Unorthodox Book Summary - Unorthodox Book explained in key points

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Unorthodox summary

Name: Unorthodox
Rating: 4.7 (97 reviews)
Author: Deborah Feldman

Deborah Feldman

Die Emanzipationsgeschichte einer Frau, die sich aus dem religiösen Korsett der jüdischen Satmar-Sekte befreite

4.7 (97 ratings)

31 mins

Brief summary

Unorthodox erzählt die bewegende Geschichte von Deborah Feldman, die aus der ultraorthodoxen jüdischen Gemeinschaft ausbricht, um ein eigenes Leben zu führen. Eine fesselnde Autobiografie über Selbstfindung und den Mut, sich von alten Traditionen zu lösen.

Topics

Memoirs Women's Stories

Table of Contents

Unorthodox
Summary of 11 key ideas

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Key idea 1 of 11

Was drin ist für dich: Der Befreiungsschlag einer Frau aus einer sehr beengten Welt.

Die Satmar-Gemeinde im Stadtteil Williamsburg in Brooklyn, New York, ist gegen die Außenwelt abgeschottet: Streng wachen Rabbiner darüber, dass alle religiösen Gesetze des ultraorthodoxen Judentums sowie die eigenen Regeln der Sekte ohne Ausnahme eingehalten werden. Die Männer tragen Samtkappen und Gewänder, die auf Traditionen aus dem 18. Jahrhundert zurückgehen, die Frauen ausschließlich Röcke und Perücken auf ihren – ebenfalls traditionell – geschorenen Köpfen. Man spricht ausschließlich Jiddisch und hält sich die moderne US-amerikanische Kultur der Umgebung vom Leib. Die Satmar-Gemeinschaft gilt selbst innerhalb der streng religiösen chassidischen Gemeinden als Ausnahmefall mit den striktesten Regeln weltweit.

In diesen Blinks lernst du diesen einmaligen Kosmos durch die Augen von Deborah Feldman kennen und begleitest sie bei ihrem dramatischen und schmerzhaften Emanzipationsprozess. Von den ersten Zweifeln und der heimlichen Lektüre englischsprachiger Literatur bis zur offenen Rebellion gegen ihre arrangierte Ehe.

Unorthodox ist eine autobiografische Erzählung, in der Feldman einige Details abgeändert hat, um Persönlichkeitsrechte zu schützen. Es wurde nach seinem Erscheinen prompt zum Bestseller und hat eine kontroverse Debatte ausgelöst. Durch die Adaption als Netflix-Serie erregte der Stoff 2020 weltweit erneut Aufmerksamkeit.

In den Blinks zum Buch erfährst du,

warum die Mitglieder der Satmar-Gruppe für die Auflösung Israels sind,
wie ein Mädchen aus Brooklyn mit ihren Englischkenntnissen für Aufsehen sorgen kann und
wie das Lesen diesem Mädchen einen Ausweg aus der repressiven Sekte bot.

Deborah wächst ohne Eltern auf und findet Zuflucht in der Küche ihrer Großmutter.

Für Devoiri, Jiddisch für Deborah, bedeutet die Küche ihrer Großmutter Bubby Heimat und Zuflucht zugleich. Kaum, dass sie laufen kann, tapst sie die Treppe in dem alten Haus ihrer Großmutter in Williamsburg hinunter, um sich auf einem Stuhl zusammenzurollen und Bubby dabei zuzusehen, wie sie Eintopf kocht oder in großen Stahlschüsseln Teig anrührt. Dabei kann sie sicher sein, dass ihr die Großmutter den Teigschaber zum Ablecken geben wird.

Während sie den Tag über lauter Köstlichkeiten zubereitet, singt Bubby mit zarter Stimme wortlose Melodien, Wiener Walzer oder ungarische Rhapsodien: Erinnerungen an Budapest, an ihre Kindheit. Allerdings verstummt sie, wenn der Großvater Zeidi nach Hause kommt, denn Frauen ist es nicht erlaubt zu singen, außer an Shabbes, Jiddisch für Sabbat.

Während Zeidi seine Enkeltochter regelmäßig fragt, was die Schule macht, vor allem, um sicherzugehen, dass sie sich brav und gehorsam verhält, achtet Bubby bloß darauf, dass Devoiri genug isst: dick bestrichene Butterbrote, Teller mit Gemüsesuppe, warmen Apfelstrudel. Da sie von morgens bis abends in der Küche steht und selbst noch für ihre verheirateten Söhne kocht, die zum Essen vorbeikommen, setzt sie ihrer Enkeltochter zu den seltsamsten Zeiten Essen vor: Zum Frühstück probiert Devoiri vom Truthahn, um Mitternacht isst sie Krautsalat.

