Und die Sonne stand still Book Summary - Und die Sonne stand still Book explained in key points

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Und die Sonne stand still summary

Name: Und die Sonne stand still
Rating: 4.8 (49 reviews)
Author: Dava Sobel

Dava Sobel

Wie Kopernikus unser Weltbild revolutionierte

4.8 (49 ratings)

23 mins

Topics

Physics

Table of Contents

Und die Sonne stand still
Summary of 10 key ideas

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Key idea 1 of 10

Was drin ist für dich: Eine wissenschaftliche Revolution.

Manchmal stellt jemand eine Theorie auf, die so absurd erscheint, dass sie eigentlich zum Scheitern verurteilt ist – bis sich dann herausstellt, dass sie tatsächlich stimmt. So war es z.B. mit der Idee, dass die Erde keine Scheibe, sondern eine Kugel ist. Jahrtausendelang sind die Menschen auf dem offensichtlich flachen Erdboden gewandelt in der festen Überzeugung, dass es irgendwo einen Rand gebe, an dem die Ozeane in die Tiefe stürzen und die Erde zu Ende ist. Doch siehe da: Sie ist tatsächlich eine Kugel!

Genauso verrückt erschien es, als der Mathematiker und Astronom Nikolaus Kopernikus plötzlich behauptete, dass sich die Erde um die Sonne drehe, anstatt umgekehrt. Was für ein Unsinn – schließlich ist der Mensch die Krone der Schöpfung und damit auch das Zentrum des Universums, das war allgemein bekannt.

Heute wissen wir es besser – doch damals war es schon revolutionär, überhaupt auf so eine Idee zu kommen. Wie Kopernikus seine Theorie entwickelte und wie die Öffentlichkeit auf sie reagierte, erfährst du in diesen Blinks.

Du findest außerdem heraus,

welche sieben Fächer Nikolaus Kopernikus studierte,
wie sich die Leute im 16. Jahrhundert den Kosmos vorstellten, und
was die Erde mit einem Stück Bratenfleisch gemeinsam hat.

Kopernikus besaß einen offenen Geist und studierte sieben verschiedene Fächer.

Heute weiß jedes Kind, dass sich die Erde um die Sonne dreht – doch vor wenigen Jahrhunderten wusste jedes Kind, dass sich die Sonne um die Erde dreht! Wer dieses Naturgesetz damals infrage stellen wollte, musste nicht nur gebildet, sondern auch kreativ und intelligent sein, und all das war Nikolaus Kopernikus.

Kopernikus wurde am 19.2.1473 in der Stadt Thorn geboren, die heute in Polen liegt aber damals zu Preußen gehörte. Er war der jüngste Sohn einer wohlhabenden schlesischen Kaufmannsfamilie und wurde nach dem Tod seiner Eltern von seinem Onkel Lukas Watzenrode aufgezogen, der Fürstbischof des nahen Ermlandes war. Der Onkel ermöglichte ihm ein Studium der Logik, Poetik, Rhetorik, Naturphilosophie und der mathematischen Astronomie an der Universität Krakau.

Nach diesem ersten Studium reiste Kopernikus nach Bologna, um dort Kirchenrecht zu studieren. Er wohnte bei dem Astronomie-Professor Domenico Novara, dem er oft bei seinen nächtlichen Beobachtungen Gesellschaft leistete. Anschließend studierte Kopernikus Medizin in Padua, wo er sich außerdem selbst Griechisch beibrachte, um die griechischen Astronomen im Original lesen zu können. Kopernikus genoss also eine hervorragende Ausbildung und war darüber hinaus auch ein erfolgreicher Autodidakt.

Nikolaus Kopernikus war aber nicht nur in außergewöhnlichem Maße gebildet, sondern auch intelligent, tolerant und diplomatisch – genau die richtige Denkweise, um revolutionären Ideen offen gegenüberzustehen. Er arbeitete z.B. nach seinem Studium als Administrator im Domkapitel von Allenstein, wo er oft Streitigkeiten zwischen Bauern schlichtete und Besitzverhältnisse klärte.

Die meisten katholischen Geistlichen fühlten sich zu dieser Zeit von Martin Luther und seiner Reformation bedroht, Kopernikus hingegen zeigte sich tolerant. Trotzdem musste er sich im Umgang mit Lutheranern und deren Vorstellungen oft seinen geistigen Oberhäuptern beugen. Das hinderte ihn aber nicht daran, sich mit dem neuen Gedankengut und dessen Vertretern auseinanderzusetzen und sich z.B. mit Georg Joachim Rheticus anzufreunden, einem lutheranischen Mathematiker, für den er sich gegen den Willen seiner Arbeitgeber bei der katholischen Kirche einsetzte.

Kopernikus arbeitete und forschte als Geistlicher, Mediziner, Mathematiker und Astronom.

