Über alte Wege Book Summary - Über alte Wege Book explained in key points

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Über alte Wege summary

Name: Über alte Wege
Rating: 3.6 (132 reviews)
Author: Mathijs Deen

Mathijs Deen

Eine Reise durch die Geschichte Europas

3.6 (132 ratings)

23 mins

Brief summary

Über alte Wege ist ein Buch von Mathijs Deen, das die Geschichte alter Pfade und Wege erzählt. Es nimmt uns mit auf eine reise durch die Zeit und zeigt, wie wir die Vergangenheit durch die Spuren vergangener Menschen kennenlernen können.

Topics

European History

Table of Contents

Über alte Wege
Summary of 8 key ideas

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Key idea 1 of 8

Was drin ist für dich: Eine Geschichtensammlung von der Altsteinzeit bis heute.

Europa blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Unsere Vorfahren waren einst Jäger und Sammler, die auf der Suche nach Unterschlupf und Nahrung von Tag zu Tag lebten. Die Römer stießen später nach Norden vor und fürchteten sich vor den Völkern, die dort in den Wäldern lebten. Und noch ein paar Jahrhunderte später versuchten ein paar Isländer ihr Glück in Amerika, lange bevor Kolumbus es entdeckte.

Allen Menschen und Zeiten in Europa ist gemeinsam, dass es immer um Bewegung ging, von Höhle zu Höhle, von Rom über die Alpen, von Island nach Amerika. In diesen Blinks wartet keine herkömmliche historische Abhandlung auf dich, sondern einige spannende Geschichten von der ersten Besiedelung des europäischen Kontinents bis ins 20. Jahrhundert.

Du darfst dich auf einige historische Figuren freuen, die dir bisher wahrscheinlich noch nicht begegnet sind. Der Räuber Bulla, der den römischen Kaiser Septimius Severus an der Nase herumführte, oder Jacob Barocas, der mit seiner jüdischen Schauspielgruppe im 17. Jahrhundert das Stadttheater in Amsterdam belebte. Durch die Blinks wirst du sehen, dass Menschen in Europa schon immer Reisende waren und die Schicksale Einzelner eine Menge über das Große und Ganze erzählen können.

In den Blinks wirst du herausfinden,

wieso das Straßennetz in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle spielte,
wo die ältesten menschlichen Überreste in Europa gefunden wurden und
warum Autorennen heute nur noch auf Rundstrecken stattfinden.

Es gibt ein Straßennetz in Europa, das nicht Teil des europäischen Bewusstseins ist.

Welche berühmten Straßen fallen dir spontan ein? Der Highway 1 entlang der kalifornischen Pazifikküste? Oder die Route 66, über die es einen Song mit mehr als hundert Coverversionen gibt? Vielleicht denkst du auch an die Panamericana, die Nord- und Südamerika verbindet. Doch wie sieht es mit Europa aus? Fehlanzeige?

Tatsächlich gibt es ein europäisches Straßennetz, das ziemlich unbekannt ist, obwohl es sich durch den gesamten Kontinent zieht. Geplant wurde es 1947 bei einem Treffen der Vereinten Nationen in Genf. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte man die Zerstörung des Kontinents als Chance für einen systematischen Wiederaufbau nutzen. Und das nicht nur aus praktischen Erwägungen.

Die Straßenverbindungen sollten auch den europäischen Frieden symbolisieren, indem sie die ehemaligen Feinde miteinander verbanden. Die E 1 und die E 2 zum Beispiel – das E steht für Europa – sollten von London über Frankreich in das postfaschistische Italien führen. Und für die E 3 war eine Route mitten durch das zerstörte Deutschland vorgesehen. Nach drei Jahren waren die Pläne ausgearbeitet.

Unter dem Namen Declaration on the Construction of Main International Traffic Arteries wurden grenzüberschreitende Autobahnen vorgeschlagen, um die europäischen Länder miteinander zu verbinden. Mit der Unterzeichnung der Erklärung verpflichtete sich jedes Land dazu, bestehende Straßen auf dem eigenen Staatsgebiet wieder herzurichten, auszubauen und an gemeinsame Normen anzupassen. Dazu gehörten etwa Fahrbahnmarkierungen und Verkehrsschilder. Schnell zeigte sich jedoch, dass das Vorhaben der Vereinten Nationen gar nicht so leicht umzusetzen war.

Als sich 1975 sechsundzwanzig Staaten auf das Projekt eingelassen hatten, reichten die ursprünglich ausgedachten Routen nicht mehr aus. Die Idee, das Netz auf historischen Verbindungen aufzubauen, musste deshalb aufgegeben werden. So verläuft die E 1, die anfangs die Alliierten mit den Achsenmächten verbinden sollte, heute ohne geschichtlichen Hintergrund von Larne nach Sevilla. Die fehlende Symbolik ist ein Grund für das Schattendasein des Straßennetzes im europäischen Bewusstsein.

