In Lob der langen Liebe (2020) bricht Werner Bartens eine Lanze für langjährige Beziehungen. Während sich die Popkultur und viele Ratgeber auf die Leidenschaft und Verliebtheit in den ersten Wochen fokussieren, lernst du in diesen Blinks, warum die Langzeitbeziehung so unschätzbar wertvoll ist und was du und dein Partner tun könnt, um Krisen und Probleme zu überwinden.
Dr. med. Werner Bartens leitet als Redakteur das Wissenschaftsressort der Süddeutschen Zeitung. Als einer der wichtigsten deutschen Publizisten zum Thema Gesundheit hat er schon zahlreiche Bestseller veröffentlicht. Darunter: Was Paare zusammenhält, Glücksmedizin und Das Ärztehasserbuch.
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Start free trialIn Lob der langen Liebe (2020) bricht Werner Bartens eine Lanze für langjährige Beziehungen. Während sich die Popkultur und viele Ratgeber auf die Leidenschaft und Verliebtheit in den ersten Wochen fokussieren, lernst du in diesen Blinks, warum die Langzeitbeziehung so unschätzbar wertvoll ist und was du und dein Partner tun könnt, um Krisen und Probleme zu überwinden.
Geht es nach Partnersuchanzeigen, Dating-Portalen oder Gesprächen mit Freunden, wird überall das gleiche seltene Geschöpf gesucht. Beim Mann fürs Leben darf es nicht weniger als ein heißblütiger Liebhaber sein, gleichzeitig sollte er aber auch als engster Vertrauter taugen, mit dem sich alles bereden lässt. Auf der Suche nach der Traumfrau sind die Ansprüche nicht weniger hoch: Gesucht wird eine Mischung aus Mutter Teresa und Supermodel, aus Penélope Cruz und Christine Lagarde. Oder noch besser: Mutter, Vamp, Karriere- und Hausfrau in einem – dabei immer durchgestylt, schlank und schön, versteht sich.
Im realen Leben kommt diesem Ideal natürlich niemand auch nur halbwegs nahe. Das sollte eigentlich allen bewusst sein und doch steigt bei vielen Menschen der Druck, den Ansprüchen der anderen gerecht zu werden und gleichzeitig den perfekten Partner für sich zu finden. Die Überhöhung von Liebe und Partnerschaft ist tief in unseren Vorstellungen verwurzelt. Sie begann mit der Romantik im neunzehnten Jahrhundert, als Ehe und Liebe plötzlich zum ultimativen Hort des Glücks und des immerwährenden Sonnenscheins erklärt wurden.
Parallel zu der Idealisierung hat sich paradoxerweise auch das Bestreben durchgesetzt, Partnerschaft und Liebe als kalkuliertes, ökonomisches Unterfangen anzugehen. Denn mit unserem Wunsch nach dem perfekten Partner glauben wir, es gehe immer noch besser.
Völlig unromantisch hat sich der Ehrgeiz durchgesetzt, das Optimum aus dem Liebes-Angebot rauszuholen, wodurch die Fähigkeit verloren geht, Konflikte, Probleme und Untiefen einer Beziehung überhaupt auszuhalten. Viel leichter ist es doch, alles hinzuschmeißen und sich den oder die Nächste aus einer Dating-App zu angeln, die dann wiederum ausgetauscht werden kann, wenn es ungemütlich wird.
Dass man sich durch dieses Verhalten um jenes Glück bringt, das man sich insgeheim so sehnlichst wünscht, liegt auf der Hand. Was es braucht, sind Durchhaltevermögen und Kompromissbereitschaft, einen Wechsel vom Sprint der vielen kurzen Beziehungsgeschichten auf die Langstrecke. Warum dies aus mehreren Gründen erstrebenswert ist, nicht zuletzt aus medizinischen, erfährst du im nächsten Blink.