Diese Blinks zu Hauke Friederichs’ Funkenflug (2019) sind eine Chronik der letzten Tage vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Sie zeichnen die dramatischen Ereignisse und Verkettungen nach, die schließlich in den Abgrund führten. Außerdem beleuchten sie in lebhaften Anekdoten beteiligte und betroffene Personen: von Thomas Mann über Mussolini und Hitler bis zu Stalin.
Nachdem Hauke Friederichs seine Promotion in Geschichte abgelegt hatte, besuchte er die renommierte Henri-Nannen-Schule für Journalismus. Heute schreibt er als freier Journalist für Die Zeit, den Tagesspiegel und Spiegel Geschichte. Neben Funkenflug veröffentlichte er unter anderem das Buch Bombengeschäfte, in dem er investigativ den Spuren der deutschen Rüstungsindustrie folgt.
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Start free trialDiese Blinks zu Hauke Friederichs’ Funkenflug (2019) sind eine Chronik der letzten Tage vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Sie zeichnen die dramatischen Ereignisse und Verkettungen nach, die schließlich in den Abgrund führten. Außerdem beleuchten sie in lebhaften Anekdoten beteiligte und betroffene Personen: von Thomas Mann über Mussolini und Hitler bis zu Stalin.
Im August 1939 erfreut sich Europa eines prächtigen, warmen Sommers. Den wollen auch Thomas Mann und seine Frau Katia am Ersten des Monats genießen. Dazu haben sie sich Noordwijk ausgesucht, einen kleinen Flecken an der niederländischen Küste: Ausgerechnet hier ist es ungemütlich kalt und regnerisch. Doch für den Schriftsteller und seine Frau ist das Wetter nicht die größte Sorge.
Denn für ihre Sommerfrische mussten die Manns den langen Weg aus den USA auf sich nehmen. Die einst hoch angesehene Familie gilt in Nazideutschland als Staatsfeind und musste in die USA fliehen. Nun sind sie in Europa nur noch Besucher und der Sommerurlaub außerdem verregnet.
Zeitgleich hält sich auch ein 22-jähriger Politikstudent aus Harvard in Europa auf, dessen Ruhm noch in der Zukunft liegt. Sein Name: John Fitzgerald Kennedy. Er beobachtet aufmerksam und besorgt die Anfeindungen zwischen Deutschland und Polen. Seine Befürchtung ist, dass die Hafenstadt Danzig, in der er sich gerade aufhält, zum Ausgangspunkt eines neuen Weltkriegs werden könnte.
Derweil befindet sich Adolf Hitler im Süden des sogenannten „Großdeutschlands“, genauer gesagt in Bayreuth, und fühlt sich dort äußerst wohl. Denn hier werden die Wagner-Festspiele begangen und er lässt sich vom Ritt der Walküren schmeicheln: „Fort denn eile, nach Osten gewandt!“ Hitler schwärmt von deutschen Kolonien im Osten, doch Krieg, beteuert er, werde es nicht geben.
Im fernen Moskau fragt sich an diesem Tag auch Stalin, was Hitler im Schilde führt. Warum die neuerliche Charmeoffensive des deutschen Außenministers Ribbentrop? Um das herauszufinden, trifft der sowjetische Außenminister Molotow am 3. August den deutschen Botschafter Graf von der Schulenburg. Es stellt sich heraus, dass die Deutschen ein Bündnis der Sowjets mit den Briten und Franzosen verhindern wollen. Stalin wittert hier eine taktische Chance. Soll sich doch der kapitalistische Westen zerstreiten, ihm kann es recht sein. Er glaubt nicht, dass Hitler weiter östlich als bis nach Polen vordringen kann.
Am 4. August sind die Deutschen inzwischen schon damit beschäftigt, Kriegsgerät nach Danzig zu schmuggeln. Und Propagandaminister Goebbels heizt mit seinen Reden den Blutdurst der Anhänger weiter an. Während die Kriegsmaschinerie anläuft, genießt Hitler in Bayreuth tags darauf die weibliche Aufmerksamkeit. An die Heirat mit Eva Braun will er nicht denken: Zu gut gefällt er sich in der Rolle des angehimmelten Junggesellen.