Ein anderer Grund liegt darin, dass Straßen vor den Plänen der Vereinten Nationen mitnichten für den Frieden gebaut wurden. Herrschern wie den römischen Kaisern, Napoleon oder Hitler ging es ganz im Gegenteil darum, die eigene Macht auszuweiten. Dieses Wissen macht es schwer, sich mit europäischen Straßen zu identifizieren.

Straßen bringen dich also nicht nur von A nach B. Sie erzählen auch etwas über die Menschen, die auf ihnen unterwegs waren. Springen wir ein paar Millionen Jahre zurück und schauen uns an, welche Routen unsere Vorfahren wählten, als sie sich von Afrika nach Europa aufmachten.

Die Vorfahren der Europäer kamen aus Afrika und wanderten über Asien an den Küsten entlang.

Als die Archäologen Martin Bates und Nick Ashton eines Morgens an der ostenglischen Küste von Norfolk eine Bodenprobe entnehmen wollten, hielt Bates plötzlich inne. Ob das Fußabdrücke seien, fragte er seinen Kollegen, und deutete auf den feuchten Grund. Tatsächlich waren ein paar kleine und einige größere Fußpaare zu erkennen. Ashton zuckte nur die Achseln. Sie seien frisch, sagte er, also nichts Besonderes. Damit lag er allerdings vollkommen falsch.

Denn bei dem Fund handelt es sich um die ältesten menschlichen Fußabdrücke, die je außerhalb von Afrika entdeckt wurden. Sie stammen aus der Altsteinzeit und waren von mehreren Sandschichten so verfestigt, dass sie 800.000 Jahre überdauerten. Die Spuren widerlegten die bis dahin herrschende Vorstellung, Menschen seien erst viel später in das heutige England vorgedrungen. Doch wie waren sie dorthin gelangt?

Ein umherziehendes dänisches Volk versetzte die alten Römer in Angst und Schrecken.

Die Dänen kannten die Launen des Meeres. Voller Groll konnte es über das Ufer schäumen, aber danach lag meist eine schimmernde Decke aus Bernstein über dem Strand: heute wie damals feinste Handelsware. Eines Nachts drang das Meer allerdings bis weit ins Land hinein. Die Folge: ertrunkenes Vieh, zerstörte Häuser und hilflose Menschen, denen nichts anderes blieb, als zu flüchten. Auch Boiorix, ein dänischer Junge, verließ hundert Jahre vor Christus mit seinem Volk die überflutete Heimat. Er sollte die Römer später das Fürchten lehren, und ist dank der Geschichtsschreiber Plutarch und Livius sogar in die römischen Annalen eingegangen.

Nirgendwo konnten die Ausgewanderten bleiben, da sie den verwandten Völkern im Landesinneren zur Last fielen. Während sie immer weiterzogen, entwickelte sich Boiorix zu einem mürrischen und robusten Jugendlichen. Er lernte, dass hin und wieder Mitglieder der eigenen Gemeinde für die Götter geopfert werden mussten. Und dass man Feinde vertrieb, indem man ihnen Angst einjagte oder sie kurzerhand niederschlug.

Die Via Appia, eine der größten Handelsstraßen des Römischen Reiches, war ein Paradies für Räuber.

Der Räuber, der am Straßenrand an einem Galgen aufgehängt worden war, sollte eine Warnung sein: Hier, auf der Via Appia, herrscht das römische Gesetz! Eine Machtdemonstration, über die der Straßenräuber Bulla Felix nur lachen konnte.

Denn Bulla war anders. Er konnte wie ein Schauspieler seine Identität wechseln. Und er verfügte über ein riesiges Informationsnetz. Dafür rekrutierte er Sklaven aus dem Dienst des römischen Kaisers Septimius Severus. Sie kannten die wohlhabenden Männer des Staates und wurden von Bulla auf die Via Appia geschickt, um die Ohren offenzuhalten: Wer reiste wohin? Wo wurden Zwischenaufenthalte geplant?

Im 11. Jahrhundert erreichte der christliche Glaube Island – und weckte in einer Isländerin die Sehnsucht nach fernen Ländern.

Die Gletscher auf dem Gipfel des Snæfellsnes sind in dunkle Wolken gehüllt. Seine Hänge reichen bis hinab zu den Lavafeldern und den Grasflächen am Meer. Ein nasser Wind weht vom Wasser über die Küste. In der Luft kreischen Schwärme von Seeschwalben. Wenn man nicht aufpasst, stürzen sie sich auf einen herab. Willkommen in Island.

