Schönes neues Geld Book Summary - Schönes neues Geld Book explained in key points

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Schönes neues Geld summary

Name: Schönes neues Geld
Rating: 3.7 (257 reviews)
Author: Norbert Häring

Norbert Häring

PayPal, WeChat, Amazon Go – Uns droht eine totalitäre Weltwährung

3.7 (257 ratings)

24 mins

Brief summary

Schönes neues Geld ist ein Buch von Norbert Häring, das sich mit den Auswirkungen des digitalen Geldes auf unser Finanzsystem und unsere Gesellschaft auseinandersetzt. Es beleuchtet die Vor- und Nachteile dieser Entwicklung und regt zum Nachdenken an.

Topics

Cryptocurrencies Big Tech

Table of Contents

Schönes neues Geld
Summary of 9 key ideas

Audio & text in the Blinkist app

Key idea 1 of 9

Was drin ist für dich: Verstehen, warum Bargeld mehr ist als nur ein Portemonnaie voller Münzen.

Die Konzertkarten bezahlst du mit Paypal, das Taxi mit der EC-Karte, und im Supermarkt begleichst du die Rechnung kontaktlos mit deinem Smartphone. Da sieht man, dass der technische Fortschritt eben doch zu was gut ist, alles wird immer einfacher und praktischer …

Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Denn die Abschaffung des Bargelds steht auf der Agenda vieler mächtiger Leute ganz oben, sei es an der Wall Street, im Silicon Valley oder in Washington. Warum? Das wirst du spätestens dann merken, wenn das Bargeld erst einmal weg ist – oder schon jetzt: wenn du diese Blinks gelesen hast.

Du wirst herausfinden,

warum du in Shenzen in China lieber nicht über eine rote Ampel gehen solltest,
warum syrische Flüchtlinge ihre Iris scannen lassen müssen und
warum du im Wettbüro mit einer Kreditkarte von ING-DiBa mehr bezahlst.

Viele Menschen vergessen, dass das Bargeld auch Vorteile hat.

2018 öffnete der erste Amazon-Go-Shop in Seattle seine Pforten. Kunden können dort einfach die Produkte aus den Regalen nehmen und gehen – keine Kasse, keine Schlange. Der Preis wird kurz danach automatisch von ihrem Amazon-Konto abgebucht. Dieses System ist zwar unheimlich bequem, kann aber auch von anderen missbraucht werden.

Währenddessen baut die chinesische Regierung ein umfassendes soziales Überwachungssystem auf, das ihre Landsleute zu „besseren“ Bürgern erziehen soll. Allround-Apps wie Wechat oder Alipay werden mit Videoüberwachung und anderen Systemen kombiniert, um erwünschtes Verhalten zu erzeugen: Wer bei Rot über die Ampel geht, wird mit Punktabzug bestraft, wer von einem anderen eine positive Bewertung erhält, bekommt Punkte gutgeschrieben. Der Clou: Wer zu wenige Punkte hat, kann sich keine Flugtickets oder keine Wohnung kaufen.

Zwei Beispiele, eine Tendenz: Die Bürger tauschen Bequemlichkeit gegen ihre persönlichen Daten. Doch damit verschaffen sie den Diensten mehr Macht, als ihnen vermutlich lieb ist.

Bargeld hat hingegen einige wichtige Vorteile, die wir im Alltag gerne übersehen.

Es ist krisensicher. Wenn deine Bank pleitegeht, kann sie dein Guthaben auf dem Konto behalten. An dein Bargeld kommt sie nicht. Mit Bargeld kannst du auch bezahlen, wenn der Strom oder das Internet ausfallen, der Akku deines Handys leer ist oder dein Konto wegen eines Fehlers gesperrt wird.
Außerdem ist Bargeld inklusiv. Denn jeder kann mit Bargeld bezahlen, ganz egal ob jung oder alt. Es ist kein Problem, deiner achtjährigen Tochter einen Fünfer zu geben, damit sie im Supermarkt schnell Milch und Butter besorgt – eine Kreditkarte hat sie in diesem Alter wohl noch nicht, und selbst wenn: Mit deiner Kreditkarte dürfte sie wohl kaum ohne Weiteres bezahlen.
Bargeld ist darüber hinaus anonym. Wenn aber alle digital bezahlen, entsteht die Gefahr, dass sich irgendwann auch Arbeitgeber, Regierungen oder Krankenversicherungen für bestimmte Ausgaben interessieren – und zum Beispiel wissen wollen, wie viel Geld für Medikamente, Zigaretten oder politisch fragwürdige Bücher ausgegebe wurde.

