Lucrezia Borgia gilt als Femme fatale der italienischen Renaissance. Ihr werden nicht nur zahlreiche Affären nachgesagt, sie soll auch einen Giftmord begangen und eine Liebesbeziehung mit dem eigenen Vater Papst Alexander VI. geführt haben. Doch wie so oft bei legendären historischen Figuren sind auch bei Lucrezia Borgia Fakt und Fiktion nur schwer voneinander zu trennen. In den Blinks zu Lucrezia Borgia (2019) erfährst du, wer die sagenumwobene Papsttochter wirklich war und wie sie die politischen Verhältnisse ihrer Zeit mitbestimmte.
Friederike Hausmann wurde durch ein Foto bekannt. Es zeigt sie als junge Frau, die sich über den sterbenden Benno Ohnesorg beugt, welcher 1967 als Teilnehmer auf einer Demonstration erschossen wurde. Da man sie in Deutschland aufgrund ihres politischen Engagements nicht in den Lehrdienst aufnehmen wollte, siedelte sie nach ihrem zweiten Staatsexamen nach Italien über. Dort begann sie sich intensiv mit der Geschichte ihrer neuen Heimat zu befassen. Inzwischen hat die promovierte Historikerin mehrere Bücher dazu veröffentlicht. Zu ihren wichtigsten Werken zählen Herrscherin im Paradies der Teufel. Maria Carolina, Königin von Neapel und Die deutschen Anarchisten von Chicago oder Warum Amerika den 1. Mai nicht kennt.
Original: Lucrezia Borgia © 2019 C.H.Beck, München
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Start free trialLucrezia Borgia gilt als Femme fatale der italienischen Renaissance. Ihr werden nicht nur zahlreiche Affären nachgesagt, sie soll auch einen Giftmord begangen und eine Liebesbeziehung mit dem eigenen Vater Papst Alexander VI. geführt haben. Doch wie so oft bei legendären historischen Figuren sind auch bei Lucrezia Borgia Fakt und Fiktion nur schwer voneinander zu trennen. In den Blinks zu Lucrezia Borgia (2019) erfährst du, wer die sagenumwobene Papsttochter wirklich war und wie sie die politischen Verhältnisse ihrer Zeit mitbestimmte.
Die italienische Adelsfamilie Borgia ist seit jeher für Skandale und Ausschweifungen bekannt. Wer sich mit der Geschichte der Familie befasst, wird unweigerlich auf den Namen Lucrezia stoßen, denn um die italienische Fürstin ranken sich sagenhafte Gerüchte und Mythen. Doch wer war diese Frau wirklich?
Lucrezia Borgia wurde 1480 als drittes von vier Kindern des Papstes Alexander VI und seiner Geliebten Vanozza de Cattanei geboren. Sowohl sie als auch ihre drei Brüder waren uneheliche Kinder, was damals keine Ausnahme darstellte – die sogenannten „Bastarde“ wurden oft als Nichten und Neffen ausgegeben. Alexander VI. jedoch bekannte sich offen zu seinen Kindern und verschaffte ihnen wichtige politische Positionen.
Lucrezia wurde dreimal von ihrem Vater verheiratet. Bei der Hochzeit mit ihrem ersten Ehemann, Giovanni Sforza, war sie gerade mal dreizehn Jahre alt. Vier Jahre später folgte die Scheidung. Vermutet wird, dass Lucrezia kurz darauf von einem Hofdiener schwanger wurde und einen Jungen gebar. Dessen genaue Herkunft wurde jedoch vom Hause Borgia verschleiert und ist bis heute ungeklärt. Besagter Hofdiener wurde wenig später vermutlich aufgrund seiner Affäre mit Lucrezia getötet und der Sohn ging als „Infans Romanus“, das „römische Kind“, in die Geschichte ein.
Doch Lucrezias Vater setzte sie nicht nur als Ehefrau in seinen politischen Schachzügen ein, sondern auch als seine persönliche Vertretung. Während ihrer Aufenthalte im Vatikan übergab der Papst ihr – seiner unehelichen Tochter – wiederholt die weitreichende Kontrolle über den päpstlichen Hofstaat. Derlei war bis dato völlig neu, ja geradezu skandalös und zeigt, wie viel Bedeutung Alexander seiner Tochter beimaß.
Lucrezia erwies sich im Laufe ihres Lebens immer wieder als raffinierte politische Akteurin. Ihr strategisches Geschick hatte sie vermutlich vom Vater gelernt. Sie wuchs größtenteils in Rom auf und erlebte so bereits als Kind, wie ihr Vater sie und den Rest der Familie zielsicher einsetzte, um Bündnisse zu schmieden, neue Territorien unter seine Kontrolle zu bringen und so die Macht seiner Familie stetig auszuweiten.
Abseits von der politischen Bühne war Lucrezia vor allem für ihr ausschweifendes Leben bekannt. Bis zum heutigen Tag verbindet man mit dem Namen Borgia pompöse Banketts, exzessive Feste, frei ausgelebte Sexualität und einige rätselhafte Gifttode im näheren Umfeld. Lucrezia Borgia war ganz ein Kind ihrer Zeit. Um sie besser zu verstehen und einordnen zu können, wollen wir uns diese Zeit daher im nächsten Blink etwas genauer ansehen.