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Blink 3 of 8 - The 5 AM Club
by Robin Sharma
Wie Politik und private Rentenversicherung uns in die Altersarmut treiben
Seit der Rentenreform 1957 hat sich das Umlageverfahren in der gesetzlichen Rentenversicherung bewährt. Erwerbstätige zahlen so viele Beiträge ein, wie Menschen im Rentenalter und Kranke als Rente benötigen. 52 Millionen Versicherte zahlen Beiträge für 20 Millionen Rentner – das sind rund 250 Milliarden Euro pro Jahr. 1,3 Millionen Renten kommen jedes Jahr dazu und ebenso viele Zuschüsse fallen weg: Altersrenten, Erwerbsminderungsrenten, Waisenrenten, Kuren und Rehas.
Auch wenn der Beitragssatz seit 1960 von 14% auf 20% im Jahr 2013 stieg, ist die Kaufkraft des Einzelnen trotz Inflation und höherer Rentenbeiträge heute wesentlich höher. Das Umlageverfahren ist auch krisensicher – sei es ein Platzen der Internetblase, ein Zusammenbruch der Finanzmärkte oder staatliche Verschuldung. Solange Gehälter gezahlt werden, fließt auch Geld in die Rentenkasse. Jenes wird sofort wieder als Rente ausgezahlt – es gibt keinen Spartopf, der bei einem Börsencrash verloren geht.
Nach der Wiedervereinigung jedoch geriet das Umlageverfahren in die Kritik, besonders durch die hohe Arbeitslosenquote in den neuen Bundesländern. Die Folge: Weniger Erwerbstätige zahlten weniger Beiträge für mehr frühverrentete Arbeitslose, wodurch wiederum der Beitragssatz des Rentenumlageverfahrens stieg.
Insbesondere die Finanzwirtschaft drehte diese Logik jedoch um. Sie argumentierte: Durch wachsende Rentenbeiträge steigen die Lohnkosten der Arbeitgeber, wodurch Arbeitskräfte zu teuer werden – die gesetzliche Rente verursacht die Arbeitslosigkeit, die Beiträge gehören gesenkt.
Mit Erfolg: Gerhard Schröders Agenda 2010 setzte das Leistungsniveau der gesetzlichen Rente herunter und begrenzte die künftige Steigerung des Beitragssatzes auf 20%. Doch ein geringer Beitragssatz bedeutete von nun an auch weniger Einzahlungen in das Umlagesystem. Hinzu kam der demografische Wandel mit immer mehr älteren und wenigen jungen Bürgern, der die gesetzliche Rente immer geringer ausfallen ließ und zu mehr Altersarmut führte. Die Finanzwirtschaft hatte ihr Ziel erreicht: Eine zusätzliche private Vorsorge wurde unumgänglich. Mit der Riester-Rente führte Schröders Regierung die ergänzende private Altersvorsorge ein und zwang die Bürger in die Eigenverantwortung.
Die Vorsorgelüge (2013) beschreibt den Abbau der gesetzlichen Rentenversicherung: Wie Finanzunternehmen durch Lobbyarbeit Politiker um ihre Finger wickelten und mit geschickter Öffentlichkeitsarbeit Angst vor dem Demografie-Wandel machten – und den Weg frei für eine unrentable sowie kostenintensive private Vorsorge, an der nur die Finanzunternehmen verdienen. Die Blinks zeichnen nach, wie die Misere entstanden ist, und wie wir wieder aus ihr herausfinden.
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