Das Buch Die Essensfälscher hat den Anspruch, zu vermitteln, mit welchen Praktiken die Lebensmittelkonzerne ihr Geschäft betreiben und wo der Autor Probleme sieht, die aus dem Konflikt zwischen Konzern- und Verbraucherinteressen entstehen.
Thilo Bode (*1947) hat Soziologie und Volkswirtschaftslehre studiert. Ab 1989 war er Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, ab 1995 von Greenpeace International. 2002 gründete er die Verbraucherschutzorganisation foodwatch, die er seitdem leitet.
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Start free trialDas Buch Die Essensfälscher hat den Anspruch, zu vermitteln, mit welchen Praktiken die Lebensmittelkonzerne ihr Geschäft betreiben und wo der Autor Probleme sieht, die aus dem Konflikt zwischen Konzern- und Verbraucherinteressen entstehen.
Eigentlich sollte es Aufgabe der Lebensmittelkonzerne sein, den Verbrauchern einfache, sichere und gute Nahrung anzubieten. Dieses Vorgehen passt jedoch nicht zu dem Ziel der Konzerne, Geld zu verdienen und beständig zu wachsen.
Mit einfachen Lebensmitteln wie Butter oder Haferflocken lässt sich heute nicht mehr viel verdienen. Daher konzentrieren sich die Konzerne auf verarbeitete Lebensmittel und bieten uns ständig „Produktinnovationen“, die in Wahrheit vor allem Marketinggags sind und gezielt auf Verbrauchertäuschung setzen.
Dabei halten sich die Konzerne meist an gesetzliche Vorschriften, die sie jedoch teilweise mitgestalten können. So kann ein Hersteller z.B. völlig legal einen „Schokopudding“ anbieten, auch wenn in diesem nur 1% Kakao enthalten ist. Wirtschaftlich lohnt es sich, lediglich diese Minimalanforderungen einzuhalten, insbesondere wenn es dadurch möglich ist, teurere Zutaten durch billigere zu ersetzen.
So kommt es, dass viele Lebensmittel heute eine „Scheinqualität“ besitzen: In den Supermarktregalen finden wir vor allem verarbeitete Produkte, denen teure Inhaltsstoffe nur in geringen Mengen beigegeben werden. Stattdessen werden billigere Alternativen verarbeitet, der fehlende Geschmack wird durch Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker kompensiert.
Daneben bestehen heutzutage viele vermeintliche Produktinnovationen in Gesundheitsversprechen, die sich meist nicht belegen lassen, wie beispielsweise bei „probiotischen Joghurts“ oder Wasser, das mit Sauerstoff angereichert ist. Die Hersteller nehmen ein günstiges Produkt, bewerben es als gesundheitsförderlich und verlangen den vielfachen Preis dafür, bis der Gesetzgeber es ihnen verbietet (was meist lange dauert oder gar nicht geschieht). Dieses Vorgehen lässt sich in einer einfachen Formel zusammenfassen:
Wachstum durch Täuschung – die Strategie der Lebensmittelkonzerne.