Die Marktwirtschaft war einmal das Patentrezept für Freiheit und Wohlstand. Gerhard Schick zeigt, dass unser Wirtschaftssystem mittlerweile längst zur Machtwirtschaft verkommen ist, die dem Gemeinwohl in vielerlei Hinsicht schadet. Schick erklärt die Mechanismen dieser fatalen Entwicklung und fordert ein radikales Umdenken.
Dr. Gerhard Schick ist als finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag tätig. Er engagiert sich in zahlreichen Vereinen, etwa bei der Psychologischen Lesben- und Schwulenberatung Rhein-Neckar (PLUS). Machtwirtschaft – nein danke! ist sein erster Erfolg als Buchautor.
Original: Machtwirtschaft – nein danke © 2014 Campus Verlag GmbH, Frankfurt am Main/New York
Upgrade to Premium now and get unlimited access to the Blinkist library. Read or listen to key insights from the world’s best nonfiction.
Upgrade to PremiumThe Blinkist app gives you the key ideas from a bestselling nonfiction book in just 15 minutes. Available in bitesize text and audio, the app makes it easier than ever to find time to read.
Start free trialGet unlimited access to the most important ideas in business, investing, marketing, psychology, politics, and more. Stay ahead of the curve with recommended reading lists curated by experts.
Start free trialDie Marktwirtschaft war einmal das Patentrezept für Freiheit und Wohlstand. Gerhard Schick zeigt, dass unser Wirtschaftssystem mittlerweile längst zur Machtwirtschaft verkommen ist, die dem Gemeinwohl in vielerlei Hinsicht schadet. Schick erklärt die Mechanismen dieser fatalen Entwicklung und fordert ein radikales Umdenken.
Um zu verstehen, wie unser heutiges Wirtschaftssystem funktioniert, sehen wir uns zunächst drei Beispiele an:
Ein großer Teil unserer Lebensmittel enthält zu viel Zucker und Fett. Geschmacksverstärker regen zudem an, noch mehr Ungesundes zu essen – längst ist bekannt, dass das zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs führen kann. Hergestellt und verkauft werden diese Lebensmittel trotzdem, denn sie sichern den produzierenden Unternehmen hohe Gewinne.
Ähnliches stellen wir bei Banken fest: Regelmäßig kreieren Banker neue Finanzprodukte, die der Laie nicht durchschaut. Hochkomplexe Zertifikate ermöglichen es, Kosten zu verschleiern und Risiken zu verstecken. Ahnungslose Kunden fallen immer wieder auf solche Produkte herein und verlieren viel Geld, während die Berater untereinander über „Lehman-Omas“ – Verlierer der Lehman-Pleite – oder „AD-Kunden“ – alt und doof – feixen und sich eine goldene Nase verdienen.
Beunruhigend ist zudem, dass je mehr die Wirtschaft wächst, desto mehr Ressourcen sie auch verbraucht. Das bedroht unsere gemeinsame Lebensgrundlage, denn viele wichtige Rohstoffe sind begrenzt. Das Gleiche gilt für die Kapazität des Ökosystems, Abfall und Emissionen zu verkraften. Der Earth Overshoot Day, der Tag im Jahr, an dem die globale Nachfrage an Ressourcen die Kapazität der Erde zu deren Reproduktion übersteigt, war im Jahr 2016 bereits der 8. August. Wirtschaftswachstum bleibt dennoch oberste Devise.
Alle drei Beispiele zeigen: Die Wirtschaft dient in weiten Teilen nicht dem Gemeinwohl. Im Gegenteil, sie gefährdet es, um den Wohlstand einiger weniger zu heben.