Projekt Lightspeed Book Summary - Projekt Lightspeed Book explained in key points

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Projekt Lightspeed summary

Name: Projekt Lightspeed
Rating: 4.7 (951 reviews)
Author: Joe Miller mit Özlem Türeci & Uğur Şahin

Joe Miller mit Özlem Türeci & Uğur Şahin

Der Weg zum BioNTech-Impfstoff - und zu einer Medizin von morgen

4.7 (951 ratings)

32 mins

Brief summary

Projekt Lightspeed ist ein inspirierendes Buch über die bahnbrechende Entwicklung des COVID-19-Impfstoffs. Die Autoren, Joe Miller, Özlem Türeci und Uğur Şahin, teilen ihre erfahrungsreiche Reise und die wissenschaftliche Zusammenarbeit hinter diesem Meisterwerk der medizinischen Forschung.

Topics

Diseases & Illnesses Natural Sciences Medicine & Natural Remedies

Table of Contents

Projekt Lightspeed
Summary of 9 key ideas

Audio & text in the Blinkist app

Key idea 1 of 9

Was drin ist für dich: Die unwahrscheinliche Geschichte des ersten Coronaimpfstoffs.

Früh an einem kalten Dezembermorgen im Jahr 2020 schob die neunzigjährige Maggie Keenan den Ärmel ihres T-Shirts hoch. Dutzende Kameras waren auf sie gerichtet, als eine Krankenschwester ihr eine Spritze in den linken Oberarm gab. Es war die erste offizielle Impfung gegen Covid-19. Für viele Menschen war das ein unvergesslicher Moment voller Hoffnung: Elf Monate lang hatten wir Kontaktbeschränkungen eingehalten, Masken getragen und uns ständig die Hände desinfiziert – doch jetzt stand endlich eine wirksame Waffe im Kampf gegen das neue Coronavirus zur Verfügung. Endlich konnten wir uns schützen!

Entwickelt haben diesen ersten Impfstoff zwei bis dahin ziemlich unbekannte Ärzte aus Mainz: Uğur Şahin und Özlem Türeci. Trotz der Erleichterung waren viele Menschen auch skeptisch: Einen Impfstoff zu entwickeln dauert normalerweise mehrere Jahre – wie konnte es sein, dass dieser nur elf Monate bis zur Zulassung brauchte?

Die Geschichte dahinter hat der Journalist Joe Miller gemeinsam mit den beiden Ärzten aufgeschrieben. Er hatte seit dem Beginn der Entwicklung des neuen Impfstoffes eng mit Şahin und Türeci zusammengearbeitet. Außerdem sprach er mit ungefähr sechzig weiteren beteiligten Personen: mit Forscherinnen, Politikern, Managerinnen und Angestellten der Regulierungsbehörden. Herausgekommen ist eine Geschichte, die sich so spannend wie ein Krimi liest. In diesen Blinks haben wir sie für dich zusammengefasst.

Darin findest du unter anderem heraus:

warum Özlems und Uğurs Tochter öfter auf dem Boden herumrobbte,
wie die mRNA-Technologie funktioniert und
wie eine neue Normalität mit dem Coronavirus aussehen könnte.

Wir stellen vor: Die Krebsspezialisten

Uğur Şahin und Özlem Türeci sind Vollblutwissenschaftler und Ärzte wie aus dem Bilderbuch. Der kleine Uğur lieh sich schon mit elf Jahren in der Bibliothek Bücher über das Immunsystem aus, Özlem durfte mit sechs Jahren zum ersten Mal ihrem Vater bei einer Blinddarm-OP zuschauen. Für die beiden Kinder aus türkischen Einwandererfamilien war es überhaupt keine Frage, dass sie Medizin studieren würden.

1991 lernten sich die beiden an der Uniklinik in Homburg kennen. Uğur arbeitete dort als Assistenzarzt auf einer Krebsstation und betreute Özlem in ihrem praktischen Jahr. Seit dieser Zeit haben sie ihr Leben der Krebsforschung gewidmet. Vor allem interessierten sie sich für einen Forschungszweig, der Anfang der 1990er-Jahre entstand: die Immunonkologie. Sie basiert auf der Annahme, dass uns unser Immunsystem nicht nur gegen äußere Eindringlinge wie Viren verteidigen kann, sondern sich auch gezielt trainieren lässt, um uns gegen einen inneren Feind wie etwa einen Tumor zu schützen.

