikt. Zwei oder mehr Staaten haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie etwas aussehen soll – in diesem Fall unsere Welt. Und diese unterschiedlichen Weltordnungen prallen dann aufeinander. Doch wie bilden sich Weltordnungen heraus?

Die Vorstellung, wie unsere Welt aussehen sollte, eint einen Staat oder eine Region. In einer Weltordnung kommen Überzeugungen und Vorstellungen zusammen, die historisch geprägt sind und von der Gesellschaft angenommen werden. Z.B. geht es um die Frage, wie Macht verteilt sein soll.

In Europa sind die meisten Menschen der Meinung, dass ihre Regierungen durch freie und demokratische Wahlen bestimmt werden sollen. Doch dieses Konzept soll nicht nur auf Europa Anwendung finden, sondern unserer Vorstellung nach auf die ganze Welt.

Kriege und Konflikte gehen immer aus dem Aufeinanderprallen unterschiedlicher Weltordnungen hervor, denn gestritten wird um nichts Geringeres als die Grundsätze der beteiligten Staaten. Den Kriegsparteien geht es um mehr als „nur“ ein Stück Land oder Öl- und Gasreserven. Es geht um die Verteidigung ihrer Vorstellungen und Überzeugungen – ihrer Weltordnung.

Das heißt auch, dass außenpolitisches Handeln von Staaten immer auf die Prinzipien ihrer Weltordnung abgestimmt ist. Letztendlich verfolgt jede Regierung das Ziel, ihre Vorstellung von der Welt durchzusetzen. Dafür sind gute Planung und Langzeitstrategien erforderlich.

So glaubte der berühmte Stratege Fürst von Metternich, der im 19. Jahrhundert entscheidend an der Neuordnung Europas nach Napoleons Niedergang mitwirkte, dass für eine stabile Weltordnung die Interessen und Vorstellungen aller Nationen berücksichtigt werden müssen. Das Beharren auf die eigene Weltordnung führe zwangsläufig zum Konflikt.

Ein Gleichgewicht der Machtverhältnisse ist entscheidend für eine Weltordnung.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges befand sich die Welt in einem großen Ungleichgewicht. Zwei Supermächte, die USA und die damalige Sowjetunion, begannen ein Ringen um die Vormachtstellung, das schließlich im Kalten Krieg mündete. Obwohl dieser Konflikt die Welt jahrzehntelang in Atem hielt, brach glücklicherweise nie ein echter Krieg aus. Warum eigentlich?

Die USA und die Sowjetunion befanden sich damals in einem Kräftegleichgewicht. Beide Parteien waren gleich stark und wussten, dass, egal, was der eine unternahm, der andere mit vergleichbarer Kraft kontern würde.

Der Grundbaustein der heutigen Weltordnung wurde in Europa gelegt.

Seit Menschengedenken gehört Krieg zur Welt dazu. Zwei Parteien vertreten unterschiedliche Vorstellungen und greifen sich gegenseitig an, um ihren Willen durchzusetzen. Es gab also bislang noch nie eine Weltordnung, die tatsächlich die ganze Welt vereint hätte. Doch gab es einen Versuch, der dem Ideal ziemlich nahekam: der Westfälische Friede.

Bevor du jetzt in deinem Geschichtsbuch nachschlägst, geben wir dir einen kurzen Überblick über das historische Ereignis: Zwischen 1618 und 1648 befand sich Europa im schlimmsten bisher dagewesenen Krieg, der als Dreißigjähriger Krieg in die Geschichte einging. Aus einem Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken hervorgegangen hielt der Krieg bald ganz Europa in Atem und brachte Millionen von Menschen Tod und Verderben.

Flexibilität ist die Basis der europäischen Weltordnung.

Wir haben bereits gesehen, dass ein ausgewogenes Machtverhältnis zwischen Staaten eine Weltordnung stabilisieren kann. Nach dem Westfälischen Frieden war Europa auf eine Art Nullzustand zurückgesetzt. Die Verteilung der Macht, mögliche Koalitionen und Partner – alles befand sich noch in der Schwebe und diente der Bewahrung des Friedens. Damit dies gelänge, brauchte Europa v.a. eines: Flexibilität.

Flexibilität bedeutete in erster Linie, dass keine Nation eine absolute Vormachtstellung erringen konnte und sich strategische und wirtschaftliche Partnerschaften trotz verschiedener religiöser Grundsätze entwickelten. Auf diese Weise gelang es den Staaten, ihre Souveränität im Gleichgewicht zu halten. Sollte eine Macht dennoch an Stärke gewinnen und andere Staaten überrennen, konnten sich alle anderen gegen sie verbünden.

Deutschland spielte eine entscheidende Rolle im Kräftegleichgewicht Europas.

Eine Nation spielte bei der Stabilisierung Europas eine ganz entscheidende Rolle: Deutschland. Das liegt v.a. daran, dass es bis 1871 keinen vereinten deutschen Staat gab, sondern viele Splitterstaaten, in denen Deutsch gesprochen wurde.

