Was geht wirklich in Nordkorea vor? Diese Blinks zu Masaji Ishikawas Fluss in die Freiheit (2000) sind der ergreifende Erfahrungsbericht eines Mannes, der dem brutalen Regime entflohen ist. Sie erzählen die wichtigsten Kapitel einer erschütternden Geschichte: von der Hoffnung auf ein besseres Leben Ende der 1950er-Jahre über Rassismus und Repression bis hin zur lebensgefährlichen Flucht vor Terror, Hunger und Tod.
Masaji Ishikawa wurde 1947 als Sohn eines koreanischen Vaters und einer japanischen Mutter geboren. 1960 zog seine Familie mit ihm und seinen drei Schwestern nach Nordkorea, in der Hoffnung auf ein besseres Leben in dem damals prosperierenden Staat. Doch die Hoffnung entpuppte sich zu einem grausamen Albtraum. Ishikawa schaffte es zu fliehen und gelangte 1996, nach 36 traumatischen Jahren, zurück in seine Heimat Japan. Fluss in die Freiheit gehört zu den meistgelesenen und meistverkauften Büchern auf Amazon.
Upgrade to Premium now and get unlimited access to the Blinkist library. Read or listen to key insights from the world’s best nonfiction.
Upgrade to PremiumThe Blinkist app gives you the key ideas from a bestselling nonfiction book in just 15 minutes. Available in bitesize text and audio, the app makes it easier than ever to find time to read.
Start free trialGet unlimited access to the most important ideas in business, investing, marketing, psychology, politics, and more. Stay ahead of the curve with recommended reading lists curated by experts.
Start free trialWas geht wirklich in Nordkorea vor? Diese Blinks zu Masaji Ishikawas Fluss in die Freiheit (2000) sind der ergreifende Erfahrungsbericht eines Mannes, der dem brutalen Regime entflohen ist. Sie erzählen die wichtigsten Kapitel einer erschütternden Geschichte: von der Hoffnung auf ein besseres Leben Ende der 1950er-Jahre über Rassismus und Repression bis hin zur lebensgefährlichen Flucht vor Terror, Hunger und Tod.
Heute verbinden wir Nordkorea mit Diktatur und drakonischer Unterdrückung. Aber das war nicht immer so: Es gab eine Zeit, in der das Land florierte und unzählige Einwanderer anzog. Und dort beginnt die Geschichte von Masaji Ishikawa.
Ende der 1950er-Jahre bis Mitte der 1980er-Jahre wanderten über 100.000 Koreaner und 2000 Japaner nach Nordkorea ein. Es war das einzige Mal in der Weltgeschichte, dass so viele Menschen aus einem kapitalistischen Land in einen sozialistischen Staat zogen.
Aber ihre Hoffnung auf ein besseres Leben wurde jäh enttäuscht. Schon bei der Ankunft waren die Neuankömmlinge – unter ihnen auch Ishikawas Familie – schockiert über die karge Bekleidung der Menschen, die ihnen beim Entladen der Schiffe halfen. So ärmlich waren in Japan nicht einmal die Ärmsten der Bevölkerung gekleidet.
Das nächste Warnsignal war die erste Mahlzeit, bei der man ihnen übel riechendes Hundefleisch vorsetzte. Zwar war die gesamte Gruppe ausgezehrt von den Strapazen der Reise, aber keiner bekam mehr als einen Bissen herunter.
Ishikawas Familie verbrachte die nächsten Wochen zusammengepfercht in einem kleinen, kalten Raum, bevor ihnen ihr neues Zuhause in einem Dorf namens Dong Chong-ri zugewiesen wurde. Der Ort lag im Nirgendwo und bot wenig Aussicht auf Arbeit, aber die Familie hatte keine Verbindungen zur Partei der Arbeit oder der Liga der Koreaner. Und solche Verbindungen waren die einzige Chance auf einen Wohnsitz in der Hauptstadt Pjöngjang, wo sich die meisten Arbeitsplätze fanden.
Somit blieb das Leben auch nach ihrer Ankunft im neuen Zuhause hart. Die Familie hatte zwar koreanische Wurzeln, aber die Nachbarn sahen sie als Japaner, und Diskriminierung gehörte zur Tagesordnung. Ishikawa musste sich an seinem ersten Schultag von einem Mitschüler als „japanischer Bastard“ beleidigen lassen. Andere Klassenkameraden lästerten über seine Armbanduhr und seinen Rucksack. Es stellte sich heraus, dass hier kaum jemand derlei Gegenstände besaß und die Schüler ihre Utensilien in Stofftücher einschlugen. Ishikawa lernte schnell, es ihnen gleichzutun.
Seine Mutter hatte in Japan Mathematik studiert und als Krankenschwester gearbeitet – aber davon ließen sich die Parteifunktionäre im Dorf nicht beeindrucken. Sie gaben ihr so lange keine Arbeit, bis sie Koreanisch gelernt hatte.
All das zeigt: Die Hoffnungen der Ishikawas auf ein besseres Leben in Nordkorea wurden grausam enttäuscht.
Der Mutter blieb nichts übrig, als die umliegenden Berge nach Essbarem zu durchkämmen. So konnte sie wenigstens einen kleinen Beitrag zur spärlichen Kost leisten, die der Vater mit seinem Hungerlohn als Bauer bezahlen konnte.