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by Robin Sharma
Wie wir Angst und Ohnmacht überwinden
Die psychotische Gesellschaft von Ariadne von Schirach ist ein Buch, das unsere moderne Gesellschaft aus psychologischer und soziologischer Sicht analysiert. Es untersucht die Auswirkungen von Medienkonsum, sozialen Medien und Technologie auf unsere psychische Gesundheit und bietet Einblicke in mögliche Lösungen.
Wie wollen wir leben? Die Freiheit und Fähigkeit, diese Frage zu stellen, macht den Menschen aus. Die Antwort darauf muss allerdings immer eine kollektive sein, denn die Gestaltung der Lebensumstände kann nur gemeinsam funktionieren.
Der Mensch ist, wie es die Autorin ausdrückt, ein unbestimmtes Tier. Alle nicht-menschlichen Tiere werden in eine von der Natur bestimmte Umgebung hineingeboren und richten sich dort ein. Sie sind darum bestimmte Tiere. Der Mensch jedoch muss und kann seine Lebensumstände selbst gestalten. Er ist zwar Teil der Natur, steht aber zugleich als bewusstes und geistiges Wesen außerhalb von ihr. Daher sind seine Lebensumstände nicht vorgegeben und endgültig wie die eines gewöhnlichen Tiers. Sie können ständig neu verhandelt und umgestaltet werden.
Eine solche Verhandlung ist immer wieder notwendig, da die Gestaltung nur im Kollektiv gelingt. Die so geschaffene gemeinsame Lebensrealität der Menschen beschreibt die Autorin metaphorisch als ein Haus, welches sämtliche gesellschaftliche Sphären wie Kultur, Politik, Gesetz, Religion, Moral, Sprache und Ideologien umfasst. Das Haus einer jeden Gesellschaft bestimmt, wie seine Bewohner zusammenleben, und definiert Grenzen: zwischen Gewünschtem und Verbotenem oder Eigenem und Fremdem. Es bietet seinen Bewohnern somit nicht nur Schutz, sondern stiftet auch Sinn und Identität.
Ein Haus aber wäre kein Haus, wenn es nicht auch etwas ausschließen würde. Die kollektive Entscheidung einer Gesellschaft für etwas Bestimmtes ist gleichzeitig immer auch eine Entscheidung gegen etwas anderes. So entstehen und wirken innerhalb eines Hauses gewisse Werte und Weltanschauungen, egal wie divers und widersprüchlich die Bewohnerschaft sein mag. Im westlichen Haus Europas etwa gehören individuelles Leistungsdenken, Konkurrenzdruck und ein Drang zur Selbstoptimierung dazu.
Alles Nicht-Westliche wie die globale Gemeinschaft, die Natur und die Tatsache, dass alles Lebendige miteinander verbunden ist, werden aus diesem westlichen Haus und damit aus dem Denken seiner Bewohner verdrängt. Und das hat Folgen. Globale Ungleichheit und die Ausbeutung der Natur sind nur zwei der zahlreichen Konsequenzen.
Momentan tritt das Ausgeschlossene durch Globalisierung, Digitalisierung und den wirtschaftlichen Wachstumszwang immer deutlicher hervor. Man könnte sagen: Es klopft an unsere Tür, während wir uns drinnen die Ohren zuhalten. Doch die Stimme des anderen, das sich durch Klimawandel oder Flüchtlingsströme äußert, wird immer lauter. Der Westen kann und darf sie nicht länger ignorieren und verleugnen. Denn die Steine, mit denen das westliche Haus gebaut wurde, wurden anderen genommen.
Das Wiedererscheinen des verdrängten Ausgeschlossenen lässt uns ahnen, was die westliche Welt der Natur, anderen Kulturen und auch sich selbst angetan hat. Die Folgen dieses Leids gleichen den Symptomen einer kollektiven Psychose.
Terroranschläge, Flüchtende, Klimawandel, Nationalismus, populistische Präsidenten und allgegenwärtige Gefühle von Angst und Ohnmacht – man könnte meinen, die westliche Welt sei komplett durchgedreht. Was, wenn sie es tatsächlich ist? Dann muss sie eben wieder gesund werden. Die Philosophin Ariadne von Schirach glaubt, dass die westlichen Gesellschaften unter einer kollektiven psychischen Krise leiden. Die Blinks zu Die psychotische Gesellschaft (2019) erklären, warum das so ist, und was man tun kann, um die Krankheit zu überwinden.
„Jeder Mensch kann denken, aber nicht jeder Mensch will nachdenken.
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