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Blink 3 of 8 - The 5 AM Club
by Robin Sharma
Die Kultur des Aufhörens
Häuser, Straßen, Autos oder Smartphones: Seit 1900 verdoppelt sich die Masse der Objekte, die Menschen herstellen, ungefähr alle zwanzig Jahre. 2020 trat dann ein denkwürdiges Ereignis ein: Zum ersten Mal in der Geschichte unseres Planeten hat diese tote Masse die Biomasse übertroffen. Oder anders formuliert: Dank uns Menschen gibt es seit 2020 mehr lebloses Zeug auf der Welt, als es Leben gibt. Warum hören wir nicht damit auf?
Gründe gäbe es genug: Der Klimawandel ist inzwischen auch in Europa deutlich zu spüren. Das Artensterben, die globale Entwaldung und die Zerstörung der Meere sind uns allen bekannt. Doch der sogenannte Wagenhebereffekt erschwert uns das Umdenken.
Der Begriff stammt vom US-amerikanischen Anthropologen Michael Tomasello und bezeichnet den Umstand, dass wir Menschen im Gegensatz zu Tieren mit jeder Generation einen kulturellen Entwicklungsschritt machen. Ein Wolfsrudel etwa wird immer weiter durch Wälder stromern, ganz unabhängig davon, ob es heute oder vor zweihundert Jahren gelebt hat. Menschen hingegen fliegen mittlerweile binnen Stunden über ganze Kontinente, während sie im 19. Jahrhundert noch über die nagelneue Dampflok staunten.
Diese stete Weiterentwicklung ist eine große Stärke der Menschen, aber sie macht es auch nahezu unmöglich, sich einzugestehen, dass es nicht immer so weitergehen kann. Wölfe haben nicht das Problem, auf ihre neusten Produkte verzichten zu müssen. Uns hingegen käme es wie ein Rückschritt vor, wenn wir nicht andauernd etwas Neues herstellen und kaufen würden. Über Generationen haben wir dieses Denken verinnerlicht, was auch ein Blick in unsere Bildungsinstitutionen zeigt.
Der ideale Lebenslauf sieht inzwischen vor, dass ein junger Mensch direkt nach dem Abitur sein Studium absolviert. Dort sammelt er fleißig Creditpoints und verzichtet auf Seminare, die er sich nicht direkt anrechnen lassen kann. Ohne Umwege hat er nach drei Jahren seinen Bachelor, also mit einundzwanzig. Eventuell hängt er noch einen Master hintendran und ist dann mit spätestens dreiundzwanzig bereit fürs Arbeitsleben.
Wir identifizieren uns also schon längst auch persönlich mit der Kultur der rasanten Weiterentwicklung. Innehalten und nicht gleich der nächsten Entwicklungsstufe nachhetzen, das haben wir verlernt.
Halten wir fest: Als Gesellschaft entwickeln wir uns seit Generationen weiter und wenden dieses Optimierungsdenken auch auf unsere persönlichen Lebenswege an. Daher fällt es uns so schwer, den Weg des „Immer mehr“ zu verlassen.
Aber hat diese kulturelle Entwicklung nicht auch etwas Gutes?
In Nachruf auf mich selbst (2021) geht es um die Frage, was wir ändern müssen, damit auch zukünftige Generationen auf der Erde leben können. Sind Elektroautos und umweltschonende Kreuzfahrten wirklich der richtige Weg? Oder ist die Idee vom grünen Kapitalismus am Ende nur eine Lüge, die darüber hinwegtäuscht, dass wir unsere Lebensweise noch viel radikaler umstellen müssen? Die Blinks geben Antworten und klären darüber auf, wieso wir uns so schwer damit tun, mit unserem klimaschädlichen Verhalten aufzuhören.
„Man müsste aufhören, den Umfang unseres wirtschaftlichen Stoffwechsels zu vergrößern, und damit beginnen, ihn zu verringern.
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