Die Macht der Datensammler übersteigt schon jetzt unsere Vorstellungskraft: Sie wissen, was wir essen, wen wir lieben und welche Geheimnisse wir hüten. Sie kennen dich! Sie haben dich! Sie steuern dich! (2014) erklärt, wie sie zu diesem Wissen kommen – und wofür Unternehmen und auch der Staat es nutzen.
Markus Morgenroth, geboren 1977 in Frankfurt am Main, arbeitete im Silicon Valley und als Managing Director of European Operations auch in Deutschland im Bereich der verhaltensbasierten Datenanalyse. Seit 2013 berät er Firmen zu Big Data und Datenschutz.
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Wenn du auf irgendeiner Internetseite ein sensationell preisgesenktes Produkt entdeckst und dich spontan entscheidest, das Schnäppchen zu kaufen, denkst du vielleicht, du hast eine clevere, freie Entscheidung getroffen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dieser Glaube naiv. Von Big Data, der massenhaften Sammlung von Daten aus allen Lebensbereichen, hast du sicher schon gehört – aber ist dir klar, welches Ausmaß diese Sammelwut hat?
Mittlerweile ist uns wahrscheinlich allen bewusst, dass Daten, die wir freiwillig zur Verfügung stellen, etwa wenn wir bei einem Online-Kauf etwas in ein Formular eintragen, gespeichert und weiterverwendet werden. Aber es werden auch Daten aufgezeichnet, die wir niemandem aktiv mitteilen. Die modernen Datensammler durchforsten alle möglichen Spuren, die wir im Laufe unseres Lebens online hinterlassen. Alles, was wir im Internet tun, wird aufgezeichnet. Doch auch konsequente Internet-Verweigerer sind inzwischen nicht mehr sicher vor Big Data: Im öffentlichen Raum zeichnen Kameras jeden Schritt auf, Schaufensterpuppen verfolgen insgeheim jeden Blick.
Die besten Spione tragen wir dabei in den eigenen Hosentaschen herum – unsere Smartphones. Sie zeichnen auf, wann wir aufwachen und schlafen gehen, lesen unsere Nachrichten und hören unsere Telefonate mit. Was die kleinen technischen Spielzeuge alles registrieren, bekommen wir größtenteils gar nicht mit. So speicherte z.B. eine Taschenlampen-App die Bewegungsdaten der Nutzer, um sie ohne deren Wissen an Werbefirmen weiterzugeben.
Diese neue Art des Stalkings wird offenbar noch nicht ernst genug genommen. Sonst würden nicht so viele Menschen, allen Warnungen von Verbraucherschützern zum Trotz, einem kleinen Gerät und seinen Apps ihre tiefsten Geheimnisse anvertrauen, ohne sich adäquat zu schützen.