Seit den Enthüllungen von Edward Snowden ist bekannt, dass die Geheimdienste der USA die Regierungen und die Bevölkerung anderer Länder überwachen. Diese Aktivitäten werden als „Kampf gegen den Terrorismus“ gerechtfertigt, doch es hat sich herausgestellt, dass Terrorismus durch sie nicht verhindert werden kann – die einzigen Ergebnisse dieser globalen Überwachung sind Wirtschaftsspionage und die Verletzung der Privatsphäre aller Bürger.
Glenn Greenwald hat zur globalen Überwachung mehr zu sagen als die meisten: Der Journalist arbeitete früher als Anwalt für Zivilrecht und begann im Jahr 2005 über den Überwachungsstaat zu bloggen. 2013 bekam er Dokumente von Edward Snowden zugespielt, die er für eine Veröffentlichung im Guardian aufbereitete. Er ist eine der zentralen Figuren der globalen Überwachungsaffäre.
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Start free trialSeit den Enthüllungen von Edward Snowden ist bekannt, dass die Geheimdienste der USA die Regierungen und die Bevölkerung anderer Länder überwachen. Diese Aktivitäten werden als „Kampf gegen den Terrorismus“ gerechtfertigt, doch es hat sich herausgestellt, dass Terrorismus durch sie nicht verhindert werden kann – die einzigen Ergebnisse dieser globalen Überwachung sind Wirtschaftsspionage und die Verletzung der Privatsphäre aller Bürger.
Ganz ehrlich: Wenn unser bester Freund uns fragt, was wir Samstagnacht gemacht haben, erzählen wir eine etwas andere Geschichte, als wenn unsere Großmutter oder unser Chef die gleiche Frage stellen. Es ist normal, dass wir nicht mit jedem Menschen die gleichen Informationen teilen wollen. Und das ist unser gutes Recht: das Recht auf eine Privatsphäre.
Privatsphäre ist ein zentraler Teil unserer Freiheit – müssen wir um sie fürchten, ändern wir unser Verhalten und handeln zurückhaltender und ängstlicher. Ein Experiment an der Stanford-Universität im Jahr 1975 bewies genau dies: 77 Prozent der Studenten erklärten, dass sie für die Legalisierung von Cannabis seien. Doch als ihnen gesagt wurde, dass ihre Aussagen „für Trainingszwecke“ an die Polizei weitergegeben würden, fiel der Prozentsatz plötzlich auf 44 Prozent.
Es beeinflusst uns alle enorm, wenn wir wissen, dass wir überwacht werden. Im politischen Bereich ist das besonders problematisch, denn eine Demokratie lebt von der Meinungsvielfalt. Doch unsere Regierungen überwachen insbesondere Menschen, die mit dem Status quo nicht einverstanden sind und zur Opposition gehören. Und das tun sie nicht erst seit gestern: Bereits 1971 wurde aufgedeckt, dass das FBI politische Gruppen wie Kriegsgegner oder die Bürgerrechtsbewegung mit verdeckten Ermittlern überwachte, die sich als Mitglieder und Sympathisanten ausgaben.
Diese verdeckten Ermittler versuchten dann, die anderen Mitglieder zu Straftaten zu überreden, um sie anschließend festnehmen zu können. Als dieses Vorgehen bekannt wurde, löste es eine derartige Paranoia in den Gruppierungen aus, dass sie quasi handlungsunfähig wurden.
Heute ist die Situation mindestens genauso schlimm: Die Spionage der Geheimdienste dringt in unser ganzes Leben ein und schränkt unsere Privatsphäre und unsere Freiheit ein.