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Blink 3 of 8 - The 5 AM Club
by Robin Sharma
Merkel und die Flüchtlingspolitik: Report aus dem Inneren der Macht
Es ist eines der Erfolgsgeheimnisse von Angela Merkel, dass sie es zehn Jahre lang als Kanzlerin geschafft hat, kaum zu polarisieren. Sie vermied kontroverse Themen systematisch, denn wer sich aus allen Meinungs-Minenfeldern heraushält, macht sich keine Feinde.
Der Umgang mit Geflüchteten ist in Deutschland schon seit langem ein umstrittenes Thema und wurde daher in Merkels Öffentlichkeitsarbeit ausgeklammert. Lange Zeit fuhr sie mit dieser Strategie gut. Bei ihrem Amtsantritt 2006 lag die Zahl der Asylanträge mit 30.000 auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung und sank zunächst weiter.
Acht Jahre später änderte sich das allerdings: 2014 wurden 200.000 Anträge auf Asyl gestellt, und 2015 war diese Zahl bereits im Sommer erreicht. Bundeskanzlerin Merkel hielt an ihrer Strategie der öffentlichen Nichtbeachtung fest, doch damit erweckte sie zunehmend den Unmut der Bevölkerung. Vor allem, als sie auf einer Veranstaltung der Reihe „Bürgerdialog” einem weinenden Flüchtlingsmädchen linkisch den Kopf tätschelte, erschien sie vielen Deutschen gefühlskalt. Je mehr Geflüchtete kamen, desto stärker nahmen außerdem die Gewalttaten von Rechten gegen diese Menschen und ihre Unterkünfte zu, doch die Kanzlerin hielt sich weiter bedeckt.
Die SPD hingegen ging in die Offensive. So besuchte Sigmar Gabriel die Flüchtlingsunterkunft in Heidenau, die zu einem Inbegriff für rechte Gewalt gegen unschuldige Schutzbedürftige geworden war. Zwei Tage später zog die Kanzlerin endlich nach: Sie besuchte die gleiche Unterkunft und begegnete dort einem aufgebrachten rechten Hassmob. Diese Begegnung wurde für sie zu einem Schlüsselmoment in der „Flüchtlingskrise“. Sie versuchte zwar sachlich zu bleiben, doch der unbändige Hass der rechten Protestierer hinterließ bei ihr deutliche Spuren.
Am Ende ihrer vorbereiteten Ansprache legte sie das Skript beiseite: „Es gibt keine Toleranz gegenüber denen, die die Würde anderer Menschen infrage stellen.“ Mit diesem emotionalen Machtwort legte sie den Grundstein für ihren Umgang mit dem Thema in den nächsten Monaten: Deutschland sollte sich von menschlichen Werten statt rechter Hetze leiten lassen.
In Die Getriebenen (2017) analysiert Robin Alexander die Zeit, die den meisten Deutschen als „Flüchtlingskrise“ im Gedächtnis geblieben ist. Die Monate in den Jahren 2015 und 2016, in denen Hunderttausende Schutzsuchende nach Deutschland kamen, waren eine der heikelsten Phasen in der jüngeren deutschen Geschichte. Alexander richtet sein Augenmerk vor allem darauf, wie Bundeskanzlerin Merkel vom ersten „Wir schaffen das!“ bis zum „Türkei-Deal” mit der Situation umgegangen ist.
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