Warum gehen Menschen fremd? Warum reizt auch glücklich vergebene Menschen der Sprung ins ungewisse Abenteuer? Und wie geht man als Paar mit den Verletzungen um, wenn die Affäre ans Licht kommt? Die Psychologie der Untreue (2016) beschreibt sensibel und einfühlsam die Gefühle aller beteiligten Personen, ohne Partei zu ergreifen oder Urteile zu fällen. Die Blinks zeigen, was auf psychologischer Ebene passiert und wie Paare einander nach einem solchen Ereignis neu begegnen können.
Dr. phil. Shirley Glass war niedergelassene Psychologin und Familientherapeutin. Sie gehörte zu den anerkanntesten Forschern zum Thema Untreue und erhielt von der New York Times den Titel „godmother of infidelity research“. Mit Psychologie der Untreue erlangte Glass internationale Bekanntheit. Sie verstarb 2003.
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Wohl kaum jemand würde eine geheime Affäre als gut, normal oder dem Partner gegenüber fair bezeichnen. Und doch geht durchschnittlich in jeder zweiten Beziehung mindestens einmal jemand fremd. Wie kann das sein?
Die Erklärung ist tatsächlich ganz einfach: Die meisten Menschen gehen nicht vorsätzlich fremd. Sie schlittern unbewusst in ihre Affäre hinein. Viele Liebschaften beginnen als etwas, das auf den ersten Blick wie eine Freundschaft aussieht. Der vergebene Partner fängt an, sich mit einer anderen Person über intime Dinge auszutauschen – ohne seinem Beziehungspartner davon zu erzählen. Er geht zunächst eine emotionale Affäre ein. Auch wenn es dabei nicht zwangsläufig zum Sex kommt, unterschätzen viele die Gefahr einer solchen Affäre für die Beziehung. Wer den neuen Vertrauten „nur als Freund“ abtut, ihm aber Probleme, Sorgen oder wichtige Gedanken anvertraut, lässt sich auf eine Intimität ein, die sonst dem Partner vorbehalten ist. Die meisten Menschen spüren das zwar, verdrängen aber den Gedanken an den Partner und vernachlässigen die Beziehung.
Solche Bekanntschaften können heutzutage überall beginnen, die meisten Affären nehmen ihren Anfang jedoch ganz klassisch auf Arbeit, im Freundeskreis oder im Internet. Ganze 68% der Seitenspringer, die Glass für ihre Studie interviewte, lernten ihren Liebhaber am Arbeitsplatz kennen. Man arbeitet dort ganz selbstverständlich Seite an Seite – da ist viel Zeit, um emotionale Bande zu knüpfen und sexuelle Spannung aufzubauen.
Ähnlich schnell kann der Funke in Freundschaften überspringen. Wenn zwei Menschen bereits eine gemeinsame Geschichte haben, einander schätzen und vertrauen, ist der nächste Schritt leicht getan: Immerhin jede fünfte Affäre beginnt als Freundschaft. Dass tiefe emotionale Bindungen genauso schnell im Internet beginnen können, erlebte Glass am eigenen Leib. Sie chattete mit Brustkrebspatientinnen in einem Online-Forum und empfand sehr starke Gefühle wie Mitleid oder Trauer für die anderen Frauen.
Aber was sind die eigentlichen Gründe, die Menschen in eine Affäre treiben?