Und das Bargeld hat noch einen weiteren Vorteil: Durch seine physische Existenz ist es für uns leichter, unsere Ausgaben zu kontrollieren. Beim Bezahlen mit der EC- oder Kreditkarte tut auch ein großer Einkauf erst mal gar nicht weh.

Die mächtige Besser-als-Bargeld-Allianz arbeitet gezielt an der Abschaffung des Bargelds.

Dass das Bargeld langsam, aber sicher abgeschafft wird, liegt keineswegs ausschließlich am technischen Fortschritt. Hinter den Kulissen des Geldes wirkt nämlich eine Allianz aus mächtigen Partnern, die alles daransetzt, das Bargeld in die Geschichtsbücher zu verbannen.

Die Vereinigung Better Than Cash Alliance wurde 2012 gegründet. Mit dabei sind Giganten wie Microsoft, Ebay, Citibank, Visa, das US-Außenministerium und die Vereinten Nationen. Silicon Valley, Wall Street und die große Politik fahren also alle in dieselbe Richtung – ein kaum zu bremsender Zug?

Ein Netz aus transnationalen Gruppen sorgt dafür, dass der Kampf gegen das Bargeld an den Parlamenten vorbei geschieht.

Die im letzten Blink angesprochene Better Than Cash Alliance ist nicht die einzige Vereinigung, die dem Bargeld den Kampf angesagt hat. Wir haben es vielmehr mit einem riesigen Netzwerk aus verschiedenen transnationalen Gruppierungen zu tun, die von einem großen Ziel vereint werden: der Abschaffung des Bargelds.

Eine der transnationalen Gruppen ist die G20. Die G20 ist die Versammlung der zwanzig größten Wirtschaftsnationen. Schon im Jahr 2008 beschloss diese auf Drängen Washingtons hin, die Abschaffung des Bargelds als eines ihrer Ziele aufzunehmen.

Die Abschaffung des Bargelds und der Aufbau biometrischer Datenbanken verläuft synchron – erfasst werden zuerst die Wehrlosen.

Machst du dir in Bezug auf das bargeldlose Bezahlen Sorgen um deine Daten? Die finanzielle Inklusion und die Erfassung biometrischer Daten sind gute Freunde. Schließlich spricht nichts dagegen, auch gleich noch einen Fingerabdruck zu nehmen oder einen Iris-Scan zu machen, wenn jemand ein Handy registriert oder ein Konto eröffnet. Doch das geht – zumindest in Europa – nicht so leicht, wie es sich viele der Player vielleicht wünschen würden.

Denn Europa ist gegenüber der Vermessung des Menschen durch biometrische Daten zumindest noch skeptisch. Datenschutz wird hier großgeschrieben. So wurde in Deutschland, Frankreich und England der Versuch, zentrale biometrische Datenbanken aufzubauen, von Datenschützern und Gerichten gestoppt.

Geldwäsche und Terrorismus sind Nebelkerzen für die Abschaffung des Bargelds – in Wirklichkeit geht es um Überwachung.

Hast du schon einmal das Argument gehört, dass digitales Geld den Terror beenden könne? Klar: Digitale Geldströme lassen sich besser verfolgen und zuordnen. Wenn alles Geld digital wäre, so heißt es, könnte man deshalb die Konten der Terroristen viel einfacher ausfindig machen und sperren. Doch ist es wirklich so simpel?

Die Argumentation, mit der Digitalisierung des Geldes bekämpfe man den Terrorismus, ist scheinheilig. Das sieht man schon daran, dass die sogenannten Steuersünder von heute ihr Geld ja auch digital und nicht bar auf den Bahamas oder in sonstigen Steuerparadiesen einzahlen – und trotzdem nicht so leicht dranzukriegen sind. Sie schaffen es, die Geldströme in einem Netz aus Scheinfirmen zu verschleiern. Terrororganisationen wie der Islamische Staat machen das genauso.

Mithilfe von Daten und Profilen soll unser Verhalten gelenkt werden.

Die Überwachung und Kontrolle der Vermögensverhältnisse ist jedoch nur ein Grund, weshalb das Interesse der Banken und anderer Gruppen so hoch ist, das Bargeld abzuschaffen. Denn mit der Überwachung des Konsums lässt sich auch das generelle Verhalten von Menschen leichter kontrollieren. George Orwells 1984 lässt grüßen.