Schon Mitte der Neunzigerjahre fand das Forscherpaar heraus, dass bei diesem Vorhaben die messenger Ribonukleinsäure, kurz mRNA, eine entscheidende Rolle spielen könnte. Diese RNA enthält eine Art Bauanleitung für die Zellen, mit der diese ein bestimmtes Protein herstellen. Du kannst dir die mRNA wie einen Brief vorstellen, der ein Kochrezept enthält: Sobald dieser Brief in eine Zelle gelangt, fängt sie sofort an, das entsprechende Protein zu produzieren.

Für Impfungen ist das spannend. Denn anstatt zum Beispiel ein abgeschwächtes Virus herzustellen oder einen Teil der Oberfläche eines Virus, kann man mithilfe von mRNA dieses Trainingsmaterial für das Immunsystem einfach direkt in den Zellen selbst produzieren lassen. Das Immunsystem erkennt das Muster und lernt, es schnell zu bekämpfen.

Uğur und Özlem suchten also nach einem Impfstoff gegen Krebs auf der Basis der mRNA-Technologie. Jeder Krebspatient braucht dabei einen anderen Impfstoff, da die eigenen Zellen ja höchst individuell sind. Deswegen haben die beiden Forschenden ein sogenanntes Plattform-Modell entwickelt: Die Basis des Impfstoffs – also die Plattform – bleibt immer gleich, es werden nur einige Teile individualisiert.

Uğur Şahin und Özlem Türeci hatten also vor der Coronapandemie schon mehrere Jahrzehnte damit verbracht, an einer Impfung gegen Krebs zu forschen.

2020 standen Özlem und Uğur kurz vor einem Durchbruch: Bei einigen ersten Patienten war es ihnen innerhalb klinischer Studien bereits gelungen, die Tumoren schrumpfen zu lassen. Sieben weitere solcher Studien sollten bald beginnen.

Der frühe Vogel …

Am 24. Januar 2020 las Uğur in der kleinen Dreizimmerwohnung, in der er mit Özlem und ihrer gemeinsamen Tochter im Teenager-Alter lebte, einen beunruhigenden Artikel. Es ging um eine neue Erkrankung der Atemwege, die in Wuhan aufgetaucht war. Mittlerweile, so stand es in dem Bericht, gäbe es Hinweise auf eine Übertragung von Mensch zu Mensch. Und, was noch beunruhigender war: Es gab wohl auch Menschen, insbesondere Kinder, die das Virus symptomfrei weitergeben konnten.

Uğur war zwar kein Virologe, aber er erkannte sofort, dass hier alle Zutaten für ein Albtraumszenario vorhanden waren. Er recherchierte ein wenig und fand heraus, dass Wuhan eine Metropole war, die täglich von vielen internationalen Fluglinien angeflogen wurde. Da er eine Schwäche für Mathematik hat, rechnete Uğur mit den wenigen Informationen, die er hatte, einige Szenarien durch. Und er kam zu einem erschreckenden Ergebnis: Spätestens im April werden wir alle Kontaktsperren erleben. Und wenn wir nicht möglichst bald einen Impfstoff gegen diese neue Krankheit haben, kommen wir in Teufels Küche.

Projekt Lightspeed

Am Dienstagmorgen fuhr Uğur wie immer mit dem Rad zur Arbeit, vorbei an der Stephanskirche im Zentrum von Mainz. Er trat kräftig in die Pedale, denn er hatte es eilig. Ihm war klar, dass ab sofort jeder einzelne Tag, ja sogar jede einzelne Stunde zählte.

Die Entscheidung, einen Impfstoff gegen die neue Coronainfektion zu entwickeln, war höchst riskant. Einige wenige Pharmagiganten beherrschen den Markt für Impfstoffe, BioNTech war nur ein kleines Nischenunternehmen. Die Entwicklung würde ihre finanziellen und logistischen Ressourcen deutlich übersteigen. Sechzig Prozent aller Projekte, in denen Impfstoffe entwickelt werden, scheitern. Das würde für BioNTech das Aus bedeuten. Hinzu kam, dass sie mit eben jenen Pharmagiganten in einen Wettlauf treten würden: Die ersten paar Impfstoffe würden millionenfach verkauft werden. Die Unternehmen, die später dran sein würden, würden auf ihren Kosten sitzen bleiben. Auch das würde das Ende von BioNTech bedeuten.

