Prinzip Menschlichkeit Book Summary - Prinzip Menschlichkeit Book explained in key points

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Prinzip Menschlichkeit summary

Name: Prinzip Menschlichkeit
Rating: 4.5 (58 reviews)
Author: Joachim Bauer

Joachim Bauer

Warum wir von Natur aus kooperieren

4.5 (58 ratings)

22 mins

Brief summary

Prinzip Menschlichkeit von Joachim Bauer ist ein Buch, das sich mit den grundlegenden Prinzipien menschlichen Verhaltens befasst. Es zeigt auf, wie Mitgefühl und Empathie unsere Beziehungen und unsere Gesellschaft positiv beeinflussen können.

Topics

Anthropology Culture Neuroscience

Table of Contents

Prinzip Menschlichkeit
Summary of 8 key ideas

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Key idea 1 of 8

Was drin ist für dich: Die Kraft der Kooperation verstehen.

Seit Jahrhunderten streiten sich Gelehrte und Wissenschaftler über die Frage, ob die menschliche Natur nun auf Kampf und Konkurrenz oder Hilfsbereitschaft und Kooperation ausgelegt ist. Für strikte Vertreter von Darwins Evolutionstheorie steht fest, dass die biologische Motivation fürs Leben die Konkurrenz ist und nur der Stärkere überlebt. Doch ein unumstößlicher Fakt kommt dabei zu kurz: zwischenmenschliches Miteinander. Molekular- und Neurobiologe Joachim Bauer sieht die menschliche Kooperation als eigentlichen Motivator. Wenn man sich mit der Natur des Menschen und seiner Evolution beschäftigt, stellt sich schnell heraus, dass Kooperation bereits seit vielen Jahrtausenden in unseren Genen angelegt ist.

Menschen arbeiten viel lieber miteinander als gegeneinander. Prinzip Menschlichkeit zeigt, warum es uns nicht nur glücklich macht, mit anderen zusammenzuarbeiten, sondern wieso es für unser Überleben außerdem absolut unabdingbar ist.

In diesen Blinks wirst du herausfinden,

warum Kooperation das A und O des menschlichen Lebens darstellt,
wo Darwins Evolutionstheorie hakt, und
warum wir ohne die Nähe zu anderen eingehen würden.

Jeder gegen jeden? Darwins Evolutionstheorie unterschätzt die Kooperation von Menschen.

Heute gilt Charles Darwins Evolutionstheorie als unumstößliche Erklärung für die Entwicklung der Arten. Zu ihrer Entstehungszeit im 19. Jahrhundert war sie jedoch vollkommen revolutionär und wurde als Spinnerei abgetan. Ganz im Sinne des Zeitgeistes der Aufklärung ersetzte Darwins Theorie die bis dahin in der westlichen Welt geltende biblische Schöpfungsgeschichte durch einen wissenschaftlichen Ansatz.

Darwins Ansatz war notwendig und fortschrittlich, weswegen er heutzutage den meisten als unbestreitbare Wahrheit gilt und nicht angegriffen werden darf. Der Begriff des Darwinismus ist nicht nur ein Name für die konkrete Theorie, sondern Überbegriff für eine gesamte zeitliche Epoche und wissenschaftliche Denkweise. Durch ihre Popularität und Unangefochtenheit ist es jedoch sehr schwierig, kleine Schwachpunkte innerhalb der Theorie aufzuzeigen. Viele Menschen unterliegen dem Trugschluss, dass man die Evolutionstheorie nicht im Detail kritisieren kann, ohne gleichzeitig auch ihre durchaus korrekten Grundannahmen sofort über Bord zu werfen.

Dabei ist vor dem Hintergrund der neuesten Ergebnisse aus Neurologie und Soziobiologie besonders die Theorie vom „Kampf ums Dasein“ kritisch: Denn anstelle eines immerwährenden Kampfes zwischen Arten und Individuen gegeneinander lässt sich eher ein konstantes Miteinander in der menschlichen Geschichte erkennen. Der menschliche Umgang beruht auf gegenseitiger Hilfe und Empathie – also dem Prinzip Menschlichkeit.

