Die Zeichen der Sieger Book Summary - Die Zeichen der Sieger Book explained in key points

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Die Zeichen der Sieger summary

Name: Die Zeichen der Sieger
Rating: 4.5 (115 reviews)
Author: Thekla Chabbi

Thekla Chabbi

Der Aufstieg Chinas im Spiegel seiner Sprache.

4.5 (115 ratings)

19 mins

Brief summary

Die Zeichen der Sieger von Thekla Chabbi ist ein Buch, das inspiriert und motiviert, unsere eigenen Stärken zu erkennen und zu nutzen, um erfolgreich zu sein. Es bietet praktische Tipps und Einblicke, wie wir unsere Ziele erreichen können.

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Culture Language

Table of Contents

Die Zeichen der Sieger
Summary of 7 key ideas

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Key idea 1 of 7

Was drin ist für dich: Die Sprache einer neuen Supermacht kennenlernen.

Na, wie sieht es mit deinen Chinesischkenntnissen aus? Weißt du überhaupt irgendetwas über die chinesische Sprache? Wenn du jetzt unwillkürlich den Kopf schüttelst, dann bist du hier womöglich goldrichtig. In diesen Blinks verraten wir dir nämlich einige interessante Dinge über das Chinesische. Wir sehen uns zum Beispiel die Sprachgeschichte an, aber zeigen dir auch, wie Chinesen im Internetzeitalter ihre Sprache einsetzen, um die Zensur des Staats zu überlisten.

Natürlich können wir dir in ein paar Blinks nicht beibringen, wie du Chinesisch sprichst. Deswegen wollen wir dich gar nicht erst mit komplizierten Schriftzeichen quälen. Stattdessen vermitteln wir dir die wichtigsten Alleinstellungsmerkmale der chinesischen Sprache – mitsamt ihren gesellschaftlichen Folgen.

In diesen Blinks erfährst du,

wieso Maos Fernsehansprachen untertitelt werden mussten,
warum sich so viele verschiedene chinesische Worte für westliche Ohren gleich anhören und
was Chinesen mit dieser Eigenheit ihrer Sprache anzustellen wissen.

Die Vierte-Mai-Bewegung stritt dafür, dass auch einfache Menschen Zugang zur Sprache bekamen.

Stell dir vor, alle Gesetzestexte und Geschichtsbücher, alle Romane und alle Werke der Philosophie in deinem Land wären in einer Sprache verfasst, die du gar nicht benutzt – etwa in Latein. Anstatt Bücher ganz einfach in der Sprache lesen zu können, mit der du aufgewachsen bist, in der du mit deinen Eltern sprichst und mit deinen Freunden schreibst, müsstest du extra noch einmal eine weitere und darüber hinaus auch noch komplizierte Sprache lernen. Ziemlich unnötig, nicht?

Genau so ging es einem Großteil der chinesischen Bevölkerung noch zu Zeiten des Ersten Weltkriegs. Nur dass sie eben nicht Latein, sondern klassisches Chinesisch erlernen mussten – eine zu diesem Zeitpunkt bereits zweieinhalb Jahrtausende alte Sprache, in der schon Konfuzius geschrieben hatte. Diese Kunstsprache war eine ganz andere als die gesprochene Sprache, die sich über die Jahrhunderte auf natürliche Weise gewandelt hatte. Bildung blieb in China daher die längste Zeit eine rein elitäre Angelegenheit – für Herrscher und die aristokratische Oberschicht, die über Zeit und Mittel verfügten, das nur schwer zu erlernende Altchinesisch zu üben.

Erst die sogenannte Vierte-Mai-Bewegung sorgte im Jahr 1919 für das Ende der sprachlichen Zweiklassengesellschaft. Zum ersten und einzigen Mal in der chinesischen Geschichte fanden sich sämtliche gesellschaftlichen Gruppen zusammen, um gemeinsam für neue Rechte zu streiten. Arbeiter, Geschäftsleute und Intellektuelle, alle zogen an einem Strang. Diese demokratische Massenbewegung, aus der zwei Jahre später die Kommunistische Partei hervorgehen sollte, hatte ein Hauptanliegen: Sie wollte die Sprache verändern, damit auch ärmere Schichten endlich lesend zu Bildung gelangen konnten.