Kopernikus stand neuen Ideen nicht nur offen gegenüber, sondern interessierte sich grundsätzlich für alles Mögliche. So war er unter anderem als Mediziner, Mathematiker, Astronom, Kartograph, Diplomat und Geistlicher tätig – ein wahres Allroundgenie!

Hauptarbeitgeber war die katholische Kirche. Nach seinem Studium wurde Kopernikus zunächst bischöflicher Leibarzt und Sekretär und übernahm dann 1511 die Stellung als Kanzler des Domkapitels. 1516 wechselte er zum Domkapitel in Allenstein, wo er als Administrator vor allem für Fragen der Buchführung und Diplomatie zuständig war.

Vor Kopernikus galt das geozentrische Weltbild als unumstritten und mathematisch berechenbar.

Kopernikus wuchs in einer anderen Welt auf als wir – eigentlich sogar in einem komplett anderen Universum!

Zu seiner Zeit galt das geozentrische Weltbild, das von Claudius Ptolemäus ca. 150 n. Chr. in Alexandria entwickelt worden war, als unumstößliche Tatsache. Ptolemäus ging dabei, wie schon die meisten Astronomen vor ihm, davon aus, dass sich die Erde im Mittelpunkt des Universums befindet und sich die anderen Planeten, wie auch die Sonne und die Sterne, um die Erde herum bewegen. Dabei hatte jeder Planet eine dreidimensionale Himmelssphäre, innerhalb der er sich um die Erde bewegte.

Durch mathematische Berechnungen und intuitive Versuche gelangte Kopernikus zu seiner heliozentrischen Theorie.

Aber warum zweifelte Kopernikus das geozentrische Weltbild überhaupt an? Hatte er irgendetwas beobachtet, das noch keiner zuvor gesehen hatte? Nein, er war einfach nur ein besonders kritischer Geist, der hartnäckig auch das hinterfragte, was selbstverständlich erschien.

Ptolemäus’ Idee, dass sich Himmelskörper gleichförmig um eine nichtzentrische Achse bewegen, überzeugte Kopernikus nicht. Denn eigentlich galt es als unmöglich, dass eine Sphäre eine solche Bewegung ausführt. Dieses Problem wurde jedoch zugunsten des schönen Rechenwegs in den Hintergrund gedrängt. Kopernikus hingegen suchte nach einem Weg, zu Ptolemäus’ offensichtlich richtigen Ergebnissen zu kommen, ohne dabei gegen das Axiom der vollkommenen Kreisbewegung zu verstoßen.

Das heliozentrische Weltbild widersprach der Religion, der Astronomie und dem gesamten menschlichen Selbstverständnis.

Nachdem Kopernikus die Grundsätze seiner Theorie im Ersten Entwurf 1510 zusammengefasst hatte, schickte er sie an ein paar enge Bekannte, von denen einige Abschriften des Dokuments in Umlauf brachten. Gegen die Veröffentlichung seiner Theorie wehrte sich Kopernikus jedoch dreißig Jahre lang erfolgreich, denn er befürchtete, von seinen Fachgenossen und Geistlichen ausgelacht oder sogar verfolgt zu werden.

Die Menschen zu seiner Zeit waren überzeugt, dass die Erde still stand und die Dinge und Lebewesen deshalb auf ihr stehen und sich bewegen konnten. Kopernikus entdeckte jedoch, dass sich die Erde bewegte. Warum wir trotzdem nicht ins Weltall fliegen, konnte er allerdings nicht erklären. Heute wissen wir, dass die Gravitationskraft dafür sorgt, dass wir mit der Erde verbunden bleiben und sich Wasser und Wolken mit ihr bewegen. Doch diese Entdeckung wurde erst später gemacht.

Kopernikus veröffentlichte seine Theorie erst auf den Druck von Freunden und Kollegen hin.

Kopernikus wusste, dass er gute Argumente für seine Theorie hatte, doch er scheute sich trotzdem davor, sie zu veröffentlichen. Vor allem war er sich darüber klar, dass jedes Detail einer Theorie, die so streitbar war, stimmen musste, daher argumentierte er zunächst lange Zeit, dass die Arbeit noch nicht ganz fertig sei. 1535 hatte er alles mehrfach durchgerechnet, trotzdem wagte er sich nicht in die Öffentlichkeit.

Doch zum Glück hatte Kopernikus Kollegen und Freunde, die seinen kritischen Verstand teilten und ihn schließlich überreden konnten. Neben einigen namhaften Gelehrten war es vor allem sein guter Freund, der Domherr Tiedemann Giese, der ihm wiederholt zu einer Veröffentlichung riet. Er bekräftigte Kopernikus immer wieder in seiner Theorie und lieferte ihm Ideen, wie er Kritik aus dem Wege gehen oder entkräften könnte.

Die Veröffentlichung von Kopernikus Hauptwerk wurde taktisch vorbereitet und aufgebaut.

