Kinder brauchen die Führung und die klaren Entscheidungen ihrer Eltern, um zu selbstständigen erwachsenen Menschen heranzuwachsen. Doch diese Führung beruht nicht auf Disziplin und Macht, sondern auf Respekt, Vertrauen und einem authentischen Miteinander.
Jesper Juul ist ein dänischer Lehrer, Familientherapeut, Konfliktberater und Autor. Er ist außerdem Begründer des „familylab international“. Das sind Familienwerkstätten, in denen Familien bei der Entwicklung einer eigenen Führungsweise unterstützt werden. Juul hat zahlreiche beliebte Bücher zum Thema Kinder und Erziehung veröffentlicht, unter anderem den Bestseller Das kompetente Kind.
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Start free trialKinder brauchen die Führung und die klaren Entscheidungen ihrer Eltern, um zu selbstständigen erwachsenen Menschen heranzuwachsen. Doch diese Führung beruht nicht auf Disziplin und Macht, sondern auf Respekt, Vertrauen und einem authentischen Miteinander.
Während vor ein paar Jahrzehnten noch Härte und Strafe die Erziehung bestimmten, geht der Trend heute dahin, den Kindern selbst zu überlassen, wie sie sich entwickeln – leider manchmal sogar so weit, die elterliche Führung ganz abzuschaffen. Viele Eltern verwöhnen ihre Kinder und lassen diese das Ruder in der Familie übernehmen. Das ist aber die falsche Richtung. Kindern fehlt es an Lebenserfahrung und sie brauchen die elterliche Leitung.
Daher sollten sich Eltern ein Beispiel an Wölfen nehmen, die in Rudeln unglaublich intelligente Führungsstrategien an den Tag legen. Die Führung des Leitwolfs basiert auf einer Mischung aus Autorität, Respekt und Vertrauen. Genau so sollten auch moderne Eltern erziehen.
Kinder brauchen klare Signale und Entscheidungen, um den schwierigen Prozess des Erwachsenwerdens erfolgreich zu meistern. Da Eltern über Wissen und praktische Lebenserfahrung verfügen, sollten sie – und nicht die Kinder – die Regeln für den kindlichen Alltag festlegen.
Stattdessen gibt es immer mehr Situationen, in denen die Kinder zu Leitwölfen werden und mit ihren Wünschen und Entscheidungen den Ton in der Familie angeben. Elterliche Autorität ist in unserer Gesellschaft außer Mode gekommen.
Doch Eltern wissen nun einmal besser, was für die Entwicklung und die Gesundheit ihres Kindes gut ist und sollten daher die wichtigsten Entscheidungen treffen. Kein störrischer Sohn sollte mit Nörgeln ums Zähneputzen herumkommen und keine zornige Zweijährige sollte Gummibärchen als Belohnung dafür bekommen, dass sie sich in die Kita bringen lässt.
Dass Eltern die Führung wieder übernehmen, heißt selbstverständlich nicht, dass wir wieder zu Strafen oder gar körperlicher Züchtigung zurückgehen. Wir brauchen ein zeitgemäßes Verständnis von Autorität, nämlich eines, das auf Vertrauen, Fürsorge und Respekt beruht.
Die wichtigste Aufgabe der Eltern ist es, die Bedürfnisse ihrer Kinder zu beobachten, sie ernst zu nehmen und so wahrzunehmen, wie sie wirklich sind. Sie müssen auch hier die Führung für eine gute Eltern-Kind-Beziehung innehaben, damit es ihrem Kind gut geht.