Als es der Vierten-Mai-Bewegung gelang, Texte in der Sprache des Alltags zu veröffentlichen, nahm auch rasch die Literarisierung in der chinesischen Bevölkerung zu, sie wurde gar zur Staatsräson der Kommunistischen Partei. Ein Problem blieb die gesprochene Sprache. Denn eine starke Nation braucht nicht nur ein mündiges Volk, sondern auch eine einheitliche Sprache.

Um zu einem starken Staat zu werden, benötigte China auch eine einheitliche Nationalsprache.

China ist ein riesiges Land, und Sprache befindet sich ständig im Wandel. Kein Wunder, dass die Sprache nicht überall dieselbe war. Viele Versuche, die Sprache zu vereinheitlichen und das Land dadurch im Inneren und Äußeren zu stärken, mehr zu einer nationalstolzen Einheit werden zu lassen, waren gescheitert. Erst nachdem man gesehen hatte, wie Japan erfolgreich eine Nationalsprache einführte, hielt man dies ebenfalls für umsetzbar. So gelangte China erst im Jahre 1932 zu einer einheitlichen Nationalsprache: Putonghua – was übersetzt in etwa so viel wie „Allgemeinsprache“ oder „Hochchinesisch“ heißt.

Man entschied sich für den sogenannten Pekinger Dialekt, da dieser am meisten gesprochen wurde. Man bereinigte ihn dazu nur um einige regionale Eigenheiten. Doch wieso kennt man ihn in westlichen Ländern vor allem als „Mandarin“? Nun, das liegt vor allem an einem Missverständnis. Mandarin wurde zum weitläufig bekannteren Namen des Pekinger Dialekts, da das malaiische Wort „mantari“ in etwa „hoher Beamter“ bedeutet. Westliche Missionare nannten demzufolge auch ranghohe Chinesen „Mandarin“ – und ihre Sprache Mandarinensprache.

Die Umschrift Pinyin und kurze Schriftzeichen sollten China bei der Literarisierung der Massen helfen.

Obwohl sich Schrift und Volk mit den Erfolgen der Vierten-Mai-Bewegung mehr und mehr angenähert hatten und mit dem Hochchinesischen eine einheitliche Nationalsprache gefunden worden war, blieb die chinesische Sprache kompliziert. Gerade die Landbevölkerung verbrachte noch immer die meiste Zeit auf den Feldern und hatte es dementsprechend schwer, sich die vielen komplizierten Schriftzeichen zu merken.

Um zum Beispiel eine einfache Tageszeitung lesen zu können, musste man mindestens zweitausend Zeichen verstehen. Zum Vergleich: Selbst Intellektuelle, die einen Großteil ihrer Zeit mit Texten verbringen, beherrschen durchschnittlich etwa sechstausend Zeichen.

Viele Zeichen, aber wenige Silben: Im Hochchinesischen gibt es viele Homonymien.

Auch wenn es zunächst vielleicht nicht so wirkt: Die Laute der deutschen und der chinesischen Sprache sind sich sehr ähnlich. Bis auf drei sind alle Laute des Hochchinesischen, also Mandarin, auch im Deutschen enthalten. Dennoch unterscheidet sich das gesprochene Hochchinesisch natürlich vom Deutschen. Die chinesischen Sprachen – und damit auch das Hochchinesisch – zeichnet vor allem aus, dass es weit mehr Zeichen als Silben gibt. Es gibt insgesamt etwa 80.000 Zeichen, von denen aber nur ca. 5000 in regelmäßiger Verwendung sind. All diese Zeichen werden aus nur 418 Silben gebildet.

Jede Silbe lässt sich in vier verschiedenen Tönen betonen. Anders als im Deutschen verändert sich mit der Betonung im Chinesischen auch die Bedeutung. Je nachdem, in welchem Ton die chinesische Silbe „Pi“ ausgesprochen wird, steht sie für „Holz hacken“, „Haut“, „Sucht“ oder „Furz“. Bei uns hingegen verändert sich die Bedeutung der Silbe „Ja“ nicht, egal ob wir „Ja?“ fragen, oder „Ja!“ rufen.

