Ich war BILD Book Summary - Ich war BILD Book explained in key points

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Ich war BILD summary

Name: Ich war BILD
Rating: 3.6 (164 reviews)
Author: Kai Diekmann

Kai Diekmann

Ein Leben zwischen Schlagzeilen, Staatsaffären und Skandalen

3.6 (164 ratings)

20 mins

Brief summary

Ich war BILD ist die Enthüllungsgeschichte des deutschen Journalisten Kai Diekmann über seine Zeit als Chefredakteur der Zeitung BILD. Er gibt Einblicke hinter die Kulissen und reflektiert über seine Rolle in der Boulevardpresse.

Topics

Media Political Figures German Politics Autobiographies

Table of Contents

Ich war BILD
Summary of 6 key ideas

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Key idea 1 of 6

Was drin ist für dich: Spitzenpolitiker zum Anfassen und ein Blick hinter die Kulissen von BILD.

Mehr als eineinhalb Jahrzehnte war Kai Diekmann der ungekrönte König der deutschen Boulevardpresse. Als BILD-Chefredakteur schaute er dem Volk aufs Maul, enthüllte Skandale und mischte kräftig in öffentlichen Debatten mit. In seiner langen Journalistenlaufbahn – vom Volontär bis zum Chefredakteur – hat er vielen Schwergewichten der Zeitgeschichte die Hand geschüttelt. Darunter waren Helmut Kohl, Wladimir Putin und Donald Trump.

In diesem Blink stellen wir dir sechs Begegnungen zwischen Diekmann und berühmten Spitzenpolitikern vor – so, wie sie Diekmann selbst beschreibt.

Den Anfang macht ein Mann, der bereits eine Legende war, als Kai Diekmanns Karriere noch in den Kinderschuhen steckte.

Der väterliche Freund: Helmut Kohl

„Herr Dr. Kohl, erwarten Sie eine neue Eiszeit in den deutsch-sowjetischen Beziehungen?“ Mit klopfendem Herzen bringt Diekmann die Frage hervor, die in Zeiten des Kalten Krieges das ganze Land beschäftigt. Wir schreiben das Jahr 1986. Helmut Kohl, stattlich gebaut, mit vornehm ergrauter Halbglatze, ist deutscher Bundeskanzler. Auf der Rückbank seines Mercedes sitzt Kai Diekmann, ein nervöser 22-Jähriger mit wildem Lockenkopf, der gerade sein Volontariat bei BILD angefangen hat. Er kann es kaum fassen, dass er tatsächlich mit dem von ihm verehrten Staatsmann sprechen darf. Später wird der sogenannte Kanzler der Einheit für ihn ein väterlicher Freund werden.

Wie kam es dazu, dass Helmut Kohl ausgerechnet einen BILD-Journalisten so nah an sich heranließ? Der Schlüsselmoment ereignete sich auf einer Kanzlerreise nach Indien, die Diekmann journalistisch begleitete. Dort kam er dem Privatmann Kohl ein Stückchen näher und erfuhr etwas, was zu diesem Zeitpunkt kaum jemand wusste: Die Kanzlergattin Hannelore war unheilbar krank. Anstatt diese exklusive Information sofort in bester Boulevardmanier auszuschlachten, entschied sich Diekmann jedoch für taktvolle Zurückhaltung und brachte die große Enthüllung erst nach genauer Abstimmung mit Kohls Presseabteilung.

In diesem Augenblick musste der Kanzler gemerkt haben: Dieser Diekmann steht zu seinem Wort. Es folgten Einladungen in die Sommerresidenz des Bundeskanzlers am Wolfgangsee in Österreich, wo Kohl und Diekmann gemeinsam über Gott und die Welt sinnierten.

Als sich nach Hannelores Tod 2001 erste Gerüchte über eine Liebschaft zwischen Helmut Kohl und die um Jahrzehnte jüngere Maike Richter verbreiteten, hielt Diekmann schützend seine Hand über das Paar. Erst als Kohl bereit war, seine Gefährtin der Öffentlichkeit zu präsentieren, titelte die BILD: „Helmut Kohl – neues Glück!“ Als sich Helmut und Maike das Jawort gaben, war Diekmann Trauzeuge.

