Ob Arbeit und Freiheit, Liebe und Sex – in unserem Leben stellen sich immer wieder Fragen, die mit sich mit Binsenweisheiten kaum beantworten lassen. Deshalb gehen wir mit unseren Blinks bei Lammert Kamphuis auf die Kleine Schule des Lebens (2020) und denken darüber nach, was ein gutes und erfülltes Leben ausmacht. Auf die Sprünge helfen uns dabei die großen Geister der Philosophie, von Platon über Arthur Schopenhauer bis John Rawls.
Lammert Kamphuis wurde 1983 geboren. Der niederländische Philosoph ist Head of Faculty der School of Life in Amsterdam. Die School of Life möchte dem Menschen von heute helfen, ein glückliches und kreatives Leben zu führen. Kamphuis’ Buch Die kleine Schule des Lebens wurde 2018 in den Niederlanden zum Bestseller.
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In dem Film Fight Club sagt die Figur Tyler Durden, gespielt von Brad Pitt: „We work in jobs we hate, so we can buy shit we don’t need.“ Deshalb gründet Tyler den titelgebenden Club, in dem sich Männer gegenseitig verprügeln. Die von ihrer Karriere und ihrem Leben frustrierten Kämpfer sollen darin per Gewalt von der Leere ihrer Existenz geheilt werden.
Auch wenn wir uns nicht gleich gegenseitig die Köpfe einhauen müssen: Für viele von uns sind Arbeit und Karriere mit Enttäuschung oder sogar Leid verbunden. Beispielhaft dafür steht eine Erhebung in den Niederlanden, die 2016 zu dem Ergebnis kam, dass jeder siebte Arbeitnehmer unter Burn-out-Symptomen leidet. Zudem hat sich seit den Achtzigern die durchschnittliche Arbeitszeit erhöht. Und die Harvard Business School fand heraus, dass wir durchschnittlich 82 Stunden pro Woche für unseren Arbeitgeber erreichbar sind.
Während wir nicht von heute auf morgen die Leistungsgesellschaft ändern können, in der wir leben, lässt sich trotzdem an unserer Einstellung zum Beruf arbeiten. Und die Philosophie gibt uns hier einige spannende Hinweise.
Der US-amerikanische Philosoph John Rawls hat etwa aufgezeigt, dass der Mensch am stärksten zu den Tätigkeiten motiviert ist, in denen er am besten ist und die ihn am meisten fordern. Zugleich machen sie uns auch am glücklichsten. Der deutsche Philosoph Friedrich Schlegel hat dies pointiert formuliert, als er schrieb: „Genie hat einer in dem, woran er Lust hat.“
Das mag erst einmal banal klingen, doch in der Realität ist es selten so, dass unser Potenzial wirklich ausgeschöpft wird. Viele Menschen landen in einer Nische des Arbeitsmarktes, für die sie gut genug sind, viele ihrer Fähigkeiten bleiben jedoch unangetastet.
Ein überraschender Trick, um die eigenen verborgenen Talente aufzuspüren, ist der Neid. Rawls merkt an, dass wir meist wie jene Personen sein wollen, die Fähigkeiten ausüben, die in uns selbst verborgen liegen. Denn im Grunde wissen wir ganz gut, was wir können und was wir gern tun.
Wenn wir dann keinem Schläger-Club beitreten müssen, ist das auch besser für unsere Gesundheit.