Chinesen nutzen die Homonymie, um unter der staatlichen Zensur durchzuschlüpfen.

Dass das Internet in China stark überwacht wird, ist kein Geheimnis. Die staatliche Zensurbehörde sucht mithilfe von Spysoftware und Internetpolizisten quasi pausenlos nach unerwünschten Ausdrücken und Inhalten. Wer aber seine Sprache geschickt einzusetzen weiß, der kann seine Meinung auch äußern, ohne der Zensur zum Opfer zu fallen. Zumindest auf indirekte Art und Weise.

Die Mehrdeutigkeit ihrer Sprache beispielsweise lädt Chinesen nicht nur ein, mit der Homonymie von Wörtern zu spielen und Nichtmuttersprachler zu veräppeln. Sie ist ihnen im gleichen Zuge auch eine willkommene Möglichkeit, die staatliche Zensur zu umgehen. Zum Beispiel mit dem sogenannten „Grasschlammpferd“.

Präsident Xi Jinping weiß um die Macht der Sprache.

Sprache formt die Welt. Prägnant formulierte Sätze, wie zum Beispiel der erste Artikel des deutschen Grundgesetzes, sind mehr als nur einfache Worte: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Sie haben die Fähigkeit, die Welt zu verändern. So meinte der Schriftsteller Navid Kermani, das deutsche Grundgesetz habe eine neue Wirklichkeit allein durch die Kraft des Wortes geschaffen.

Dass Sprache Macht bedeutet, ist auch Chinas Staatspräsident Xi Jinping bewusst. Xi ist nicht zufällig der erste Staatspräsident Chinas, der von Beginn an all seine Ansprachen auf Hochchinesisch hielt. In den ersten fünf Jahren seiner Amtszeit veröffentlichte Xi vier Bücher. In einer viel beachteten Rede, die er im Oktober 2014 vor den wichtigsten Kulturschaffenden und Parteifunktionären des Landes hielt, betonte er, wie wichtig Kunst und Literatur für eine funktionierende Gesellschaft seien. Film, Kunst und Literatur müsse es gelingen, die sozialistischen Werte immer wieder neu zu vermitteln.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieser Blinks ist:

Die Modernisierung der Schrift und die Einführung einer Nationalsprache halfen dabei, China zu vereinen. Die Erfindung der Umschriftsprache Pinyin erleichterte das Schreiben, kurze Schriftzeichen unterstützten das Projekt der Literarisierung zusätzlich. Im Hochchinesischen gibt es viele Zeichen, aber nur wenige Silben, was oft zu Homonymen führt, also zwei Worten mit gleichem Klang, aber unterschiedliche Bedeutung. Das machen sich viele Chinesen zunutze, um die staatliche Zensur zu umgehen.

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What is Die Zeichen der Sieger about?

Weißt du, wie Chinesen am Computer schreiben? Oder wie es ihnen gelingt, sich die zahllosen Schriftzeichen ihrer Sprache zu merken? Nachdem du die Blinks zu Die Zeichen der Sieger (2019) gelesen hast, wirst du es wissen. Wir erklären dir diese und noch einige weitere Eigenheiten der chinesischen Sprache.

Best quote from Die Zeichen der Sieger

„Die Vierte-Mai-Bewegung von 1919 bestätigt die politische und gesellschaftliche Kraft der Sprache.

—Thekla Chabbi

Who should read Die Zeichen der Sieger?

Alle, die sich für Sprache interessieren
Linguistinnen und Linguisten
Menschen, die so gar nichts über die chinesische Sprache wissen

About the Author

Thekla Chabbi ist Autorin, Übersetzerin und studierte Sinologin. Sie übersetzte unter anderem die Romane des chinesischen Schriftstellers Li Er ins Deutsche. Für ihr Chinesisch-Lehrbuch Liao Liao wurde Chabbi mit dem Friedhelm-Denninghaus-Preis ausgezeichnet.

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