Was kommt da auf uns zu? Eine digitale und datengetriebene Wirtschaft und eine durch den demografischen Wandel sich verändernde Gesellschaft. Manchen wird angst und bange, wenn sie an die Zukunft denken. Doch so radikal der Wandel sein wird – er ist kein Grund für Pessimismus. Die Stunde der Optimisten (2019) zeigt, welche Strategien wir brauchen, um Wirtschaft und Gesellschaft fit zu machen für die Herausforderungen unserer Zeit.
Thomas Straubhaar ist promovierter Volkswirt und Professor für Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Hamburg. Der Schweizer Ökonom war Leiter des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, ist Mitgründer der Vereinigung Pro Bürgergeld und sitzt im Unternehmensbeirat der Deutschen Bahn. Als Autor hat er zahlreiche Schriften und Bücher veröffentlicht, darunter Der Untergang ist abgesagt und Radikal gerecht.
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Die drei großen D – Digitalisierung, Daten und Demografie – stellen unsere Welt auf den Kopf. In allen Lebensbereichen spüren wir schon heute ihre disruptive Kraft. Ob beim Einkaufen, Lernen, Arbeiten oder Kommunizieren – überall spielen sie hinein und stoßen Veränderungen an. Besonders das erste D, die Digitalisierung, lässt keinen Stein auf dem anderen.
Ähnlich wie die Dampfmaschine für die Industrialisierung und die Druckerpresse für die Aufklärung essenziell waren, sind Computer, Smartphone und Internet das Rüstzeug der Digitalisierung. Die neuen Technologien haben das Potenzial, in allen Wirtschaftsbereichen nie da gewesene Produktionssteigerungen zu erwirken.
Darüber hinaus revolutioniert die Digitalisierung unseren Alltag und unsere Kultur: Persönliche Treffen sind durch Chats ersetzbar, Kinder verbringen mehr Zeit mit YouTube als mit Büchern und der kostenlose und schnelle Austausch von Informationen im Internet gibt immer mehr Menschen die Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen und gesellschaftlich einzubringen. Und damit ist die Digitalisierung noch lange nicht am Limit: Bald werden uns nur noch autonom fahrende Autos chauffieren und in Krankenhäusern wird zukünftig automatisch der OP-Saal vorbereitet, sobald unsere Smartwatch eine Verletzung registriert.
Auch unser Zusammenleben hat sich durch die Digitalisierung bereits verändert und wird sich noch stark wandeln. Über soziale Medien bilden sich Gruppen und Solidaritätsgefühle, die über lokale Gemeinschaften weit hinausgehen und diese eher schwächen. So definiert sich Zusammengehörigkeit nicht mehr nur über regionale Räume wie Nachbarschaft oder die Stadt, sondern zunehmend über die gemeinsame Facebook-Gruppe oder den Chatraum.
Das zweite D – die Daten – ist der Rohstoff unserer Zeit. Was Kohle für die Industrialisierung war, sind Daten für die Digitalisierung: Sie sind das wertvollste Gut und treiben das Wirtschaftswachstum an. Soziale Medien und Suchmaschinen wie Google sind durch die Verwendung und den Verkauf der persönlichen Daten ihrer Nutzer bereits zu riesigen Wirtschaftsmächten aufgestiegen.
Dabei setzen Daten bisherige Grundprinzipien von Rohstoffen außer Kraft: Anders als bisherige Güter wie Kohle und Stahl sind Daten unsichtbar und lassen sich beliebig oft teilen, ohne sich abzunutzen. Zudem spielen räumliche Grenzen keine Rolle für Daten: Sie fließen mühelos über Staatsgrenzen und können überall verarbeitet werden.
Weniger spürbar, aber dennoch ebenso gravierend, ist schließlich das dritte D. Die demografische Verteilung wandelt sich, insbesondere in der westlichen Welt steigt der Anteil der älteren Menschen stark an. Das kann Konflikte zwischen Alt und Jung verschärfen, etwa wenn Senioren bei Wahlen mehr Einfluss bekommen und ihre Interessen gegenüber den Jungen durchsetzen können.
Doch was ist jetzt das Besondere an Digitalisierung, Datenökonomie und demografischem Wandel? Gesellschaftliche Umbrüche gab es schon häufiger, aber dieser hier ist einfach … schneller.