Sowohl Tiedemann Giese als auch Georg Rheticus und natürlich Kopernikus selbst waren sich darüber im Klaren, dass ein so revolutionäres Werk taktisch klug vorbereitet werden musste, um keine religiösen Empfindlichkeiten zu verletzen.

Bald hatte Rheticus von Kopernikus so viel gelernt, dass er eine Zusammenfassung von seiner These in Form eines Briefes, des Ersten Berichts, an seinen Mentor, den Nürnberger Astrologen Johannes Schöner schrieb. Bei diesem Bericht fällt besonders auf, dass Rheticus den zentralen Punkt, die Bewegung der Erde um die Sonne, bis zur Mitte des Briefes aufschiebt. Wahrscheinlich weil er wusste, dass eine solch haarsträubende Idee vorsichtig vorgetragen sein wollte und zunächst nicht im Zentrum der Betrachtung stehen sollte.

Kopernikus’ Ansichten stießen auf heftige Widerstände von Seiten der Wissenschaft und der Kirche

Als 1543 die erste Ausgabe von De revolutionibus – Über die Umdrehungen in Nürnberg gedruckt wurde, war Kopernikus bereits tot. Mit seinem letzten Atemzug hatte er die fertigen Druckseiten noch zur Kenntnis nehmen können. Die Anfeindungen, die auf die Veröffentlichung folgten, musste er nicht mehr miterleben.

Schon vor der Veröffentlichung des gesamten Werks hatte es scharfe Kritik und böse Kommentare gegeben, und zwar aus allen möglichen Richtungen. So soll sich z.B. Martin Luther abfällig über Kopernikus und dessen Thesen geäußert und den Astronomen einen Narren genannt haben. Auch Philipp Melanchthon, der ehemalige Lehrer von Rheticus, nannte Kopernikus’ Idee in einem Brief eine „absurde Vorstellung“. Andere führende Mathematiker wie Erasmus Reinhold und Kaspar Peucer reagierten nach der Veröffentlichung ähnlich – sie erkannten Kopernikus’ Rechenleistung an, kritisierten jedoch die heliozentrische Idee.

Dank anderen Wissenschaftlern setzte sich Kopernikus’ Weltbild gegen alle Widerstände durch.

Auch wenn es vielen Wissenschaftlern zunächst schwer fiel, sich auf Kopernikus’ Theorie einzulassen, fand sie mit der Zeit vor allem unter ähnlich revolutionär eingestellten Denkern immer mehr Anhänger.

Zunächst stellte der dänische Adelige und Astronom Tycho Brahe eine Kompromisslösung zwischen dem ptolemäischen und dem kopernikanischen Weltbild vor. In seinem Modell umkreisen Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn die Sonne – und alle zusammen umkreisen die Erde. Um seine These mit präzisen Beobachtungen zu untermauern, richtete er sogar das erste Observatorium seines Landes ein.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieses Buches ist:

Kopernikus’ heliozentrische Theorie, die besagt, dass die Erde um die Sonne kreist, war zu seiner Zeit eine Revolution. Als er sie schließlich nach langem Zögern doch veröffentlichte, wurde er sowohl von der Kirche als auch von anderen Wissenschaftlern dafür kritisiert. Doch mit der Zeit setzte sich seine Theorie durch.

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What is Und die Sonne stand still about?

In Und die Sonne stand still entführt Dava Sobel den Leser in eine Zeit wissenschaftlicher Umbrüche. Sie schildert, wie Kopernikus auf die revolutionäre Idee kam, dass sich nicht die Sonne um die Erde, sondern die Erde um die Sonne dreht. Mit dieser Behauptung erschütterte er das gesamte Weltbild und Selbstverständnis der Menschen und machte sich viele Feinde.

Who should read Und die Sonne stand still?

Jeder, der sich für Astronomie und das Weltall interessiert
Jeder, der ein Faible für Wissenschaftsgeschichte hat
Jeder, der wissen möchte, auf welche gesellschaftlichen Widerstände die Wissenschaft oft trifft

About the Author

Dava Sobel ist eine US-amerikanische Autorin und Wissenschaftsredakteurin bei der New York Times. Außerdem veröffentlichte sie zahlreiche Artikel in verschiedenen Zeitschriften wie dem Harvard Magazine, Life und The New Yorker. International bekannt wurde sie durch ihre populärwissenschaftlichen Bücher Längengrad und Galileis Tochter, in denen sie über wissenschaftshistorische Themen schreibt.

Categories with Und die Sonne stand still

Science History

Books like Und die Sonne stand still

Längengrad

Dava Sobel

Die wahre Geschichte eines einsamen Genies, welches das größte wissenschaftliche Problem seiner Zeit löste

Als die Erde eine Scheibe war

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Die kuriosesten Irrtümer der Wissenschaft

Geschichte, Theorie, Flut

Intelligentes Leben jenseits unseres Planeten

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4.9

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