In schlechten wie in guten Tagen Book Summary - In schlechten wie in guten Tagen Book explained in key points

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In schlechten wie in guten Tagen summary

Name: In schlechten wie in guten Tagen
Rating: 4.2 (16 reviews)
Author: Stephanie Coontz

Stephanie Coontz

Die Ehe – eine Liebesgeschichte

4.2 (16 ratings)

15 mins

Table of Contents

In schlechten wie in guten Tagen
summarized in 8 key ideas

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Key idea 1 of 8

Was drin ist für dich: Eine der ältesten Institutionen der Menschheit besser kennenlernen.

Seit es die Ehe gibt, hat sie viele Veränderungen mitgemacht und die längste Zeit ihres Bestehens funktionierte sie ganz anders als heute. Unseren Vorfahren ging es beim Heiraten hauptsächlich darum, Allianzen zu schmieden, für Sicherheit zu sorgen und ein stabiles soziales Umfeld zu schaffen. Die Liebe mischte sich erst relativ spät ein, erst seit der Aufklärung spielt sie überhaupt eine Rolle bei der Partnerwahl. Dadurch wurde die Ehe für viele Menschen natürlich angenehmer, aber auch nervenaufreibender.

Nach den vielen tiefgreifenden Veränderungen in der Vergangenheit ist es kein Wunder, dass sich die Ehe heute, gemeinsam mit unserer Gesellschaft, immer weiter verändert. Heutzutage existieren viele unterschiedliche Lebensmodelle: Patchwork-Familien, eingetragene Lebenspartnerschaften und andere Formen des Zusammenlebens ersetzen langsam das traditionelle Familienbild.

In den folgenden Blinks klären wir,

warum unsere Vorfahren in der Steinzeit die Ehe überhaupt erfunden haben,
warum die Leute früher ganz wild darauf waren, eine Schwiegermutter zu bekommen, und
warum manche Leute schon mal Füße oder Hunde geheiratet haben.

Ursprünglich diente die Ehe dazu, den Frieden zu wahren.

Für die meisten von uns wäre es vollkommen unvorstellbar, jemanden zu heiraten, den wir nicht lieben. Wie sollen wir denn mit irgendeiner beliebigen Person unser ganzes Leben verbringen und womöglich sogar noch Sex haben und Kinder großziehen?

Genau das war allerdings für die längste Zeit seit Erfindung der Ehe der Normalfall. Dass zu einer Heirat auch die Liebe gehört, ist eine relativ neue Vorstellung. Im Mittelalter wurde das Wort „Liebe“ z.B. niemals für ein verheiratetes Paar gebraucht. Es wurde eher von der Liebe zu Gott, zur Familie oder zu Freunden gesprochen. Im traditionellen Indien galt sich in der Ehe zu verlieben sogar als etwas Gefährliches. Die Menschen dachten, dass die es unsozial sei, den Menschen unberechenbar mache und die Autorität der Familie gefährde, wenn sich jemand in seinen Ehepartner verliebt.

Statt um die Liebe ging es bei Eheschließungen früher darum, Verwandtschaftsverhältnisse zu erschaffen und dadurch den Frieden zu sichern. Das hat mit der Art zu tun, wie unsere Vorfahren als Jäger und Sammler lebten: Sie streiften in Gruppen auf der Suche nach Nahrung umher. Sobald sie auf eine andere Gruppe trafen, bestand die Gefahr, dass ein Kampf ausbrach. Da war es auf die Dauer gesehen für alle Beteiligten besser, wenn die Gruppen sich so verbanden, dass sie zwar immer noch getrennt voneinander unterwegs waren, aber keine Feindschaft mehr in Frage kam. Die Ehe war die Lösung für dieses Problem.

Durch die Verbindungen zweier Menschen wurden vollkommen Fremde oder sogar Feinde plötzlich zu Verwandten. Solche Verwandtschaftsbeziehungen waren die beste Methode, um langfristig für Frieden zu sorgen. Kein Wunder, dass ein altes angelsächsische Wort für Ehefrau wörtlich übersetzt „Friedensweber“ bedeutete.

Die Ehe half unseren Vorfahren aber nicht nur dabei, den Frieden zu bewahren, sondern sie hatte auch wirtschaftliche Vorteile.

Die Ehe war lange Zeit ein Mittel, um sich wirtschaftliche und politische Macht zu sichern.

Der größte Nachteil an der Ehe ist heute für viele die Schwiegermutter, die sich ständig in alles einmischt, unangekündigt auf der Matte steht und alles besser weiß. Merkwürdigerweise war das früher genau umgekehrt: Viele Leute heirateten sogar extra, um endlich Schwiegereltern zu bekommen. Warum das?

Ganz einfach aus wirtschaftlicher Not heraus. Denn wer mehr Verwandte besaß, hatte eine größere Bezugsgruppe und konnte dadurch mit mehr Menschen Handel treiben und zusammenarbeiten. Je größer die Familie war, desto erfolgreicher war sie wirtschaftlich und umso größer waren damit auch ihre Überlebenschancen.

Mit der Aufklärung und der Lohnarbeit begann die Liebe eine Rolle in der Ehe zu spielen.

Da die Ehe in der Vergangenheit einen so wichtigen Zweck zu erfüllen hatte wie wirtschaftliche oder politische Stabilität zu sichern, war es natürlich unvorstellbar, die jungen Leute selbst entscheiden zu lassen, wen sie heiraten wollen. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich bei ihrer Entscheidung von so etwas Irrationalem wie der Liebe leiten lassen konnten.

