Die Macht der Disziplin (2012) analysiert die menschliche Willenskraft und die Fähigkeit, sich diszipliniert zu verhalten. Die Blinks fassen aktuelle biologische und psychologische Erkenntnisse zusammen und geben Hinweise darauf, wie wir dieses Wissen in unserem Alltag sinnvoll einsetzen können. Dabei zeigen sie, dass es durchaus möglich ist, die Willenskraft zu trainieren und zu verbessern.
Roy Baumeister ist ein renommierter Psychologe, der über 450 wissenschaftliche Artikel und 28 Bücher veröffentlicht hat. Er ist Direktor des Psychologie-Programms an der Florida State University und beschäftigt sich vor allem mit den Themen Selbstkontrolle und Selbstbewusstsein. Für Die Macht der Disziplin hat er mit John Tierney zusammengearbeitet, einem preisgekrönten Wissenschaftsjournalisten der New York Times.
Original: Die Macht der Disziplin © 2012 Campus Verlag GmbH, Frankfurt am Main/New York
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Start free trialDie Macht der Disziplin (2012) analysiert die menschliche Willenskraft und die Fähigkeit, sich diszipliniert zu verhalten. Die Blinks fassen aktuelle biologische und psychologische Erkenntnisse zusammen und geben Hinweise darauf, wie wir dieses Wissen in unserem Alltag sinnvoll einsetzen können. Dabei zeigen sie, dass es durchaus möglich ist, die Willenskraft zu trainieren und zu verbessern.
Wir alle kennen den Moment, in dem unsere Willenskraft versagt: Obwohl wir es so lange geplant hatten, sagen wir die Verabredung zum Joggen am Ende doch ab und verkriechen uns stattdessen mit Schokolade und Rotwein auf dem Sofa. Doch woran liegt es, dass wir manchmal so diszipliniert sind und an anderen Tagen alles sausen lassen?
Der Grund dafür ist, dass sich unsere Willenskraft nach einer Weile erschöpft. Wir haben nur eine begrenzte Menge davon und es gibt ziemlich viele Dinge, für die wir Willenskraft benötigen: früh aufstehen, zur Arbeit gehen, Diät halten, Sport treiben, gesund essen usw. All diese Aktivitäten führen dazu, dass unsere Willenskraft im Laufe des Tages nach und nach abnimmt.
Diesen Effekt nennt man auch geistige Ermüdung oder Ego-Depletion. Eine Studie belegte dieses Verhalten bereits bei Kindern: Gruppe A durfte zu Beginn des Experiments Kekse essen, Gruppe B durfte die Kekse nur ansehen, aber nicht essen – für die jungen Probanden eine ganz schöne Willensanstrengung! Anschließend sollten die Kinder ein unlösbares Puzzle zusammensetzen. Die Kinder der Gruppe B gaben viel schneller auf als die anderen Kinder, denn sie hatten einen Großteil ihrer Willenskraft schon dafür aufgebraucht, die Kekse nicht zu essen.
Auch das Fällen von Entscheidungen erschöpft unsere Willenskraft. Menschen, die in ihrem Beruf viele wichtige Entscheidungen treffen müssen, wie zum Beispiel Manager eines Unternehmens oder hochkarätige Politiker, unterliegen oft anderweitigen Versuchungen. Den ganzen Tag über müssen sie sich zusammenreißen und hoch konzentriert arbeiten. Da bleibt am Ende des Tages oft keine Disziplin mehr übrig. Man denke nur einmal an die Lewinsky-Affäre vom ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton.
Im Allgemeinen treffen wir tendenziell weniger und schlechtere Entscheidungen, wenn unsere Willenskraft erschöpft ist. Wir tendieren dann dazu, Beschlüsse zu verschieben oder einfach irgendeine Möglichkeit zu wählen, ohne hinreichend über diese nachgedacht zu haben.