Wie intelligent sind Tiere? Diese scheinbar einfache Frage wirft eine Menge weiterer Fragen auf: Was ist Intelligenz? Wie fühlt es sich an, ein Tier zu sein? Wer sind wir, dass wir die Intelligenz der Tiere beurteilen? In unseren Blinks zu Die Intelligenz der Tiere (2017) von Carl Safina gehen wir diesen Fragen nach und laden dich ein, mit uns in die Köpfe von Elefanten, Wölfen und Delfinen zu blicken.
Der US-amerikanische Ökologe und Tierforscher Carl Safina beschäftigt sich schon seit seinem Studium an der State University of New York mit dem Verhalten und dem Leben von Wildtieren. Seit seiner Promotion über Seevögel ist er vor allem als Tierbeobachter und Autor tätig. Er hat mehrere preisgekrönte Bücher verfasst, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden und schreibt unter anderem für die New York Times und die National Geographic News.
Original: Die Intelligenz der Tiere © 2017 C.H.Beck, München
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„Er ist ja soo intelligent!“, prahlen Hundebesitzer gerne, wenn Bello lernt, Pfötchen zu geben. Aber kann man das überhaupt sagen? Ist Intelligenz eine sinnvolle Kategorie, um uns dem Wesen von Tieren anzunähern?
Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Immerhin sind sich die Forscher nicht mal beim Menschen darüber einig, wie Intelligenz gemessen werden soll und welche Rolle äußere Einflüsse wie Kultur und Bildung in diesem Zusammenhang spielen. Umso schwieriger ist es, das Intelligenz-Konzept auf die Lebenswelt der Tiere zu übertragen.
In einem Experiment stellten Forscher zum Beispiel fest, dass Wölfe nicht in der Lage sind, verstecktes Futter zu finden, wenn ein Mensch auf das Versteck zeigt. In einem späteren Experiment stellte sich aber heraus, dass das nur daran gelegen hatte, dass ein Zaun zwischen dem zeigenden Forscher und dem Wolf war. Weil Menschen gut durch Zäune sehen können, gingen die Forscher im ersten Experiment davon aus, dass das auch für Wölfe der Fall ist.
Die Idee der Intelligenz wird gerne dazu genutzt, uns von den Tieren abzugrenzen. Wir sind ständig auf der Suche nach Merkmalen, die uns Menschen einzigartig intelligent machen. Eine beliebte Kandidatin dafür ist die Fähigkeit, vorausschauend zu planen. Zugegeben, wir Menschen sind die einzige Spezies, deren Vertreter einen Studienkredit aufnehmen, weil sie damit rechnen, später einen tollen Job zu bekommen, der ihnen ermöglicht, ihren Kredit zurückzuzahlen. Im Prinzip tun Tiere aber dasselbe, nur eben auf ihre Weise. Wenn ein Eichelhäher verschiedene Nahrungsmittel für schwere Zeiten lagert, isst er davon zuerst diejenigen, die schneller verderblich sind und spart sich die haltbaren Notrationen für später auf. Wenn das nicht vorausschauend ist!
Wir fragen uns gerne, ob Tiere eine menschliche Intelligenz haben. Aber wir überlegen nie, wie wir in einem tierischen Intelligenztest abschneiden würden. Können wir so loyal sein wie ein Hund, uns so viel merken wie ein Elefant oder so gut navigieren wie ein Albatros? Das ist uns egal. Ziemlich egoistisch, oder?