Die Blinks zu Pfeif drauf! (2018) werfen einen kritischen Blick auf den Selbstoptimierungswahn. Sie zeigen, warum es letztlich nicht glücklich macht, jedem Coaching und jedem Selbstverbesserungstrend hinterherzulaufen. Sie empfehlen stattdessen, innezuhalten und sich und seine Umwelt zu beobachten.
Der dänische Psychologie-Professor Svend Brinkmann lehrt und forscht an der Aalborg University zu philosophischen und moralischen Fragestellungen. In Dänemark führte Pfeif drauf! nach seinem Erscheinen monatelang die Bestsellerlisten an.
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Start free trialDie Blinks zu Pfeif drauf! (2018) werfen einen kritischen Blick auf den Selbstoptimierungswahn. Sie zeigen, warum es letztlich nicht glücklich macht, jedem Coaching und jedem Selbstverbesserungstrend hinterherzulaufen. Sie empfehlen stattdessen, innezuhalten und sich und seine Umwelt zu beobachten.
Immer wieder hören wir, wie wichtig unsere Gefühle sind. Und es stimmt ja auch – wer seine Emotionen vernachlässigt, ist auf Dauer nicht glücklich. Ab und zu in sich hineinzuhorchen und zu schauen, was sich für uns gut und was schlecht anfühlt, ist unbestritten eine gute Sache. Doch es gibt auch ein Zuviel an Introspektion.
Gefühle können dir wichtige Hinweise über dich und die Welt geben. Angst bspw. schützt dich davor, Dummheiten zu begehen. Wenn du aber ständig um deine eigene Gefühlswelt kreist und dich selbst permanent beobachtest, wird jede noch so kleine Regung schnell riesengroß. Möglicherweise wirst du bald Gefahren sehen, wo gar keine sind.
Wir lernen aus diesem kleinen Beispiel: Wer seinen Emotionen zu viel Raum gibt, wird schnell unfrei. Denn unsere Gefühle sind schlechtere Ratgeber als wir denken. Wem nutzt bspw. eine diffuse, lähmende Angst vor der Zukunft?
Auch auf spontane Impulse sollten wir nicht allzu viel geben. So könnten wir z.B. jeden Tag ein großes Stück Sahnetorte essen, einfach weil wir gerade Lust dazu haben. Doch unserem Körper tun wir damit keinen Gefallen.
Wer seinen Gefühlen und Impulsen blind vertraut, handelt nicht spontan, sondern mehr wie ein Getriebener. Und wer nur das tut, was ihm sein Bauchgefühl eingibt, schreckt auch schnell vor schwierigen und unangenehmen Aufgaben zurück. Um uns weiterzuentwickeln, müssen wir aber hin und wieder auch unangenehme Situationen aushalten und schwierige Aufgaben anpacken.
Daher sollten wir lernen, unangenehme Gefühle zu tolerieren. Das tust du, indem du öfter mal Dinge auch gegen deinen inneren Widerstand machst. Fahr z.B. öfters mal auch bei Regen mit dem Fahrrad zur Arbeit. Indem du dem Impuls, das Auto zu nehmen, widerstehst, trainierst du gleichzeitig deine Selbstdisziplin – ganz so wie einen Muskel.
Ein weiteres gutes Willensmuskeltraining ist es, Dinge zu tun, die dir richtig vorkommen, dir aber nicht leichtfallen. Eine Entschuldigung bspw. ist erst einmal schwer, kann aber eine wertvolle Veränderung in dir bewirken. Denn indem du deine Wahrnehmung auf die Gefühle deines Gegenübers richtest, hörst du automatisch auf, dich ständig nur um dich selbst zu drehen.