Die Blinks zu Die Kunst der Statistik (2019) bieten eine nicht-technische Einführung in die Grundlagen der statistischen Wissenschaft. Sie erklären ganz ohne abstrakte mathematische Theorie, wie Statistik uns helfen kann, menschliche Probleme zu verstehen, Alltagsfragen zu beantworten und Geschichten zu erzählen. Außerdem zeigen sie, wie voreingenommene Forschung, Methodenfehler und reißerische Berichterstattung statistische Behauptungen verzerren können – und du lernst, wichtige Informationen von irreführenden Zahlenspielen zu unterscheiden.
David Spiegelhalter ist ein britischer Statistiker und Statistikvermittler. Als Winton-Professor für das öffentliche Verständnis von Risiko im Statistischen Labor der Universität Cambridge ist er einer der meistzitierten und einflussreichsten Forscher auf seinem Gebiet. Von 2017 bis 2018 war er außerdem Präsident der Royal Statistical Society.
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Hast du dich schon einmal gefragt, was professionelle Statistiker eigentlich machen?
Für viele ist die Statistik nur ein weiterer trockener Zweig der Mathematik, der durch Bildmaterial wie Diagramme und Grafiken ein klein wenig anschaulicher gestaltet ist.
Aber Mathematik ist inzwischen nur noch eine von vielen Komponenten der Disziplin Statistik. Statistikerinnen befassen sich heute nämlich mit dem gesamten Lebenszyklus von Daten. Dieser hat in der Regel fünf Phasen: Problem, Plan, Daten, Analyse, Schlussfolgerung – kurz PPDAS. Die Aufgabe einer Statistikerin besteht also darin, ein Problem zu identifizieren, einen Plan zur Lösung des Problems zu entwerfen, die relevanten Daten zu sammeln, eine Analyse durchzuführen und eine angemessene Schlussfolgerung zu formulieren.
Wie dieser Prozess funktioniert, lässt sich anhand einer statistischen Kriminalermittlung veranschaulichen, an welcher der Autor einmal beteiligt war: am Fall des britischen Serienmörders Harold Shipman.
Shipman war Arzt – und die meisten seiner Opfer waren ältere Patienten, denen er eine tödliche Dosis Morphium injizierte. Anschließend veränderte er ihre Krankenakte so, dass ihr Tod natürlich aussah. Bis zu seiner Verhaftung 1998 tötete Harold Shipman auf diese Weise mindestens 215 Menschen – und war damit der „produktivste“ Serienmörder Großbritanniens.
Der Autor war an der öffentlichen Untersuchung beteiligt, die feststellen sollte, ob man Shipmans Morde früher hätte entdecken können. Und diese Frage bildete den Ausgangspunkt der statistischen Ermittlung – das Problem.
Die nächste Phase – der Plan – bestand darin, Daten über Shipmans Patienten zu sammeln und sie mit Daten anderer verstorbener Patienten aus der Gegend zu vergleichen. So wollten die Statistiker prüfen, ob es zwischen den Datensätzen verdächtige Unstimmigkeiten gab.
In der dritten Phase des Zyklus wurde der Plan umgesetzt und die entsprechenden Daten gesammelt. In diesem Fall wurden dafür Hunderte physische Totenscheine von 1977 bis zu Shipmans Verhaftung geprüft.
In der vierten Phase wurden die Daten analysiert – das heißt in Software eingespeist und anhand von Grafiken verglichen. Die Analyse brachte zwei Dinge ans Licht: Erstens lagen die von Shipman verzeichneten Todesfälle deutlich über dem Durchschnitt in seiner Gegend. Zweitens waren die Todesfälle der anderen Praxen über den Tag verteilt, während Shipmans Opfer in der Regel zwischen 13:00 und 17:00 Uhr starben – genau der Zeitraum, in dem Shipman seine Hausbesuche machte.
Es blieb die Schlussfolgerung: Laut dem Bericht des Autors hätte man Shipmans Morde anhand der Daten bereits 1984 – also 15 Jahre früher – entdecken und somit bis zu 175 Menschenleben retten können.
Die Aufgabe von Statistikern besteht also darin, Muster in Daten zu erkennen, um Probleme der realen Welt zu lösen.