Nicht nur privat, auch beruflich entstand eine enge Freundschaft. Zum 25. Jubiläum der deutschen Einheit stellten Kohl und Diekmann zum Beispiel ein gemeinsames Fotoshooting vor dem Brandenburger Tor auf die Beine. Das dort entstandene Bild des Exkanzlers, der seinen altersweisen Blick von Ost nach West schweifen lässt, kam exklusiv auf die Titelseite der BILD.

Als Helmut Kohl drei Jahre später im Alter von 87 Jahren starb, war Diekmann sofort zu Stelle, um bei der Organisation des Begräbnisses zu helfen. Als der Tote schließlich nach einer internationalen Zeremonie im Europäischen Parlament in Straßburg in Speyer beerdigt wurde, kamen auch Diekmann die Tränen. Helmut Kohl war und ist für ihn einer der ganz Großen.

Hochmut kommt vor dem Fall: Christian Wulff

12. Dezember 2011. Gerade genießt Kai Diekmann im New Yorker Luxushotel Waldorf Astoria die Aussicht auf die weihnachtlich geschmückte Park Avenue, als sein Blackberry vibriert. Eine Mailboxnachricht, Absender: der deutsche Bundespräsident! Und er ist not amused: „Einer Ihrer Journalisten plant eine unglaubliche Geschichte, die zum endgültigen Bruch mit dem Springer-Verlag führen würde“, wettert Wulff. Er bittet Diekmann um umgehenden Rückruf. „Dann können wir entscheiden, wie wir den Krieg führen“, sagt er. Diekmann kann es kaum glauben: Der Bundespräsident droht ihm.

Grund für die Aufregung war eine Recherche der BILD zu Christian Wulffs luxuriösem Eigenheim in Großburgwedel. Der Skandal daran? Wulff hatte diese Immobilie mit dem Darlehen eines befreundeten schwerreichen Ehepaares finanziert, und zwar zu einem Zinssatz, der so niedrig war, dass Normalsterbliche nur davon träumen können. Regierungsmitgliedern ist es jedoch verboten, Vergünstigungen bei Privatgeschäften anzunehmen. Und nur ein Jahr zuvor hatte der Bundespräsident noch geleugnet, jemals geschäftliche Beziehungen zu diesem Ehepaar, den Geerkens, unterhalten zu haben.

Der Wolf im Schafspelz: Recep Tayyip Erdoğan

Wir schreiben das Jahr 2019. Für ein Galadinner in Istanbul, der eleganten Metropole am Bosporus, hat Kai Diekmann extra einen Smoking angelegt. Zufrieden nippt er an einem Cocktail und beobachtet die ausgelassen tanzenden Partygäste. So kennt man die Istanbuler: trendbewusst und immer in Feierlaune. Da verstummt auf einmal die Musik. Weinflaschen werden hastig weggeräumt, Anspannung erfasst den Saal. „The president is coming!“, flüstern die Menschen einander zu. Und wirklich: Durch die Tür schreitet Recep Tayyip Erdoğan mitsamt Ehefrau. Das Paar lässt sich an der Festtafel nieder und nimmt ein wenig Tee zu sich. Nach etwa dreißig Minuten ist der Spuk vorbei: Der Präsident ist weg, und die Lautsprecher werden wieder voll aufgedreht.

Erdoğan ist seit 2014 Präsident der Türkei, doch Kai Diekmann kannte ihn schon, als er noch Ministerpräsident war. Er hatte Erdoğan 2004 für BILD zu einem möglichen EU-Beitritt der Türkei befragt. Die Türkei sei ein demokratischer Staat westlicher Prägung und er ein überzeugter Europäer, erklärte Erdoğan. Doch Diekmann dachte sich schon damals: Dieser Erdoğan, der sich als junger Mann unverhohlen als Anhänger der Scharia bekannte, ist eine Gefahr für Freiheit und Demokratie. Und als Erdoğan Präsident wurde, ging es dann auch tatsächlich Schlag auf Schlag: Er schaltete die Opposition weitestgehend aus, machte die Presse mundtot, und schon bald war von einem EU-Beitritt keine Rede mehr.

Kraft aus der Ruhe: Angela Merkel

Oktober 2015. „IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT“: Diese Worte hat Kai Diekmann Angela Merkel zu ihrem Amtsantritt im Jahr 2005 in einen Würfel eingravieren lassen, der nun in einer kleinen Silberschale auf ihrem Schreibtisch liegt. Dieses Motto ist der Kanzlerin inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen. Während sie Kai Diekmann höchstpersönlich eine Tasse Kaffee einschenkt, beantwortet sie in aller Seelenruhe Fragen zur aktuellen Flüchtlingskrise.