Welche Leistungen das Mädchen in der Schule erbringt, ist der Großmutter dagegen gleichgültig. Ein wenig scheint es so, als wollte sie gar nicht genau wissen, wer ihre Enkelin ist. Devoiri vermutet, dass die Großmutter nicht mehr die Kraft hat, sich emotional mit neuen Menschen zu verbinden. Denn deren gesamte Familie – Eltern, Geschwister, Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen – ist in den Gaskammern von Auschwitz ermordet worden. Trotzdem ist die Großmutter ihr Halt in einer Welt, in die sie nicht ganz zu gehören scheint.

Die Menschen außerhalb der Satmar-Gemeinde wundern sich darüber, was sie für eine seltsame Sprache spricht. Und innerhalb der Gemeinschaft ist sie die Tochter einer Mutter, die eines Tages verschwunden ist, um in der verbotenen Welt der Nichtjuden zu leben, und eines Vaters, der psychisch krank und pflegebedürftig ist. Von klein auf spürt sie deshalb auch innerhalb der Familie, dass sie eine stete Erinnerung an etwas ist, das in einer guten Satmar-Familie nicht geschieht.

Die ultraorthodoxe Satmarer Sekte sieht im Holocaust eine Strafe für Assimilation und Zionismus.

In Ungarn, an der Grenze zu Rumänien, liegt die Stadt Satu Mare, auf Jiddisch genannt Satmar. Und dass eine ultraorthodoxe Sekte in Brooklyn gerade den Namen dieser osteuropäischen Stadt trägt, ist natürlich kein Zufall. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der jüdisch-ungarische Rechtsanwalt und Journalist Rudolf Kasztner damit beauftragt, wichtige jüdische Persönlichkeiten vor den Mordkommandos der Nazis zu retten. Darunter war auch der Rabbiner von Satu Mare, der später in die USA emigrierte.

Dort versammelte er andere Holocaust-Überlebende um sich und gründete eine chassidische Sekte, die er nach seiner Heimatstadt benannte. Die Chassidim waren ursprünglich eine Bewegung im Osteuropa des 18. Jahrhunderts, die darauf zielte, das spirituelle Leben des Judentums zu erneuern. Heute bezeichnet der Name eine Reihe von unterschiedlichen Strömungen innerhalb des ultraorthodoxen Judentums.

Der Großvater Zeidi ist von Frömmigkeit durchdrungen und hält das Englische für unrein.

Devoiris Großvater Zeidi steht jeden Morgen um vier Uhr auf, überquert die Straße zur gegenüberliegenden Synagoge und studiert vier Stunden lang die Torah. Um acht Uhr, wenn seine Enkelin gerade aufgestanden ist, nimmt er ein karges Frühstück aus Brot und grüner Paprika ein, das er in ritualisierter Art und Weise in winzige Häppchen schneidet und konzentriert verspeist. Wenn Devoiri ihn währenddessen anspricht, nimmt er sie manchmal gar nicht wahr.

Nach dem Frühstück spricht er den Segen und zieht sich in sein Büro im Keller zurück, um an Geschäftsdeals zu arbeiten, von denen niemand so genau weiß, worum es dabei geht. Genauso unklar ist in der Gemeinde, ob Zeidi eher Gelehrter oder Geschäftsmann ist. Es gibt die Vermutung, dass die Familie Geld hat, doch Devoiri merkt davon nichts. Während die anderen Mädchen ihrer Schule neue Markenkleidung tragen, geht sie in alten, gebrauchten Stücken ihrer Verwandtschaft in den Unterricht.

Als Lehrerin kann Devoiri zum ersten Mal ein wenig Freiheit erleben.

Der Englischunterricht in der chassidischen Mädchenschule wird für Devoiri schon früh langweilig. Während die anderen Mädchen noch mit dem lauten Vorlesen kämpfen, schaut sie gelangweilt aus dem Fenster. Das entgeht der neuen Englischlehrerin nicht: Sie fordert die geistig abwesende Schülerin zum Vorlesen auf und bleibt sprachlos zurück, als Devoiri flüssig und akzentfrei liest.

