Im Jahr 2002 veröffentlicht Joseph Stiglitz das Buch Die Schatten der Globalisierung. Darin kritisiert er die neoliberale Wirtschaftskultur, die heute staatenübergreifend praktiziert wird. Vier Jahre später widmet sich Stiglitz diesem Thema in Die Chancen der Globalisierung (2006) erneut. Die Blinks dazu beleuchten Fragen, die sein erstes Buch aufwirft, und erklären, wie Globalisierung doch funktionieren kann. Sie weisen auf Probleme und Chancen hin, die in dieser Entwicklung stecken, und vermitteln die Botschaft: Wir können die Globalisierung so steuern, dass sowohl reiche als auch arme Länder davon profitieren.
Ex-Präsident der Weltbank, Wirtschafts-Nobelpreisträger, Professor für Wirtschaftswissenschaften in Princeton, Stanford, Oxford und Yale sowie Berater von US-Präsident Clinton – es gibt wohl nicht viele Menschen auf dieser Welt, die sich mit dem Thema Wirtschaft und Globalisierung besser auskennen als Joseph Stiglitz. Er ist der Autor zahlreicher Bücher, Essays und Studien, die weltweit in viele Sprachen übersetzt wurden und zahlreiche Preise gewannen.
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Start free trialIm Jahr 2002 veröffentlicht Joseph Stiglitz das Buch Die Schatten der Globalisierung. Darin kritisiert er die neoliberale Wirtschaftskultur, die heute staatenübergreifend praktiziert wird. Vier Jahre später widmet sich Stiglitz diesem Thema in Die Chancen der Globalisierung (2006) erneut. Die Blinks dazu beleuchten Fragen, die sein erstes Buch aufwirft, und erklären, wie Globalisierung doch funktionieren kann. Sie weisen auf Probleme und Chancen hin, die in dieser Entwicklung stecken, und vermitteln die Botschaft: Wir können die Globalisierung so steuern, dass sowohl reiche als auch arme Länder davon profitieren.
Beginnen wir mit der wichtigsten Frage: Was ist Globalisierung? Das Wort bezeichnet die zunehmende weltweite Vernetzung von wichtigen Lebensbereichen wie Wirtschaft, Politik und Kultur.
Durch die enorme Zunahme an modernen Kommunikationstechniken und Möglichkeiten der Mobilität hat die Globalisierung in den letzten Jahrzehnten gewaltig an Fahrt aufgenommen. So sehr, dass sie sich mittlerweile in unserem Alltag bemerkbar macht. Wenn die Packung Tee im Supermarkt plötzlich 10 Cent billiger ist, betrifft das nicht nur uns. Auch die Teepflücker in China, das Transportunternehmen, die Häfen in Asien und Europa und vermutlich der ein oder andere Börsenhändler sind davon betroffen.
In die Globalisierung wurden viele Hoffnungen gesetzt, zum Beispiel, dass sie durch einen weltweit freien Handel auch Wohlstand in wirtschaftlich schwache Länder bringen würde. In einigen Regionen ist das tatsächlich passiert: Die asiatischen Tigerstaaten bauten ihren enormen wirtschaftlichen Erfolg in den 80er-Jahren vor allem darauf auf, dass sie Zugang zu internationalen Märkten erhielten. Damit gelang es ihnen, im Laufe der vergangenen 30 Jahre ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 5,9 Prozent jährlich hinzulegen.
Andererseits verursacht die Globalisierung auch enorme Probleme. Eines davon ist die wachsende soziale Ungleichheit. Denn vom internationalen Handel profitieren meistens nur die Händler, die es sich leisten können. Ein senegalesischer Bauer zum Beispiel muss oft einen ganzen Tag Reisezeit investieren, um seine Hühner auf den nächsten Markt zu bringen – wie sollte er da vom internationalen Freihandel profitieren?
Dieser Trend hin zu mehr Ungleichheit tritt in den armen Ländern deutlich zutage, macht aber auch vor den reichsten Ländern nicht halt. Eine Studie aus dem Jahr 2004 zeigte, dass die soziale Ungleichheit in fast 60 Prozent aller Länder weltweit zunimmt. Dazu gehören auch Deutschland und die USA. Die Globalisierung ist somit eine ungerechte Entwicklung.
In den nächsten Blinks sehen wir, dass sie noch viele andere Probleme mit sich bringt. Doch wenn die Politik die richtigen Schritte ergreift, kann sie eine riesige Chance für die Menschen auf der ganzen Welt bedeuten.