In China wird das bargeldlose Bezahlen bereits dazu genutzt, das Konsumverhalten der Bürger zu steuern. Das chinesische Sozialpunktesystem, das wir bereits im ersten Blink kennengelernt haben, zeigt dabei, wie bald die ganze Welt aussehen könnte. Je mehr wir digital bezahlen und handeln, desto leichter können wir auch überwacht werden.

Dank der Mechanismen des Plattform-Kapitalismus könnte schon bald eine digitale, totalitäre Weltwährung auf uns zukommen.

Dir ist sicher schon aufgefallen, dass Anbieter wie Google, Amazon oder Facebook auf ihrem Gebiet Monopolisten sind. Das ist kein Zufall, sondern liegt in ihrer Struktur. Die besagten Internetriesen sind nämlich als sogenannte Plattformen angelegt. Sie produzieren nicht selbst, sondern verbinden nur: Freunde, Informationssucher und -anbieter, Käufer und Verkäufer.

Daher kommt auch der Name Plattform-Kapitalismus. Diese moderne Spielart des Kapitalismus strebt nach Monopolen. Logisch, dass so eine Plattform immer attraktiver wird, je mehr Nutzer sie hat. Du würdest dich wohl kaum bei einem sozialen Netzwerk anmelden, bei dem nur ein Drittel deiner Freunde zu finden wäre.

Um die Abschaffung des Bargelds zu verhindern, müssen wir unser Recht auf Barzahlung einfordern und Öffentlichkeit schaffen.

Die bisher dargestellten Zukunftsvisionen klingen nicht besonders verlockend, oder? Bei solchen Perspektiven schwant mittlerweile vielen Menschen Unheil – daher beginnt sich auch Widerstand gegen die beschriebenen Entwicklungen zu formieren. Doch es gibt viele Fallen, die letztendlich in eine ähnliche Richtung führen.

Eine gefährliche Sackgasse sind die Kryptowährungen. Egal ob unabhängige Kryptos wie Bitcoin oder staatliche, wie sie in Schweden gerade geprüft werden: Sie werden nicht in der Lage sein, die gleiche Anonymität zu gewähren wie Bargeld. Schließlich sind in diesen Systemen alle mit einer Nummer identifiziert. Außerdem sind sie nicht annähernd so energiesparend und effizient wie Bargeld, da sie enorm viel Rechenkapazität und damit Strom verbrauchen.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieser Blinks ist:

Es scheint geradezu so, als ob Bargeld ganz von selbst immer weiter verschwände – doch das stimmt nicht. Dahinter steckt eine globale Interessengemeinschaft, die das Bargeld abschaffen und digitales Bezahlen zur Pflicht machen will. Damit blüht uns allerdings auch Überwachung und der Verlust unserer Freiheit. Wir sollten also auf unser Recht pochen, bar zu bezahlen.

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What is Schönes neues Geld about?

Dass wir immer mehr unserer Geldgeschäfte mit Paypal, EC- oder Kreditkarte tätigen, erscheint uns dank des rasanten technischen Fortschritts ganz natürlich. Unsere Blinks zu Schönes neues Geld (2018) zeigen indes, welche Risiken die Zurückdrängung des Bargelds mit sich bringt. Angetrieben von einem Netzwerk aus Unternehmen, Banken, Regierungen und anderen Gruppen geht es hierbei vor allem um kommerzielle Interessen, Gewinne und Überwachung. Du erfährst, welche Pläne diese Gruppen verfolgen und warum wir uns davor in Acht nehmen sollten.

Best quote from Schönes neues Geld

„Wer einmal biometrisch registriert wurde, kann weltweit schnell und zuverlässig identifiziert werden.

—Norbert Häring

Who should read Schönes neues Geld?

Alle, die genervt sind von einem schweren Portemonnaie voller Münzen
Datenschützer und Kapitalismuskritiker
Alle, die einen Blick hinter die Kulissen der Finanzwirtschaft werfen wollen

About the Author

Norbert Häring ist Wirtschaftsjournalist, promovierter Volkswirt und Autor. Er schreibt für das Handelsblatt und seinen eigenen Blog Geld und mehr. In seinem 2016 erschienenen Buch Die Abschaffung des Bargelds und die Folgen macht er sich dafür stark, das Bargeld zu behalten.

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