Devoiri genießt es, sich bei etwas hervortun zu können, und spürt die bewundernden Blicke ihrer Mitschülerinnen. Etwas Verwegenes, sogar leicht Verruchtes umgibt sie fortan, denn es ist natürlich verdächtig, so gut Englisch zu können. Die restlichen Stunden, die sich um die Torah und um Sittsamkeitsgesetze für Frauen drehen, werden für sie dagegen zur Qual. Als sie ins letzte Jahr der Highschool kommt, strengt sie sich noch einmal in allen Fächern an, auch im Jiddischen. Als sie ein hervorragendes Zeugnis vorlegen kann, bekommt sie so die von ihr herbeigesehnte Möglichkeit, als Lehrerin zu arbeiten.

Devoiri und Eli lernen sich kaum kennen, bevor sie die von ihren Eltern arrangierte Ehe eingehen.

Die ritualisierte Eheanbahnung übernimmt Devoiris strenge Tante Chaya. Zuerst werden der Junge und das Mädchen von der jeweils anderen Familie in Augenschein genommen. So geht Devoiri mit ihrer Tante in einen koscheren Supermarkt und muss sich dort zwischen den Regalen den abschätzenden Blicken ihrer Schwiegermutter und Schwägerin in spe stellen.

Erst als die Familien die Verhandlungen abgeschlossen haben, bekommen sich die beiden zu sehen. Bei der traditionellen Beschau lernt Devoiri Eli kennen, einen schüchtern lächelnden jungen Mann, dessen Schläfenlocken als dicke, glänzende Spiralen bei jeder Bewegung lebhaft hin und her wippen. Zur Formalität des Anlasses gehört auch eine traditionelle Torah-Debatte der Familienoberhäupter. Anschließend werden Devoiri und Eli ein wenig allein gelassen, um sich kennenzulernen – mit angelehnter Tür und den Familien im Nebenraum.

In der Heiratslehre erfährt die Braut zum ersten Mal, wie Sex funktioniert.

Sobald die Periode einer Frau beginnt, lernt Devoiri von ihrer Heiratslehrerin, ist sie für zwei Wochen unrein, eine sogenannte Niddah. Als die Schülerin fragt, was das übersetzt heiße, weicht die Lehrerin zunächst aus, verrät aber schließlich, dass es „zur Seite Gestoßene“ bedeute. Devoiri spürt, wie ihr vor Wut das Blut in den Kopf schießt. Eine Niddah darf von ihrem Ehemann nicht berührt werden, er darf ihr nicht einmal einen Teller mit Essen anreichen.

Während ihrer sogenannten unreinen Zeit ist eine Ehefrau verpflichtet, jeden Tag mit jeweils zwei weißen Baumwolltüchern ihre Blutung zu kontrollieren. Erst wenn die Tücher sieben Tage lang weiß bleiben, darf die Frau zur Mikweh, einem rituellen Bad unter Aufsicht in einem speziellen Badehaus. Danach beginnt für die Ehefrau die sogenannte reine Zeit, bis zur nächsten Periode.

Die Kontrolle der Familie reicht bis ins Schlafzimmer des jungen Ehepaars.

Der Morgen der Hochzeit ist strahlend hell, und jeder einzelne Strassstein, der auf die schwere Schärpe von Devoiris Hochzeitskleid genäht ist, schimmert im Sonnenlicht. Gemäß dem Brauch fastet sie den ganzen Tag über, trotzdem spürt sie keinen Hunger.

Es dauert Stunden, bis sich die beiden großen Familien versammelt haben. Devoiri muss unterdessen eine Reihe von Gebeten sprechen und wird für die Zeremonie zum ersten Mal in ihrem Leben professionell geschminkt. Als es schließlich so weit ist, treten die Männer zu den zurückweichenden Frauen in den Saal und Zeidi bringt den großen Brautschleier für die traditionelle Badeken-Zeremonie. Devoiri fühlt sich seltsam wohl, so inmitten all der Aufmerksamkeit plötzlich allen Blicken entzogen zu sein.

Nach der Geburt ihres Sohnes erkämpft sich Devoiri Schritt für Schritt mehr Unabhängigkeit.

Die Wohnung in Williamsburg wird Devoiri für das bald kommende Leben als junge Familie zu klein, immer mehr hat sie zudem das Gefühl, in der Enge der Gemeinde zu ersticken. All das Getratsche und die Überwachung durch den sozialen Zirkel – als erwachsene, verheiratete Frau ist sie so unfrei wie ein Kind.

Auf ihren Druck hin ziehen Eli und sie in den New Yorker Vorort Airmont, der Blick der Familie reicht nicht bis hierher. Und da die Wege weit sind, gibt es auch keine gute Begründung, ihr einen Führerschein zu verweigern. Ein weiterer kleiner Schritt zur Unabhängigkeit. Als ihr Bauch schon gegen das Lenkrad drückt, fährt sie trotzdem noch überallhin und kümmert sich um die Vorbereitungen für das Kind.