Kandidaten für das Impfstoff-Casting

Die Fachleute bei BioNTech waren sich einig, dass sie mehrere Impfstoffkandidaten gleichzeitig entwickeln und testen wollten. Also stellte sich natürlich die Frage: welche?

Fest stand, dass sie sich auf eine Replikation des Spike-Proteins konzentrieren wollten. Dabei gab es aber eine Herausforderung: Die Spikes von Coronaviren verändern sich. Ihre ursprüngliche Form wandelt sich, kurz bevor das Virus an eine menschliche Zelle andockt. Sobald das geschehen ist, verwandelt sich das Spike noch einmal, diesmal in eine Art Klappmesser, das die betroffene Zelle aufschneidet. Für einen wirksamen Impfstoff mussten die Forschenden also die Form des Spikes kurz vor dem Andocken reproduzieren. Dazu müssten sie diese Form allerdings längere Zeit ungestört beobachten können, und das ist in der Natur nicht möglich.

Eine Lösung für jedes Problem

Zwanzig vielversprechende Impfstoffkandidaten zu entwickeln ist ehrgeizig. Und es war in dieser Phase beileibe nicht die einzige Herausforderung. Mittlerweile war Corona in Europa angekommen. Am 26. Februar 2020 wurde in Idar-Oberstein ein Zug angehalten, weil einer der Passagiere über Covid-19-ähnliche Symptome klagte. Dadurch wurde deutlich, dass sich die Forschenden bei BioNTech dringend selbst vor einer Infektion schützen müssten, um das Projekt Lightspeed nicht zu gefährden. Denn wenn die Behörden einen Zug anhalten können, können sie auch ein Unternehmen dichtmachen.

Ab sofort galt deswegen ein strenges Schutzkonzept. Die Mitarbeitenden trafen sich privat mit so wenig anderen Menschen wie möglich, wer konnte, arbeitete im Homeoffice. Da die Forschenden nicht als systemrelevant eingestuft wurden, errichteten sie im März kurzerhand eine Kinderkrippe in einem Meetingraum, sodass auch Eltern von kleineren Kindern weiterarbeiten konnten. Die Schutzanzüge gingen zur Neige, doch zum Glück schickte das Partnerunternehmen Fosun weitere aus China. Viele der Forscherinnen und Angestellten arbeiteten bis zur Erschöpfung. Doch sie hielten durch.

Die Zulassung von Impfstoffen

Die ersten Impfstoffkandidaten entwickelte BioNTech schon im Februar 2020. Aber jetzt verabschieden wir uns kurz von BioNTech, es ist nämlich Zeit für einen kleinen Exkurs. Denn um zu verstehen, warum die Zulassung in diesem Fall so schnell ging, musst du wissen, wie dieser Prozess normalerweise abläuft.

Grundsätzlich ist die Zulassung eines Impfstoffs ein außerordentlich langwieriger und strukturierter Prozess. Tausende Seiten voller Details werden zwischen dem entwickelnden Unternehmen und der jeweiligen Zulassungsbehörde hin- und hergeschickt. Die Behörde muss über jede Phase der Tests genau informiert werden. Und natürlich kann es in jeder Phase passieren, dass der Impfstoff Nebenwirkungen zeigt und das Projekt unterbrochen werden muss.

Ein Wettlauf mit der Zeit

Nun weißt du, wie eine Zulassung normalerweise abläuft. Aber wie konnte BioNTech diesen Prozess beschleunigen und schneller als alle anderen seinen Impfstoff entwickeln?

Nun, beispielsweise überzeugten die Mitarbeitenden von BioNTech das Paul-Ehrlich-Institut davon, dass sie – einer WHO-Empfehlung für den Pandemiefall folgend – schon nach einem vorläufigen Bericht über die toxikologische Studie mit der klinischen Studie beginnen durften, sofern keine Warnzeichen vorlagen.

Es funktioniert!