Erst im späten 18. Jahrhundert entwickelte sich unsere Gesellschaft und Kultur so weit, dass sich die ersten Unverheirateten vom Diktat ihrer Familien befreiten. Dabei spielten vor allem zwei Faktoren eine Rolle: die Aufklärung und die Verbreitung der bezahlten Arbeit.

Im Viktorianischen Zeitalter bot die Ehe zwar emotionale Erfüllung, aber nur selten sexuelle.

Nach der langen Geschichte der arrangierten Eheschließungen setzte sich die Liebesheirat im 19. Jahrhundert in westlichen Gesellschaften durch. Doch es sollte noch eine Weile dauern, bis die Ehe zu dem wurde, was wir heute von ihr erwarten: eine Quelle der emotionalen und auch der sexuellen Erfüllung für die Menschen.

Jahrtausendelang war die Hochzeit ein rationales – nicht emotionales – Unterfangen, etwa wie eine Kuh oder einen Hof zu kaufen. Und nun war es relativ neu, dass romantische Gefühle Einzug in den Ehealltag hielten. Obwohl die Menschen nun offener waren, emotionale Intimität mit dem Ehegatten zuzulassen, lag die sexuelle Erfüllung noch in weiter Ferne. Verantwortlich dafür waren die geschlechtlichen Rollenbilder des Viktorianischen Zeitalters.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand ein konservatives Ehemodell.

Die nächste grundlegende Veränderung in der Ehe passierte dann in den 50er- und 60er-Jahren. In dieser Zeit etablierte sich das Modell, dem heute so viele konservative Menschen nachhängen und das auch für manche junge Leute noch das Idealbild darstellt.

Niemals zuvor heirateten so viele Leute so jung wie in den 50er-Jahren. Sie konnten es gar nicht erwarten, eine eigene Familie zu gründen. 1959 waren z.B. 50% der 19-jährigen Mädchen in den USA schon verheiratet. Mit 21 wurden die übriggebliebenen schon panisch und befürchteten, eine alte Jungfer zu werden, die niemals einen Mann findet.

Als sich in den 70er-Jahren verschiedene Lebensmodelle durchsetzten, geriet die Ehe in eine Krise.

In den 70er Jahren begann die Heiratswut langsam ein wenig abzuflachen. Weniger Menschen heirateten, es wurden mehr uneheliche Kinder geboren und es kam zu immer mehr Scheidungen – 1980 wurde sogar jede zweite Ehe geschieden. Woran lag das?

Der Grund dafür ist etwas ironisch: Es lag an der Liebe. Genau das Gefühl, das die Ehe so wunderschön gemacht hatte, machte sie auch sehr zerbrechlich. Denn die Menschen hatten den Anspruch entwickelt, dass die Liebe auch halten sollte. Wenn die Verliebtheit irgendwann vorbei war und die Eheleute begannen, nebeneinanderher zu leben, trauten sich nun viele, die Sache einfach zu beenden und nach einem neuen Glück zu suchen. Wer sich aussucht, wen er heiratet, kann diese Entscheidung schließlich auch wieder rückgängig machen.

Unser Verständnis von der Ehe ändert sich auch heute noch stetig.

Denken wir mal kurz an die jung verheirateten Paare, die wir kennen. Es ist ganz offensichtlich, dass sie anders leben, als es noch vor wenigen Jahrzehnten der Standard war. Das Familienmodell, in dem der Mann arbeiten geht und die Frau zu Hause bleibt, hat längst ausgedient.

Heute ist es der Normalfall, dass beide Partner arbeiten gehen. Kaum eine Frau hat mehr Lust, auf ihre Karriere und ihre Unabhängigkeit zu verzichten und sich ganz der Familie zu widmen.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieser Blinks ist:

Seit ihrer Entstehung war die Ehe eine praktische Angelegenheit: Sie diente dazu, wirtschaftliche Sicherheit zu gewährleisten oder politische Macht zu sichern. Erst im späten 18. Jahrhundert begann plötzlich die Liebe eine Rolle zu spielen. Dadurch wurde die Ehe schöner, aber auch fragiler. Heute gibt es mehr unterschiedliche Formen des Zusammenlebens als je zuvor, doch die Ehe wird auch weiterhin bestehen bleiben.

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What is In schlechten wie in guten Tagen about?

In schlechten wie in guten Tagen (2006) betrachtet die Geschichte der Ehe von ihrer Entstehung bis heute. Über Jahrhunderte hat diese Institution, die das Leben so vieler Menschen zu einem großen Teil bestimmt, einige Wandlungen durchgemacht, von der wirtschaftlichen Zweckgemeinschaft und einem politischen Akt zum Ausdruck gegenseitiger Zuneigung.

Who should read In schlechten wie in guten Tagen?

Alle, die sich für Sozialgeschichte und die Rolle der Familie in der Vergangenheit interessieren
Eheleute und Heiratswillige
Zweifler an der traditionelle Ehe als Form des Zusammenlebens

About the Author

Stephanie Coontz ist eine US-amerikanische Autorin und Sozialhistorikerin. Sie unterrichtet Geschichte und Familienwissenschaften am Evergreen State College in Olympia, Washington und ist die leitende Forschungsbeauftragte des Council on Contemporary Families. Sie hat schon mehrere Bücher zu den Themen Familie und Gender veröffentlicht, u.a. The Way We Never Were.

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