Hier lebte im 11. Jahrhundert Gudrid, eine christliche Pionierin, deren Lebensgeschichte nach ihrem Ableben von Mönchen aufgeschrieben wurde und heute Teil der isländischen Sagenwelt ist. Der Überlieferung nach ließ sie sich in jungen Jahren als Einzige ihrer Familie taufen. Die Mutter war früh gestorben, der Vater gleichgültig. Gudrid hatte außerdem Zieheltern, die aber fanden, dass es schon genug Götter gab.

Vor der Inquisition geflüchtete Jüdinnen und Juden belebten im 17. Jahrhundert das Theater in Amsterdam.

Man kann sich kaum vorstellen, wie sich Jacob Barocas fühlte, als er in jungen Jahren aus seiner spanischen Heimat flüchten musste. Seine Vorfahren waren Conversos gewesen, Juden, die zwangsweise zum Christentum konvertierten. Obwohl er getauft war und wie ein Katholik lebte, nahm man ihm den Glauben jedoch nicht ab. Die spanische Inquisition konnte ihn jederzeit zum Tode verurteilen.

Er flüchtete nach Amsterdam, wo seit dem Aufstand der Vereinigten Niederlande gegen Spanien persönliche Gewissensfreiheit herrschte. Nachdem sich Jacob anfangs noch unsicher durch die Stadt bewegte, stellte er fest, dass er seinen jüdischen Hintergrund hier tatsächlich nicht verstecken musste. Im Gegenteil, er traf auf eine große Gemeinde spanischer und portugiesischer Juden, die ihren Glauben offen praktizierten und Jacob warmherzig aufnahmen.

Anfang des 20. Jahrhunderts machen Autorennen von Stadt zu Stadt ehemalige Feinde zu Freunden.

Wenn wir an moderne Autos denken, dann fallen uns vielleicht E-Autos oder Wasserstoffantriebe ein. Emissionsfreie Wagen gelten als die Zukunft in einer Welt, die sich im Klimawandel befindet. Herkömmliche Verbrenner haben ausgedient.

Ende des 19. Jahrhunderts sah die Sache freilich noch ganz anders aus: Die Technik machte riesige Fortschritte, und Automobile wurden zu einem Symbol des Friedens. Noch dreißig Jahre zuvor hatten Deutsche und Franzosen im Krieg gegeneinander gekämpft. Nun organisierte der Automobile Club de France Stadt-zu-Stadt-Rennen, die von Paris aus auch nach Berlin führten. Entlang der Strecke jubelten begeisterte Zuschauer den Fahrern zu und packten bei Pannen mit an.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieser Blinks ist:

Die Geschichte Europas kann auch als eine Geschichte seiner Wege erzählt werden. Auch wenn sich die Gründe unterscheiden: Europäer waren schon immer unterwegs. Sie suchten Nahrung und Lebensraum, sie pilgerten, sie flohen vor religiöser Verfolgung. Straßen wurden für den Transport von Gütern genutzt, um Armeen zu bewegen oder spektakuläre Rennen zu veranstalten. Die unzähligen Spuren, die all diese Menschen auf dem Kontinent hinterlassen haben, zeugen von seinem Ursprung als einem Ort, der von jeher durch Migrations- und Wanderbewegungen geprägt wurde.

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What is Über alte Wege about?

Über alte Wege (2019) taucht in verschiedene Episoden der europäischen Geschichte ein. Im Fokus stehen dabei die Routen, die Europäer seit der Altsteinzeit verfolgt haben. Ihre Spuren offenbaren spannende Lebenswege. Sie lassen ein lebendiges Bild des vergangenen Europas entstehen und zeigen, dass umherziehende Menschen und Völker die Seele des Kontinents sind.

Best quote from Über alte Wege

„Wo Straßen kamen, folgten Armeen.

—Mathijs Deen

Who should read Über alte Wege?

Alle, die etwas Kurzweiliges über das Wesen Europas erfahren wollen
Menschen, die sich für Geschichte interessieren
Jeder, der schon mal durch Europa gereist ist oder es vorhat

About the Author

Mathijs Deen ist ein preisgekrönter niederländischer Autor, der nicht nur Romane und Kurzgeschichten schreibt, sondern auch als Journalist arbeitet. In Über alte Wege schafft er eine spannende Mischung aus Fakten und Fantasie, indem er gut recherchierte Geschichten lebhaft erzählt. Die interessantesten davon haben wir für dich in unseren Blinks zusammengestellt.

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