Die Welt aus den Fugen (2012) beschreibt Konflikte und Veränderungen, die in den letzten Jahren das Weltgeschehen und die Medienlandschaft dominieren. Die Blinks gehen auf Konflikte und Herausforderungen in Nahost ebenso ein wie auf die Machtverschiebungen, die wir im 21. Jahrhundert noch zu erwarten haben.
Peter Scholl-Latour (1924–2014) war ein Weltenbummler, Journalist und Publizist, der vor allem auch Krisengebiete bereiste, um von dort zu berichten. Er war Herausgeber des stern und Auslandskorrespondent der ARD in Indochina und in Afrika. Sein letztes Buch ist Der Fluch der bösen Tat.
Upgrade to Premium now and get unlimited access to the Blinkist library. Read or listen to key insights from the world’s best nonfiction.
Upgrade to PremiumThe Blinkist app gives you the key ideas from a bestselling nonfiction book in just 15 minutes. Available in bitesize text and audio, the app makes it easier than ever to find time to read.
Start free trialGet unlimited access to the most important ideas in business, investing, marketing, psychology, politics, and more. Stay ahead of the curve with recommended reading lists curated by experts.
Start free trialDie Welt aus den Fugen (2012) beschreibt Konflikte und Veränderungen, die in den letzten Jahren das Weltgeschehen und die Medienlandschaft dominieren. Die Blinks gehen auf Konflikte und Herausforderungen in Nahost ebenso ein wie auf die Machtverschiebungen, die wir im 21. Jahrhundert noch zu erwarten haben.
Im Frühjahr 2011 wurden in Libyen die ersten Zeichen eines Aufbegehrens gegen den langjährigen Herrscher Muammar el Qadhafi sichtbar. In Tunesien hatte es bereits die ersten Aufstände gegeben und die Libyer fassten schließlich den Mut, den Diktator zu stürzen. Nach kurzen Gefechten gelang es den Aufständischen, die Stadt Bengasi im Osten Libyens unter ihre Kontrolle zu bringen.
Um die Rebellen nach ihrer Machtübernahme Bengasis zu unterstützen, beschlossen die Mitglieder des Weltsicherheitsrates, ein Flugverbot über Libyen zu verhängen. Doch die Stärke der Armee el Qadhafis erforderte zusätzlich eine militärische Intervention durch Großbritannien und Frankreich, um die Rebellen zu unterstützen. Das Ergebnis nach längeren Gefechten ist bekannt: Letztlich gelang es den Rebellen, el Qadhafi mit militärischer Unterstützung von Frankreich, Großbritannien und den USA zu stürzen.
Man könnte meinen, Libyen habe mit diesem Befreiungsschlag den Sprung als unabhängiges und stabiles Land geschafft. Aber die Umstände sind komplexer und die Konflikte innerhalb von Libyens Bevölkerung noch nicht aus dem Weg geräumt.
Trotz des Triumphs über die Diktatur ist Libyens Zukunft weiterhin alles andere als gewiss. Es ist nicht sicher, ob Libyen einen friedlichen Übergang zu einem demokratischen System schafft oder aber in Chaos und Bürgerkrieg versinkt. Der Grund dafür sind die starken ethnischen und religiösen Differenzen im Land. In Libyen gibt es insgesamt 140 Stämme und Clans. Dazu zählen Salafisten, die dem Extremismus von El Qaida nahestehen, aber auch Derwisch-Orden, die für ihre Bescheidenheit und Disziplin bekannt sind.
Auch wenn der Sturz el Qadhafis ein wichtiger Schritt in Richtung Demokratie war, so ist eine friedliche Zukunft durch diese rivalisierenden Stämme permanent gefährdet. Doch diese Art von Konflikt betrifft nicht Libyen allein.