In Showdown (2013) geht es um die derzeitige Eurokrise, die insbesondere die schwächeren Mitgliedsländer der Europäischen Union destabilisiert. In diesen Blinks erfährst du, warum das Scheitern der Gemeinschaftswährung droht, wer daran ein Interesse hat und mit welchen wirtschaftlichen Maßnahmen Europas Regierungen der Krise gegensteuern können.
Dirk Müller arbeitete fast zwanzig Jahre lang auf dem Frankfurter Börsenparkett. Er wird oft als das Gesicht der Börse oder als „Mister Dax“ bezeichnet. Heute ist der Bestsellerautor ein gefragter Finanzexperte.
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Start free trialIn Showdown (2013) geht es um die derzeitige Eurokrise, die insbesondere die schwächeren Mitgliedsländer der Europäischen Union destabilisiert. In diesen Blinks erfährst du, warum das Scheitern der Gemeinschaftswährung droht, wer daran ein Interesse hat und mit welchen wirtschaftlichen Maßnahmen Europas Regierungen der Krise gegensteuern können.
Die Krise des Euro war von Anfang an vorhersehbar. Doch die Einführung der Gemeinschaftswährung folgte keiner ökonomischen Logik, sondern sie war in erster Linie politisch begründet – ohne die wirtschaftlichen Folgen zu bedenken.
Ein Rückblick auf die Geschichte: 1989 endete der Kalte Krieg, und daraus ergab sich die Möglichkeit der deutschen Einheit. Weder die Sowjetunion noch die USA hatten dagegen Einwände. Die US-Amerikaner erkannten die Chance, die NATO und damit auch ihren Einflussbereich in den Osten auszudehnen. Selbst die Skeptiker in Großbritannien ließen sich davon überzeugen, und die Franzosen wollten ein wiedervereinigtes Deutschland fest in ein vereintes Europa eingebunden sehen.
Das kam Helmut Kohl entgegen. Der damalige deutsche Bundeskanzler, ein überzeugter Europäer, erhoffte sich eine echte Europäische Union mit gemeinsamer Außen- und Finanzpolitik. Was aber wiederum den Franzosen zu weit ging. Sie wünschten sich zwar eine gemeinsame Währung, wollten aber keine politische Souveränität an Europa abgeben.
Aus wirtschaftlicher Sicht gab es bei diesem Projekt jedoch Probleme. Die einzelnen Staaten Europas unterschieden sich zu stark in ihrer Wirtschaftskraft, und sie tun dies immer noch. Das liegt zum Beispiel an ihrer ungleichen Produktivität. Ein Rohbau in Spanien oder Südfrankreich, wo es im Sommer um die vierzig Grad heiß ist, lässt sich langsamer errichten als ein Rohbau im klimatisch gemäßigteren Österreich. Dafür sind im Norden in den verschneiten Wintermonaten die meisten Außentätigkeiten nicht möglich.
Mit ihren nationalen Währungen hatten die Länder die Möglichkeit, wirtschaftliche Unterschiede auszugleichen. Sie konnten ihre Währung abwerten und damit ihre Produkte für andere billiger machen.
Hätte man das Projekt Euro wirtschaftlich zu Ende gedacht, wäre aufgefallen, dass es schwierig ist, Länder wie Deutschland, Griechenland, Portugal und Spanien durch eine gemeinsame Währung aneinanderzuketten.
So ist es jetzt für Europäer zwar günstig, Autos und Maschinen aus Deutschland zu kaufen. Doch importierte Waren bleiben durch die schwache Währung weiterhin teuer – von Heizöl und Benzin über neuseeländische Kiwis und Äpfel bis hin zu chinesischem Spielzeug. Und in Ländern wie Spanien, Irland und Griechenland explodierte zwar die Kaufkraft der Bevölkerung, doch die Exporte gingen deutlich zurück.