Viele traditionelle Unternehmen haben klassische Hierarchiestrukturen, hohe Gewinne, aber unglückliche Mitarbeiter. Diese Blinks zeichnen einen Gegenentwurf zum egoistischen Führungsstil, bei dem die Zufriedenheit der Menschen an oberster Stelle steht. Sie skizzieren den Weg von der Bescheidenheit eines Chefs hin zur Entstehung eines Betriebsklimas, in dem sich die Mitarbeiter sonntags wirklich auf den Montag freuen. Die Blinks zeigen: Erfolg hat, wer mit Liebe führt (2019).
Mike Fischer gründete nach der deutschen Wiedervereinigung eine Fahrschule in Thüringen, die mittlerweile zu den größten in Deutschland gehört. Er baute sich mit weiteren Unternehmen vom Restaurant bis zur Baufirma ein kleines Imperium auf, das er erfolgreich und mit Liebe führt. Als gefragter Redner und Coach berät er andere Führungskräfte, wie unternehmerischer Erfolg auch ohne Profitgier funktioniert.
Original: Erfolg hat, wer mit Liebe führt © 2019 Campus Verlag GmbH, Frankfurt am Main/New York
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Start free trialViele traditionelle Unternehmen haben klassische Hierarchiestrukturen, hohe Gewinne, aber unglückliche Mitarbeiter. Diese Blinks zeichnen einen Gegenentwurf zum egoistischen Führungsstil, bei dem die Zufriedenheit der Menschen an oberster Stelle steht. Sie skizzieren den Weg von der Bescheidenheit eines Chefs hin zur Entstehung eines Betriebsklimas, in dem sich die Mitarbeiter sonntags wirklich auf den Montag freuen. Die Blinks zeigen: Erfolg hat, wer mit Liebe führt (2019).
Von modernen Ansätzen wie flachen Hierarchien oder gar sowas wie „Liebe im Beruf“ können die meisten Erwerbstätigen nur träumen. Sie sind die Woche über so selbstverständlich mit dem Gegenteil konfrontiert, dass es ihnen das ganze Wochenende über bereits vor dem Montagmorgen graust.
In vielen Unternehmen herrschen noch immer klassisch hierarchische Strukturen. Die Chefin oder der direkte Vorgesetzte sagen, wo es lang geht, und die Mitarbeiter spuren. Dahinter steckt die alte Überzeugung, Macht und Kompetenzen müssten zentralisiert werden: Ich weiß, wie der Hase läuft. Darum sage ich euch, was ihr wie zu tun habt.
Bei so wenig Vertrauen in die Selbstständigkeit der Mitarbeiter wird alles streng kontrolliert: der Fortschritt des Projektteams, die Anzahl der erledigten Telefonate im Callcenter, die durchschnittliche Menge gescannter Produkte an den Supermarktkassen, die Ausgaben der Außendienstmitarbeiterinnen auf Dienstreise. Die klassische Firmenleitung suggeriert damit: Die Mitarbeiter müssen hart arbeiten und dabei sparsam sein, damit ich Profit mache.
Diese Ichbezogenheit überträgt sich auf die Mitarbeiter. Sie schürt den Egoismus und Konkurrenzdruck in der Belegschaft. Ich will auf den frei gewordenen Posten befördert werden. Ich will mehr Geld, denn ich habe es verdient. Das Gerangel um Anerkennung erzeugt Stress und der ist auf Dauer für alle ungesund.
Studien zeigen, dass gestresste Arbeitnehmer häufiger krank sind, schneller den Job wechseln und seltener bereit sind, ihren Kollegen zu helfen – selbst wenn sie anfangs für ihre Stelle Feuer und Flamme waren. Dieser Stress überträgt sich auf die frustrierten Mitarbeiter und infiziert nach und nach ganze Teams und Unternehmen.
Häufig versuchen betroffene Firmen dann, den Motivationsschwund mit Anreizen wie Boni oder klangvollen Positionsbeschreibungen zu bekämpfen. Das ist aber kontraproduktiv. Erstens doktern sie damit nur an den Symptomen herum, statt sich um die Ursache des fehlenden Teamgeists zu kümmern. Und zweitens befeuern sie damit nur weiter die Logik, dass sich jeder selbst am nächsten ist.
Am Ende bleiben sowohl die Freude an der Arbeit als auch Qualität und Produktivität auf der Strecke. Wenn diese egoistische Unternehmenskultur so negativ ist, warum hat sie sich dann all die Jahrzehnte über hartnäckig gehalten?