Deutsche Manager und vor allem Unternehmensberater sind weder mutig noch innovativ. Stattdessen beschäftigen sie sich mit der Verwaltung des Vorhandenen: Sie optimieren, machen Prozesse effizienter und versuchen, die Aktionäre mit kurzfristigen Gewinnsteigerungen zufriedenzustellen – auf Kosten der Kunden und der Mitarbeiter. Wie sich diese Elite selbst reproduziert und wie wir aus diesem System aussteigen können, beschreibt Benedikt Herles in Die kaputte Elite.
Mit Anfang 30 hat Benedikt Herles bereits eine Karriere als Unternehmensberater hinter sich. Nach einem exzellenten Abschluss seines Volks- und Betriebswirtschafts-Studiums promovierte er und war danach zwei Jahre als Unternehmensberater in verschiedenen Branchen aktiv. Die ernüchternden Erfahrungen, die er dabei in den Chefetagen machte, haben ihn dazu inspiriert, ein Buch zu schreiben.
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Manager, Banker und Berater haben ein mieses Image. Und das leider zu Recht. Viele von uns glauben, dass entfesselte Märkte und Habgier schuld daran sind und dass die Politik die Konsequenzen mit strengeren Regeln eindämmen könnte. Doch das würde das Problem nicht lösen, denn diese Auswüchse sind nur das Symptom einer größeren, besorgniserregenden Entwicklung: Die Elite hat insgesamt einen falschen Weg eingeschlagen.
Das Grundproblem ist ein übertriebener Marktglaube. Es herrscht die Ansicht vor, dass der Markt alles zum Besten richtet, wenn jeder auf seinen eigenen Vorteil achtet und egoistisch handelt. Dieses Credo wird Nachwuchskräften schon im Studium eingebläut. Ihre Lebensläufe gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Am Ende der Ausbildung stehen geklonte Manager, die verlernt haben, zu hinterfragen und kreativ oder innovativ zu denken. Sie können nur das Vorhandene optimieren und effizienter gestalten. Gleichzeitig herrscht eine Vetternwirtschaft, in der Quereinsteiger kaum Chancen haben.
Es steht also nicht gut um unsere Wirtschaftselite. Doch diese Unfähigkeit können wir uns auf Dauer nicht leisten. Die Top-Manager, Berater, Banker und Business Schools verschlingen Unsummen. Talent wird verschwendet, Mitarbeiter werden demotiviert und innovative Ideen blockiert.
Das momentane System der wirtschaftlichen Führung in Deutschland ist nicht nur teuer, sondern schadet auch unserer Gesellschaft. Finanzkrisen, billige Konkurrenz aus Asien, Armut und Umweltschäden sind reale Bedrohungen, denen wir uns stellen müssen. Dazu brauchen wir mutige Führungspersönlichkeiten, die neue Lösungen finden und Verantwortung übernehmen, anstatt nur den nächsten Gehaltszettel und den Aktienkurs im Blick zu haben.
Wir müssen den Kapitalismus nicht abschaffen. Aber wir sollten ihn anders leben. Was im Einzelnen läuft zurzeit schief?