Während der Testphasen folgte Uğur einer Einladung ins Bundeskanzleramt. Die Politik hatte mittlerweile die Dringlichkeit der Sache begriffen und ein Berater fragte Uğur, ob er und sein Team etwas bräuchten. BioNTech wollte aber verhindern, dass die Politik Mitspracherecht in ihren wissenschaftlichen Entscheidungen bekäme, daher verneinte Uğur. Nur um eine Sache bat er: Weil seine Frau nur beim Joggen den Kopf freibekam, bat er, dass im Rahmen der Schutzmaßnahmen nicht der Sport im Freien eingeschränkt werden sollte.

Und dann hieß es Warten. Wie bereits erwähnt, muss sich in Phase III eine bestimmte Anzahl von Patienten mit dem betreffenden Virus infizieren, bevor die Studie entblindet wird und man weiß, ob der Impfstoff wirksam ist. Das machte die Sache zusätzlich kompliziert, denn man musste Probanden in Ländern mit hohen Ansteckungsraten finden. Die Behörden hatten beschlossen, dass die Studie bei 62 infizierten Teilnehmenden entblindet werden dürfte.

Und wie geht es weiter?

Die Entwicklung des BioNTech-Impfstoffs ist eine spannende Geschichte mit einem wahren Happy End. Aber wie wird es weitergehen? Joe Miller hat sein Buch Projekt Lightspeed im Sommer 2021 geschrieben. Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits Millionen von Menschen geimpft. BioNTech verfügt über ein riesiges Netz an Partnern, Produktionsanlagen und Vertriebswegen. Die Coronapandemie scheint sich beruhigt zu haben, ist aber bei Weitem noch nicht vorüber. Mittlerweile ist bekannt, dass der BioNTech-Impfstoff sogar zu 97 Prozent wirksam ist, also noch besser, als die ersten Studien ergeben hatten.

Im Sommer 2021 bereiten vor allem die verschiedenen Varianten von Covid-19 vielen Menschen Sorgen. Werden die Impfstoffe auch gegen sie wirksam sein? Oder müssen wir weitere Jahre in sozialer Isolation erdulden, um ältere und schwächere Menschen zu schützen? Vermutlich nicht, denn hier verbirgt sich eine gute Nachricht in der mRNA-Technologie. Der Wirkstoff wurde als Plattform entwickelt, bei der man viele Teile immer wieder verwenden kann. Wenn er für eine bestimmte Variante nicht mehr wirksam ist, lässt sich kurzfristig eine aktualisierte Version entwickeln. Uğur schätzt, dass BioNTech ungefähr sechs Wochen braucht, um einen Nachfolger herzustellen. Außerdem stehen ja jetzt die Logistik und die Produktionskapazitäten schon bereit.

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What is Projekt Lightspeed about?

Während der ersten Monate der Coronapandemie hoffte die ganze Welt darauf, möglichst bald einen Impfstoff zur Verfügung zu haben. In unseren Blinks zu Projekt Lightspeed (2021) erzählen wir die spannende und unwahrscheinliche Geschichte hinter dem allerersten zugelassenen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus.

Best quote from Projekt Lightspeed

Hättest du das gedacht? 2021 berechneten Forscher, wie viel Geld jede Dosis eines Impfstoffes der Weltwirtschaft gespart hatte. Sie kamen auf 5.800 Dollar.

—Joe Miller mit Özlem Türeci & Uğur Şahin

Who should read Projekt Lightspeed?

Impfskeptiker
Alle, die sich wundern, warum Impfstoffe so schnell verfügbar waren
Mit mRNA Geimpfte, die sich genauer über ihr Vakzin informieren möchten

About the Author

Der Journalist Joe Miller ist Korrespondent der Financial Times in Frankfurt am Main. Während seiner Zeit als Journalist bei der BBC war er unter anderem an den Enthüllungen um die Paradise Papers beteiligt.

Die Ärztin, Wissenschaftlerin und Unternehmerin Özlem Türeci forscht seit über zwanzig Jahren über die mRNA-Technologie. Die Ehefrau von Uğur Şahin ist Mitbegründerin und seit 2018 medizinischer Vorstand von BioNTech.

Der Arzt, Wissenschaftler und Unternehmer Professor Uğur Şahin, ein weiterer Gründer von BioNTech, gilt als einer der weltweit wichtigsten Forscher im Bereich mRNA. Er hat die Entwicklung des ersten Impfstoffes gegen Covid-19 initiiert und geleitet.

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