Die Schock-Strategie handelt von den schmutzigen Geschäften des Kapitalismus in Krisenzeiten. Die Blinks beschreiben, wie der Westen – und allen voran die USA – Katastrophen gezielt nutzt und verstärkt, um sich wirtschaftlich an ärmeren Ländern zu bereichern. Davon profitieren vor allem die Superreichen und internationale Großkonzerne, während die große Mehrheit der Bevölkerung das Nachsehen hat. Wir gehen dem Ursprung der Schock-Strategie auf den Grund und veranschaulichen anhand zahlreicher Beispiele die erschütternden Auswirkungen auf die Menschen in den jeweiligen Krisenregionen.
Naomi Klein ist eine mehrfach ausgezeichnete Bestsellerautorin und politische Aktivistin. Sie gilt als eine der bedeutendsten Intellektuellen unserer Zeit. Nach ihrem Bestseller No Logo! wird inzwischen auch Die Schock-Strategie international als eines der bahnbrechendsten Bücher der letzten Jahre bejubelt. Naomi Klein lebt in Kanada und schreibt und berichtet regelmäßig unter anderem für CNN, BBC, The Los Angeles Times und die Washington Post.
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Start free trialDie Schock-Strategie handelt von den schmutzigen Geschäften des Kapitalismus in Krisenzeiten. Die Blinks beschreiben, wie der Westen – und allen voran die USA – Katastrophen gezielt nutzt und verstärkt, um sich wirtschaftlich an ärmeren Ländern zu bereichern. Davon profitieren vor allem die Superreichen und internationale Großkonzerne, während die große Mehrheit der Bevölkerung das Nachsehen hat. Wir gehen dem Ursprung der Schock-Strategie auf den Grund und veranschaulichen anhand zahlreicher Beispiele die erschütternden Auswirkungen auf die Menschen in den jeweiligen Krisenregionen.
Um einen nervigen Schluckauf zu vertreiben, hilft es oft, den Betroffenen einfach ordentlich zu erschrecken. Warum sollte die gleiche Methode also nicht auch bei anderen Leiden helfen?
Was genau den Psychiater Dr. Ewen Cameron Mitte des 20. Jahrhunderts auf die Idee brachte, Menschen mit psychischen Störungen einer „Schock-Therapie“ auszusetzen, werden wir wohl nie wissen. Fest steht allerdings, dass er es getan hat und dabei vom amerikanischen Geheimdienst CIA finanziert wurde.
Bei seinen Experimenten stellte Cameron fest, dass die Reaktion seiner Testpersonen auf die Schock-Behandlung einem wiederkehrenden Muster folgte: Von ihrem ursprünglichen Zustand kehrten die Patienten zunächst zu einem kindlichen Verhalten zurück, bevor sie anschließend in ein Stadium vollkommener Verwirrung und Teilnahmslosigkeit verfielen. Cameron meinte, dass die Patienten an diesem Punkt einem „leeren Blatt“ gleichkämen, das nun ganz einfach mit einer neuen Identität beschrieben werden könne.
In der Praxis stellte sich allerdings schnell heraus, dass Camerons Behandlungsmethoden erhebliche Mängel aufwiesen. Zwar gelang es dem Psychiater, mithilfe von Schocks die bisherige Persönlichkeit seiner Patienten nahezu auslöschen, mit der anschließenden Erschaffung einer neuen Identität haperte es jedoch gewaltig. Anstatt seinen Ansatz grundsätzlich zu hinterfragen, entschloss sich Cameron zur Intensivierung seiner „Therapie“. Die Praktiken des Psychiaters reichten dabei von wochen- bis monatelanger Isolation über massive Elektroschocks bis hin zur Verabreichung enormer Mengen psychedelischer Drogen.
Und hier kommt die CIA ins Spiel, denn der amerikanische Geheimdienst erkannte bald das enorme Potenzial von Camerons extremer Schock-Therapie für seine eigenen Zwecke. So erwiesen sich bestimmte Komponenten von Camerons Schock-Behandlung, z.B. vollkommene Isolation gekoppelt mit extremer Reizüberflutung oder willkürlich herbeigeführter Orientierungslosigkeit, als äußerst wirksame Mittel, um die Probanden zu manipulieren und zur Kooperation zu bewegen.
Sämtliche Ergebnisse dieser Experimente mit Psychiatrie-Patienten wurden in einem Dokument namens Kubark Manual aufgezeichnet, das dem CIA später als Leitfaden für dessen sogenannte „fortgeschrittene Befragungstechniken“ – andere würden es schlicht Folter nennen – dienen sollte.