In den nächsten Blinks siehst du, warum das allseits bekannte Sprichwort „jeder gegen jeden“ nicht ganz akkurat für die Entwicklung des Menschen ist und besser „jeder mit jedem“ heißen müsste.

Survival of the Fittest: Die Einteilung in „stark“ und „schwach“ ist der größte Makel an Darwins Theorie.

Darwins Theorie hat die Welt verändert – keine Frage. Obwohl seine Entdeckung der Entstehung der Arten enorm ist, bedeutet das nicht, dass sie zugleich auch unfehlbar ist.

Darwin erkannte das Prinzip der Abstammungslehre, indem er sich sogenannte Sedimente ansah, also Ablagerungen wie z.B. Fossilien oder in Harz eingeschlossene Insekten. Anhand dieser konnte er die Entwicklung und Weiterbildung des Lebens im Zeitverlauf nachvollziehen und Rückschlüsse auf die Entstehung der Arten daraus ziehen. Mit der Lehre der „Rassenunterschiede“ sowie dem „Kampf der Rassen“ ging er jedoch ein wenig zu weit.

Ich, ich, ich: Das egoistische Gen ist ein Gedankenkonstrukt und widerspricht dem tatsächlichen Kooperationswunsch des Menschen.

Den Soziobiologen kommt eine wichtige Funktion innerhalb der Wissenschaften zu, denn es ist ihre Aufgabe, das Sozialverhalten von Lebewesen zu analysieren und dieses mit einem Blick auf ihre biologischen Grundlagen zu erklären. Ein Manko der Soziobiologie liegt aber darin, dass sie sich lange auf die Evolutionstheorie stützte und dadurch vollkommen die Einflüsse von Empathie und Kooperation, insbesondere im menschlichen Verhalten, ignorierte.

Ein besonders großer Stern am Soziobiologie-Himmel ist Richard Dawkins: Er schrieb in seinem 1976 erschienenen Buch Das egoistische Gen, dass unsere Gene einzig das eigene Überleben zum Ziel haben und der Mensch dabei nur als bloßes Instrument fungiert.

Ich fühle mit dir: Ohne emotionale Zuwendung können wir nicht überleben.

Die letzten Blinks haben deutlich gezeigt, dass Darwins Ansichten und Theorien unsere Welt für Generationen prägten, dadurch aber auch viele Missverständnisse und Schäden entstanden sind. Durch die langsam aufkeimende Kritik an bestimmten Aussagen Darwins können wir uns jedoch von diesen Ansichten lösen und die Bedeutung von Kooperation und Zuwendung für den Menschen näher untersuchen.

Dass ein kleines Kind nicht ohne seine Eltern überleben kann, liegt nicht nur daran, dass es von ihnen gefüttert und beschützt wird, sondern auch lebensnotwendige Zuwendung und Liebe erhält. Doch nicht nur für Kinder ist emotionale Zuwendung ein überlebenswichtiges Grundbedürfnis. Bis ins hohe Alter sehnen sich Menschen nach Mitgefühl, Zuneigung und Kooperation. Das kannst du auch gut in deinem eigenen Leben beobachten.

Schmerzvoll: Aggressivität und Gewalt sind die Antwort auf physischen und auch sozialen Schmerz.

Wenn uns aber Zuwendung, soziale Nähe und Empathie so gut tun, wieso sind dann so viele Menschen gewalttätig oder aggressiv? Ist Aggressivität nicht ein Urinstinkt, der zum egoistischen Kampf des Einzelnen gegen andere aufgerufen wird? Wider Erwarten, nein. Neueste Erkenntnisse der Neurologie zeigen, dass Aggressionen immer signalisieren, dass wir uns sozial bedroht fühlen, und sie damit auch aus dem Wunsch menschlichen Zusammenlebens erwachsen.

Aggressivität hat nichts mit egozentrischem Durchsetzungswillen zu tun, sondern ist ein soziales Phänomen, das besonders häufig auftritt, wenn Menschen Misstrauen erfahren. Der US-Neurowissenschaftler Paul Zak fand heraus, dass der Spiegel eines bestimmten Aggressionshormons steigt, wenn einer Person eine wichtige soziale Komponente, nämlich Vertrauen, entzogen wird. Viele Menschen handeln besonders dann gewalttätig und aggressiv, wenn ihnen der Ausschluss aus einer Gemeinschaft oder der Verlust wichtiger sozialer Bindungen droht. Wir sehen also, dass aggressives Verhalten nicht aus dem Wunsch erwächst, andere zu bekämpfen, sondern aus dem Gegenteil – dem Schmerz über den Verlust von menschlichen Beziehungen.

