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Blink 3 of 8 - The 5 AM Club
by Robin Sharma
Der Sieg der Technologie und das Ende der Zukunft
Dark Age von James Bridle ist ein Buch, das die Auswirkungen der Technologie auf unsere Gesellschaft und Kultur untersucht. Es wirft wichtige Fragen auf und lädt zum Nachdenken über die Zukunft ein.
Warum beschäftigt sich das Militär mit dem Wetter? Und was hat das Wetter mit modernen Computern zu tun? Nun, das eine hängt mit dem anderen zusammen. Westliche Streitkräfte versuchen nämlich seit Jahrzehnten, Methoden zur präzisen Wetterprognostik zu entwickeln. Und eben jene Versuche sind der Ausgangspunkt moderner Computerisierung.
Der britische Mathematiker Lewis Fry Richardson war der erste Experte, der komplexe Kalkulationen bemühte, um meteorologische Vorhersagen zu treffen. Das geschah 1916, als er während des Ersten Weltkriegs als Ersthelfer an der Westfront in Frankreich und Belgien volontierte.
Richardson entwarf sogar ein Gedankenexperiment, das wir als weltweit erste Blaupause für ein „Rechnernetzwerk“ beschreiben könnten: Er stellte sich ein Pantheon aus Tausenden Mathematikern vor, die jeweils die Wetterbedingungen in ihrer Ecke der Welt berechneten und die Ergebnisse dann für weitere Kalkulationen zusammentrugen. Und eine solche Mensch-Maschine, so Richardsons Traum, würde es ermöglichen, das Wetter für jede beliebige Zeit an jedem beliebigen Ort vorherzusagen.
Seine futuristische Idee wurde aber erst im Zweiten Weltkrieg wieder relevant, als gigantische Militärbudgets die Ära elektronischer Universalrechner einläuteten. Im Rahmen des sogenannten Manhattan-Projekts, des US-Forschungsprogramms zum Bau der ersten Atombombe, wurden die weltweit ersten Computer entwickelt. Einen dieser Rechner, den Electronic Numerical Integrator and Computer, kurz ENIAC, verwendete man ab 1946, um automatische Simulationen zur Schlagkraft verschiedener Bomben und Flugkörper unter verschiedenen Wetterbedingungen zu erstellen.
Das Militär steckte also, wie so oft, hinter der Entwicklung bahnbrechender Technologien. Und wie so oft wurden die Zwecke und Absichten hinter diesen neuen Technologien kaschiert.
1948 installierte IBM seinen raumfüllenden Selective Sequence Electronic Calculator, kurz SSEC, in einem ehemaligen Damenschuhgeschäft, sodass die Arbeit am Großrechner durch die Schaufensterfront zur New Yorker Fifth Avenue gut sichtbar war. Der Öffentlichkeit erzählte man, der Computer sollte astronomische Positionen für Raumflüge berechnen. Doch in Wirklichkeit führte das Gerät James Bridle zufolge geheime Kalkulationen für ein Programm namens Hippo durch, das Explosionen von Wasserstoffbomben simulierte.
Somit bot das komplexe, aber sterile Erscheinungsbild der Computer von Beginn an eine praktische Fassade, um deren wahren Einsatzzwecke zu verschleiern – wobei die Computer nur selten wirklich funktionierten. Die Geschichte der Computerisierung ist nämlich voller Anekdoten, die die grundlegenden Konstruktionsfehler der Maschinen aufdecken: ihre hoffnungslos vereinfachte Weltsicht, ihre Unfähigkeit, zwischen Simulation und Wirklichkeit zu unterscheiden, und die inhärente Bedrohung, dass sie fehlerhafte Daten zum großen Nachteil ihrer menschlichen Nutzer verwenden.
Ein Beispiel ist das US-Computersystem SAGE, das während des Kalten Krieges Informationen aus dem Luftraum für militärische Zwecke verarbeiten sollte. Dabei kam es zu unzähligen, beinahe tödlichen Pannen wie der, bei dem das System einen Schwarm Zugvögel für sowjetische Fluggeschwader hielt.
Und wie sich die neuen Technologien auch auf das Klima negativ auswirken, zeigt der nächste Blink.
James Bridles New Dark Age (2018) behandelt das fundamentale Paradoxon des digitalen Zeitalters: Je mehr Daten wir über die Welt zusammentragen, desto weniger scheinen wir sie zu verstehen. Diese Blinks untersuchen die Konstruktionsfehler der Computerisierung, um einige der größten Gefahren unserer vernetzten Gegenwart zu erklären: vom fehlenden Aktionismus gegen den Klimawandel, über die Vertiefung bestehender Machtstrukturen, bis zu Verschwörungstheorien und post-faktischen Politikern. Sie erklären auch, warum wir Qualität statt Quantität brauchen, um mit der Komplexität der Welt umzugehen.
„Komplexität ist keine Situation, die es zu bezähmen, sondern eine Lektion, die es zu lernen gilt.
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