Dürfen wir so bleiben, wie wir sind? (2013) analysiert, welche Rolle Philosophie und Ethik in unserer modernen Gesellschaft spielen: Diese rückt nämlich die Perfektionierung des Menschen zunehmend in den Mittelpunkt. Die Blinks dazu betrachten aktuelle Themenbereiche wie Organspende, Umweltschutz oder Anti-Aging-Medizin aus einem philosophischen Blickwinkel und erklären, welche neuen moralischen Fragen sich daraus ergeben.
Jürgen Wiebicke studierte Philosophie und Germanistik in Köln und war danach lange Zeit Redaktionsleiter beim Sender Freies Berlin. Bei WDR 5 moderiert er Das philosophische Radio, wofür er 2012 den Medienethik-Preis META gewann. Außerdem schreibt er regelmäßig Artikel für das Philosophie Magazin.
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Start free trialDürfen wir so bleiben, wie wir sind? (2013) analysiert, welche Rolle Philosophie und Ethik in unserer modernen Gesellschaft spielen: Diese rückt nämlich die Perfektionierung des Menschen zunehmend in den Mittelpunkt. Die Blinks dazu betrachten aktuelle Themenbereiche wie Organspende, Umweltschutz oder Anti-Aging-Medizin aus einem philosophischen Blickwinkel und erklären, welche neuen moralischen Fragen sich daraus ergeben.
In den letzten Jahrhunderten haben sich die Ereignisse der Menschheitsgeschichte überschlagen. Dabei hat die Wissenschaft die Religion als allwissende Instanz in unserem Leben schrittweise komplett abgelöst. Im Zuge dieser Verwissenschaftlichung und Rationalisierung ließen sich zwar viele große Fragen klären, deren Antworten lange im Dunkeln lagen. Doch etwas vermag die Wissenschaft kaum zu geben: Ratschläge dazu, welche Verhaltensweisen moralisch und ethisch richtig sind.
Vor allem im medizinischen Bereich entwickelte man viele neue Techniken. Zwar beherrschen wir diese, aber wir sind uns nicht sicher, ob wir sie eigentlich gutheißen. Oft ist zudem noch unklar, wie wir am besten mit ihnen umgehen sollen: etwa in Bezug auf das Klonen, die pränatale Diagnostik, Organspenden oder Sterbehilfe.
Die Politik lässt sich heute in solchen Fragen gerne von Ethikkommissionen beraten. Aber auch von ihnen können wir keine wirklich moralischen Antworten erwarten. Denn in diesen Kommissionen sitzen Berufsethiker, die oft bestimmte Interessen vertreten. Bezahlt von der Pharmaindustrie oder anderen Lobbygruppen, treffen sie ihre Entscheidungen in der Regel wenig transparent. Sie liefern moralische Freischeine als Dienstleistung: Rechtzeitig zur nächsten Deadline liegt die philosophische und ethische Argumentation bereit. Diese begründet, warum zum Beispiel ein bestimmtes Medikament zugelassen werden soll oder die Forschung an Stammzellen in Deutschland erlaubt oder verboten wird – je nach Wunsch. Somit eignen sich diese Gremien kaum als moralischer Kompass.
Wozu genau brauchen wir diesen? Was haben die Streitereien vermeintlicher Ethikexperten denn mit unserem Alltag zu tun? Das werden die folgenden Blinks uns zeigen.