Epigenetische Prägung: Unsere soziale Umwelt beeinflusst unsere Gene.

Unsere Gene galten lange als unveränderbare Konstante in unserem Erbgut, auf die kein Einfluss möglich ist. Jüngst hat die Epigenetik diese Ansicht jedoch widerlegt. Sie ist ein relativ junger Forschungsbereich der Genetik, der sich damit auseinandersetzt, wie Umwelteinflüsse unsere Gene verändern, und beleuchtet alle Veränderungen und Wechselwirkungen um die DNA herum. Auch die Epigenetik erkennt Kooperation als wichtigste Basis für das Leben an.

Zunächst die Grundlagen: Unsere DNA ist von einer Hülle umgeben. Zwischen dieser Hülle und der Umwelt können Wechselwirkungen entstehen, die die Funktion eines Gens verändern, aber nicht das Erbgut an sich. Hier sprechen wir von epigenetischen Veränderungen. Durch diese Veränderungen können z.B. bestimmte Gene ein- und ausgeschaltet werden.

Mensch, ärgere dich nicht! Unser Wunsch nach Kooperation findet sich auch in unserem Spielverhalten wieder.

Seit einigen Jahren ist die Forschung rund um Spiele und Spieltheorie ein aufstrebendes Wissensgebiet. Bei dieser aus der Mathematik und Informatik stammenden Disziplin werden spielerische Experimente angewandt, um etwa soziopsychologische Rückschlüsse aus menschlichem Spielverhalten zu ziehen. Einer dieser Rückschlüsse ist auch hier, dass Menschen gerne kooperieren.

Wenn z.B. dein Spielpartner beim Mensch ärgere dich nicht schummelt und unfair spielt, wird in deinem Gehirn die Region aktiviert, die mit Ekelgefühlen assoziiert wird – ein Indiz dafür, dass es unserer Biologie widerstrebt, unkooperativ zu handeln. Spieltheoretiker gehen noch viel weiter, um das Kooperationsverhalten zu untersuchen. Sie entwickeln fortwährend alle möglichen Arten und Typen von Spielen, in denen die Versuchsteilnehmer die Wahl zwischen Kooperation und Nicht-Kooperation haben. Diese Entscheidungen und ihre Konsequenzen werden dann statistisch ausgewertet und zeigen deutlich, dass Menschen immer nach Kooperation streben.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieses Buches ist:

Menschen brauchen Zuwendung, Anerkennung und Liebe. Wir sind auf unsere gegenseitige Hilfe und Kooperation angewiesen, um wirklich glücklich zu sein. Durch unseren sozialen Umgang miteinander verändern wir uns – unser Verhalten ist hierbei also nicht ein für alle Mal in unseren Genen verankert, sondern wird von unserer Umwelt maßgeblich geprägt.

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What is Prinzip Menschlichkeit about?

Der Mensch ist ein soziales Wesen und Kooperation die tragende Säule menschlichen Zusammenlebens. Unter Zuhilfenahme von Neurobiologie und Epigenetik zeichnet Prinzip Menschlichkeit ein modernes Menschenbild, das nicht allein vom Prinzip des Stärkeren geprägt ist.

Who should read Prinzip Menschlichkeit?

Jeder, der etwas über Zusammenarbeit und Mitgefühl lernen will
Medizin- und Psychotherapie-Interessierte
Alle begeisterten Erforscher zwischenmenschlicher Motive

About the Author

Joachim Bauer, Professor an der Universität Freiburg, ist Experte auf den Gebieten der Neurobiologie und Psychotherapie sowie renommierter Autor. Wenn er nicht gerade in Talkshows, etwa bei Anne Will, zu sehen ist, schreibt er fleißig Bücher wie z.B. Das Gedächtnis des Körpers oder Selbststeuerung: Die Wiederentdeckung des freien Willens.

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