„Wie fühlt es sich an, von Flüchtlingen auf der ganzen Welt als Angel Merkel, also Engel Merkel, gefeiert zu werden?“, fragt Diekmanns BILD-Kollege Paul Ronzheimer. Merkel daraufhin: „Damit beschäftige ich mich ehrlich gesagt nicht.“ Merkel, wie sie leibt und lebt: nüchtern und unbestechlich. Kai Diekmann ist beeindruckt.

BILDs Lieblingsfeind: Gerhard Schröder

Berlin, April 2022: Im Hotel Adlon trifft sich Kai Diekmann mit Gerhard Schröder. Der Altkanzler steht vor einer großen Fensterfront und blickt nachdenklich auf den Pariser Platz. Der Anzug sitzt tadellos, nur die Haare scheinen länger als sonst. „Jetzt hat mir auch noch der Friseur angekündigt, mir nicht mehr die Haare schneiden zu wollen“, erklärt Schröder seinen bad hair day. Der ehemalige SPD-Chef steht vor den Trümmern seines Lebenswerks. Vor Kurzem ist Russland in die Ukraine einmarschiert, und mit Schröder, Duzfreund von Präsident Wladimir Putin und regelmäßiger Gast im Kreml, will keiner mehr etwas zu tun haben. Die Stadt Hannover hat ihm die Ehrenbürgerschaft entzogen, und einige SPD-Mitglieder fordern sogar lautstark den Parteiaustritt von „Gas-Gerd“.

Während seiner Kanzlerschaft waren BILD und Schröder einander in flammender Hassliebe verbunden. Von Anfang an hegte die rot-grüne Regierung Misstrauen gegen Kai Diekmann – immerhin galt er als Anhänger des konservativen Lagers. Als BILD 2002 offenlegte, dass Angehörige des Regierungskabinetts beruflich erflogene Bonusmeilen der Lufthansa für Privatreisen genutzt hatten, argwöhnte Schröder sofort eine politische Kampagne gegen die SPD.

Diktator in Badehose: Wladimir Putin

„Hätten Sie Lust, mit mir schwimmen zu gehen?“, fragt Wladimir Putin. Es kommt nicht oft vor, dass Kai Diekmann um Worte verlegen ist. Aber in diesem Augenblick bleibt ihm einen Moment lang die Spucke weg. Will er vor dem russischen Staatsoberhaupt wirklich in Badehose dastehen? Ein bisschen schämt er sich vor dem durchtrainierten Putin ja für sein deutsches Wohlstandsbäuchlein. Aber er nimmt die Herausforderung an. Wenige Augenblicke später planschen Diekmann und Putin gemeinsam in den Wellen des Schwarzen Meeres. Am Strand knipst sich der BILD-Fotograf die Finger wund und lacht sich dabei schlapp.

Dieser Ausflug war der krönende Abschluss eines BILD-Interviews im September 2001. Wenige Tage zuvor hatten Terroristen zwei Flugzeuge in die New Yorker Twin Towers gelenkt und ganz Amerika in Angst und Schrecken versetzt. Was dachte Putin über diese Katastrophe? Beim Anblick der Bilder habe er weinen müssen, beteuerte er und sicherte den Amerikanern Russlands bedingungslose Unterstützung zu.

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What is Ich war BILD about?

Sechzehn Jahre lang war Kai Diekmann Chefredakteur der BILD-Zeitung. In Ich war BILD (2023) erinnert er sich an seine Zeit beim Axel-Springer-Verlag und an denkwürdige Begegnungen mit berühmten Politikern. Finde heraus, warum Gerhard Schröder BILD boykottiert hat, und lerne mehr über Dieckmanns persönliches Verhältnis zu Helmut Kohl.

Who should read Ich war BILD?

Alle, die BILD lieben
Alle, die BILD hassen
Alle, die sich für Klatsch und Tratsch aus der Welt der Politik interessieren

About the Author

Der deutsche Journalist Kai Diekmann war schon als Schüler Chefredakteur der konservativen Schülerzeitung Passepartout. Später besuchte er die Journalistenschule des Springer-Verlags, wurde dort Politikredakteur und von 2001 bis 2017 Chefredakteur. Heute arbeitet Diekmann als Berater für das US-amerikanische Dienstleistungsunternehmen Uber.

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