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Blink 3 of 8 - The 5 AM Club
by Robin Sharma
Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert
'Unsichtbare Frauen' von Caroline Criado-Perez ist ein Buch, das die unsichtbare Geschlechterlücke in Bereichen wie Wissenschaft, Medizin und Technologie aufdeckt. Es analysiert die Auswirkungen dieser Ungleichheit und fordert zu Veränderungen auf, um eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen.
Als Archäologen 1889 in Schweden ein gepanzertes Wikingerskelett entdeckten, gingen sie davon aus, die Knochen eines männlichen Kriegers vor sich zu haben – obwohl der Beckenknochen eindeutig weiblich war. Schlimmer noch: Der Fehler blieb über hundert Jahre unentdeckt. Solche gravierenden Irrtümer sind leider keine Einzelfälle. Frauen werden übersehen, weil wir darauf konditioniert sind, das männliche Geschlecht als Standard zu betrachten.
Die Tendenz, Männlichkeit als Norm zu definieren, reicht mindestens bis in die Antike zurück. In seiner zoologischen Schrift Historia animalium aus dem vierten Jahrhundert v. Chr. beschreibt der Philosoph Aristoteles den männlichen Körper als die Norm und den weiblichen als die Abweichung davon. So wurde der männliche Körper in der Anatomie und Medizin früh zum Standard. Der weibliche Körper fand nur in Ausnahmen Beachtung. Einige weibliche Organe wie die Eierstöcke erhielten sogar erst im 17. Jahrhundert eigene Bezeichnungen – zuvor waren es einfach „weibliche Hoden“.
Trotz aller gesellschaftlichen Fortschritte hält sich diese geschlechtsbezogene Verzerrung der Wirklichkeit bis heute. Nehmen wir als Beispiel die Emojis auf unseren Smartphones. Die Auswahl der Emoji-Charaktere trifft das Unicode-Consortium, eine Gruppe von Organisationen, die zusammen daran arbeiten, einen international einheitlichen Software-Standard sicherzustellen. Doch wie genau diese Emojis dargestellt werden, entscheiden die einzelnen Smartphone-Hersteller und Emoji-fähigen Plattformen wie Twitter oder Facebook. Bis 2016 hat Unicode das Geschlecht der einzelnen Emojis nicht näher spezifiziert, sondern legte lediglich fest, dass es etwa einen Läufer oder Polizisten geben sollte. Die Plattformen wählten daraufhin automatisch einen männlichen Läufer und einen männlichen Polizisten für ihre Emojis. Erst als Unicode begann, Emoji-Symbolen Geschlechter zuzuordnen, wurden weibliche Emojis den männlichen gleichgesetzt.
Doch in vielen anderen Bereichen des Lebens ist Geschlechterparität in puncto Sichtbarkeit noch immer Zukunftsmusik. Von Statuen über Geldscheine bis hin zu Lehrbüchern – überall sieht man nur Männer. In Großbritannien gibt es zum Beispiel mehr Statuen von Männern mit dem Namen John als von allen Frauen zusammen – von der königlichen Familie einmal abgesehen. Und auf britischen Banknoten gibt es derzeit genau eine einzige Abbildung einer Frau: Jane Austen. Diese verzerrte Darstellung zieht sich bis in den Bildungsbereich. Im Jahr 2014 zeigte eine Studie, dass in Grammatik- und Sprachlehrbüchern im Schnitt dreimal so häufig auf Männer wie auf Frauen verwiesen wird.
Wie wir im nächsten Blink sehen werden, wirkt sich diese Voreingenommenheit auf sämtliche Aspekte unseres Alltags aus – vom Design unserer Smartphones und Autos bis hin zum Schneeschaufeln.
Die Blinks zu Unsichtbare Frauen (2020) nehmen die geschlechtsbezogene Datenlücke in unserer Gesellschaft unter die Lupe. Der Großteil der weltweit erhobenen Daten beruht auf männlichen Körpern und männlichen Verhaltensweisen. Das Ergebnis ist eine Welt, in der sich alles um Männer dreht und Frauen aktiv benachteiligt werden. Die Blinks zeigen, wie Frauen systematisch vernachlässigt werden und was getan werden muss, um einen Systemwandel einzuläuten.
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