Viele Menschen halten Aktien als Anlageform für riskant. Ganz falsch liegen sie damit nicht. Laut Christian Thiel steht die allgemeine Scheu vorm Investieren jedoch in keinem angemessenen Verhältnis zu den wirklichen Chancen und Gefahren. Sein Buch Schatz, ich habe Aktien gekauft (2020) soll einen Einblick in die Finanzwelt geben und potenziellen Anlegern ihre Skepsis nehmen. Mit Unterstützung verschiedener Anlageprofis erklärt er darin, weshalb man auch als Laie an der Börse eher gewinnt als verliert – wenn man es richtig anstellt.
Jedes Jahr in der Weihnachtszeit schaut Christian Thiel in sein Wertpapierdepot, und fast jedes Jahr kann er zu seiner Frau sagen: Schatz, ich habe den Index geschlagen. Dies ist folgerichtig auch der Titel seines ersten Börsen-Ratgebers, der aus dem Erfolg von Thiels Finanzblog Grossmutters Sparstrumpf resultiert. Aber auch vorher schon hat Christian Thiel jede Menge Bücher geschrieben, und zwar zum Thema Liebe, Beziehungen und Philosophie. Der Mann ist nämlich nicht nur erfolgreicher Anleger, sondern auch Paar- und Singleberater, Germanist und promovierter Philosoph! Ein Allrounder also mit dem nötigen Blick fürs Ganze.
Original: Schatz, ich habe Aktien gekauft © 2020 Campus Verlag GmbH, Frankfurt am Main/New York
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Start free trialViele Menschen halten Aktien als Anlageform für riskant. Ganz falsch liegen sie damit nicht. Laut Christian Thiel steht die allgemeine Scheu vorm Investieren jedoch in keinem angemessenen Verhältnis zu den wirklichen Chancen und Gefahren. Sein Buch Schatz, ich habe Aktien gekauft (2020) soll einen Einblick in die Finanzwelt geben und potenziellen Anlegern ihre Skepsis nehmen. Mit Unterstützung verschiedener Anlageprofis erklärt er darin, weshalb man auch als Laie an der Börse eher gewinnt als verliert – wenn man es richtig anstellt.
Die Corona-Krise hat die Börsenkurse weltweit in die Tiefe stürzen lassen. Gerade Börsen-Anfänger und -Skeptiker werden in dieser Phase erst recht die Finger von Aktien gelassen haben. Dabei ist eine Krise laut Christian Thiel die ideale Gelegenheit, um in den Aktienmarkt einzusteigen. Dann nämlich sind die meisten Aktien besonders billig!
Und außerdem: So etwas wie sichere Zeiten zum Investieren gibt es ohnehin nicht. In den letzten fünfzig Jahren erlebte die Welt jede Menge Krisen: den Kalten Krieg, die Auflösung der Sowjetunion, den Irakkrieg, ungefähr zweihundert Staatsstreiche. Und was machten die Aktienkurse? Sie stiegen. Denn wie labil die politische Situation auch sein mag, innovative Produkte entstehen immer. Deswegen werden die Kurse auch in Zukunft zulegen, zumindest auf lange Sicht und mit Schwankungen.
Gerade dann, wenn die Kurse fallen, schlägt jedoch die Stunde der Crash-Propheten. Mindestens einmal im Jahr kündigen sie einen neuen Börsensturz an oder gleich den Zusammenbruch des gesamten Finanzsystems. Solche Worte verfangen, und bei vielen Menschen bleibt vor allem das vermeintliche Risiko hängen, wenn es um den Aktienmarkt geht.
Dabei kommen echte Crashs, also Kursabfälle von mindestens 40 %, in Wahrheit äußerst selten vor. Im 20. Jahrhundert gab es nur vier davon. Kursabfälle von 20 bis 30 %, wie sie in der Corona-Krise vorkamen, stehen alle zehn bis fünfzehn Jahre an. Dann spricht man von einem Bärenmarkt. Am häufigsten sind Kursschwankungen von 10 bis 20 %. Mit solchen sogenannten Marktkorrekturen ist etwa alle achtzehn Monate zu rechnen.
Aber wann kommt denn nun der echte Crash? Genau kann das niemand sagen, aber es gibt ein Indiz: Wenn die Mehrzahl der Anleger optimistisch ist und selbst die Medien glorreiche Zeiten ankündigen! Denn je mehr Menschen unbesorgt Aktien kaufen, desto höher steigen die Kurse, bis sie mit dem realen Gegenwert der Unternehmen irgendwann nichts mehr zu tun haben. Sobald die Anleger das begreifen, platzt die Blase. Genau das geschah 1637 während der sogenannten Tulpenmanie. Damals war eine Tulpenzwiebel in den Niederlanden so viel wert wie ein ganzes Wohnhaus!
Andersherum bedeutet das aber auch: Solange an der Börse Pessimismus herrscht, ist ein Crash eher unwahrscheinlich. Dann schützt die „Wall of Worries“ vor Kursabstürzen.
Wir können also festhalten: Die Angst vor dem großen Crash, die viele Menschen von Aktien fernhält, hat nur wenig mit der Realität zu tun.
Aber warum müssen es denn unbedingt Aktien sein? Ist es nicht sicher und gewinnbringend, in Gold oder Immobilien zu investieren?