Für Europa war das sehr wichtig, denn ein großer deutscher Staat hätte das fragile Gleichgewicht der politischen Macht zu sehr ins Wanken gebracht. Von den vielen kleinen Staaten fühlte sich keine Nation bedroht. Gleichzeitig aber waren die deutschen Splitterstaaten miteinander verbündet und hätten sich im Falle einer gemeinsamen Bedrohung zu einer mächtigen Armee zusammengeschlossen. Das führte dazu, dass bis zu den Deutsch-Französischen Kriegen niemand die deutschen Staaten angriff und so die europäische Ordnung erhalten blieb.

Personen und Staaten sind von ihrer politischen Vergangenheit beeinflusst.

Nachdem wir Weltordnungen aus historischer Perspektive betrachtet haben, wenden wir uns nun der Gegenwart zu. Doch auch sie kommt nicht ohne die Vergangenheit aus. Staaten sind in ihren Entwicklungen von vergangenen Konflikten, Kriegen und Partnerschaften beeinflusst. Auch persönliche Biografien einflussreicher Politiker haben Auswirkungen auf den staatlichen Werdegang.

Zwei hervorragende Beispiele sind Fürst Klemens von Metternich und Otto von Bismarck. Metternich wurde Ende des 18. Jahrhunderts in Deutschland geboren, arbeitete lange Zeit als Diplomat in Paris und wurde 1809 zum österreichischen Außenminister ernannt. Seine Politik spiegelte den Einfluss der Kulturen wider, die er im Zuge seines Lebens durchlaufen hatte: Er kämpfte stets für den Erhalt des Friedens und setzte dabei auf Gespräche statt Waffen. Eine Schlüsselrolle nahm er auf dem Wiener Kongress 1814 ein, bei dem er für das Gleichgewicht der Kräfte eintrat.

Wenn verschiedene Weltordnungen aufeinandertreffen, kommt es zu Konflikten.

Weltordnungen von Staaten entwickeln sich auf der Grundlage ihrer Geschichten und Erfahrungen. Treffen Staaten mit verschiedenen Vorstellungen aufeinander, ist das Konfliktrisiko hoch, denn per definitionem beansprucht eine Weltordnung für sich, die einzig Richtige zu sein.

Schauen wir uns in diesem Zusammenhang noch einmal das Beispiel des Kalten Krieges an. Die beiden Kontrahenten USA und Sowjetunion standen für zwei grundverschiedene Weltordnungen: Kapitalismus und Kommunismus. Dementsprechend war das Konfliktpotenzial sehr hoch. Auch die bewaffneten Konflikte, die aus dem Kalten Krieg hervorgingen, drehten sich um die Frage nach der richtigen Weltordnung. Die Folgen des Koreakriegs als einer der sogenannten Stellvertreterkriege sind bis heute ersichtlich.

Die USA nutzen die europäische Weltordnung und schützen gleichzeitig ihre Prinzipien.

Als Europäer im 16. Jahrhundert begannen, nach Nordamerika auszuwandern, nahmen sie nicht nur ihren Koffer und ihre Familien mit, sondern natürlich auch ihre Werte, Vorstellungen von der Welt und Erwartungen – kurzum ihre Weltordnung.

Lange Zeit versuchten die USA, das Konzept und die Strategien der europäischen Weltordnung für ihren eigenen Nutzen einzusetzen. Das betraf insbesondere ihr Vorgehen gegenüber den drei größten Rivalen Russland, China und Japan. US-amerikanische Politiker waren stets darum bemüht, die drei Staaten gegeneinander auszuspielen, um einen Schulterschluss gegen die USA zu verhindern.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieser Blinks ist:

Nach dem Dreißigjährigen Krieg entwickelte sich in Europa eine Weltordnung, die auf gegenseitigem Respekt und Anerkennung von Souveränität basierte. Die Grundprinzipien dieses Systems finden sich bis heute in unserer politischen Ordnung. Doch nach wie vor gilt: Wenn verschiedene Weltordnungen aufeinandertreffen, kommt es mit großer Wahrscheinlichkeit zu Konflikten.

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What is Weltordnung about?

In Weltordnung (2014) analysiert Kissinger globale Machtverhältnisse im Laufe der Geschichte. Dabei spannt er den Bogen bis hin zum heutigen Konflikt zwischen westlichen Nationen und der islamischen Welt. Basierend auf seinem umfangreichen Wissen über Geschichte und Politik diskutiert er, welche Weltordnung zu einer gesunden Balance der Machtverhältnisse führen kann.

Best quote from Weltordnung

„Wir können nicht dauerhaft in Frieden leben, wenn wir uns ihm mit Argwohn und Misstrauen oder mit Furcht nähern.

—Henry Kissinger

Who should read Weltordnung?

Nachrichtenleser, die sich für Außen- und Weltpolitik interessieren
Alle, die etwas über den Hintergrund aktueller Konflikte erfahren wollen
Europa-Interessierte

About the Author

Henry Kissinger ist eines der politischen Schwergewichte der USA. Der Deutschamerikaner studierte Politikwissenschaften in Harvard und prägte als Außenminister der USA entscheidend die globalpolitische Entwicklung während der 70er-Jahre. Bei der Beendigung des Vietnamkrieges spielte er eine zentrale Rolle, wofür er 1973 den Friedensnobelpreis erhielt. Kissinger veröffentlichte mehrere Bücher, in denen er seine Erfahrungen und Ansichten teilt und sich mit der aktuellen politischen Lage auseinandersetzt.

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