Devoiri gibt ihre chassidische Identität auf und bekommt die Chance, neu anzufangen.

Dass sie sich ein anderes Leben wünscht, weiß Devoiri schon länger. Und je älter Yitzy wird, desto mehr sorgt sie sich um ihn. Bald wird er drei, dann muss er sich seine eigenen Schläfenlocken wachsen lassen und in eine Schule gehen, um täglich von neun bis vier Uhr die Torah zu lernen. Er kommt dann unter den Einfluss von Männern, und Devoiri wird gezwungen, sich zurückzuziehen.

Um all den Gedanken und Ängsten einen Raum geben zu können, startet Devoiri schließlich einen Blog. Dort schreibt sie über die traumatischen Erfahrungen in ihrer arrangierten, lieblosen Ehe. Bald schon gibt es eine treue Leserschaft, darunter viele ehemalige chassidische Frauen, die sie warnen, dass man sie niemals mit ihrem Sohn gehen lassen wird.

Unterstützt durch ihren Bucherfolg kann sich Deborah Feldman mit ihrem Sohn Yitzy in Berlin ein neues Leben aufbauen.

Nach ihrem Aufbruch bereisen Mutter und Sohn für einige Zeit die USA, kehren noch einmal zurück nach New York, doch das Gefühl der Entwurzelung treibt sie schließlich nach Berlin, wo sie Freunde und ein Zuhause finden. Sie sind auch einander nähergekommen – ohne das Gefängnis der Satmargemeinde fällt es Devoiri, die jetzt Deborah heißt, viel leichter eine liebevolle Beziehung zu ihrem Sohn einzugehen.

Als ihre Memoiren unter dem Titel Unorthodox veröffentlicht werden, ist der Erfolg überwältigend. Am Tag seines Erscheinens führt das Buch die Bestsellerliste der New York Times an und nach wenigen Monaten übersteigt die Auflage bereits die Millionengrenze. Doch es gibt auch Kritik und unzählige negative, oft auch bedrohlich wirkende Reaktionen. Orthodoxe Medien beschimpfen Deborah Feldman als Nestbeschmutzerin, ein chassidischer Leitartikel vergleicht sie gar mit Joseph Goebbels und befürchtet, das Buch könnte einen neuen Holocaust auslösen.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieser Blinks ist:

In ihrer autobiografischen Erzählung schildert Deborah Feldman ihr Aufwachsen in der weltweit strengsten Gemeinde des ultraorthodoxen Judentums. Nach dem schmerzhaften Scheitern ihrer arrangierten Ehe findet sie den Mut, auszubrechen und sich einen Platz in der Gesellschaft zu erkämpfen.

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What is Unorthodox about?

In Unorthodox (2012) erzählt Deborah Feldman die Geschichte ihrer Kindheit und Jugend in der ultrareligiösen jüdischen Satmar-Sekte in New York. Die Blinks zu ihrem autobiografischen Buch lassen uns eintauchen in eine Welt, in der das Leben von zahllosen religiösen Gesetzen und Regeln beherrscht und jeder Schritt von der Familie überwacht wird. Zugleich erleben wir, wie eine junge Frau sich mutig aus dem religiösen Korsett befreit: von den ersten Zweifeln als Kind bis zum brutalen Erwachen als Erwachsene.

Best quote from Unorthodox

„Wir lernen in der Schule, Gott habe Hitler gesandt, um die Juden dafür zu bestrafen, sich selbst erleuchtet zu haben.

—Deborah Feldman

Who should read Unorthodox?

Jüdinnen, Juden und alle am Judentum Interessierten
Feministinnen und Feministen
Menschen, die sich mit Fundamentalismus und stark religiösen Gemeinden beschäftigen

About the Author

Deborah Feldman wurde 1986 in New York geboren und wuchs, abgeschirmt von der restlichen Welt, in der chassidischen Satmar-Gemeinde in Brooklyn auf, in der ausschließlich Jiddisch gesprochen wird. Als leidenschaftliche Leserin brachte sie sich selbst Englisch bei und studierte schließlich Literatur am Sarah Lawrence College. Mit ihren autobiografischen Erzählungen Unorthodox und Überbitten wurde sie zur gefeierten Bestsellerautorin. Heute lebt sie mit ihrem Sohn in Berlin.

Categories with Unorthodox

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