Unsere Kinder werden in erschreckendem Ausmaß krank. Denn gesunde Ernährung ist hierzulande Mangelware geworden – statt Obst und Gemüse werden den Kleinen Zucker, Salz und Zusatzstoffe verabreicht. Was läuft da schief? Und warum greifen staatliche Behörden nicht ein, obwohl sie der Gesundheit unserer Kinder gesetzlich verpflichtet sind? Durch die Erkrankung ihres eigenen Sohnes wachgerüttelt, begibt sich die Autorin Ulrike von Aufschnaiter in Deutschlands kranke Kinder (2019) auf eine Spurensuche durch unsere ungesunde Ernährungskultur.
Ulrike von Aufschnaiter ist Gründerin und Geschäftsführerin einer Unternehmensberatung und blickt auf eine zehnjährige Karriere im Investmentbanking zurück. Die Themen Ernährung und Gesundheit wurden für sie zur Herzenssache, als bei ihrem sechsjährigen Sohn eine schwere Zahnschmelzerkrankung diagnostiziert wurde. So begann sie, intensiv zum Zusammenhang zwischen Ernährung und körperlicher Gesundheit zu recherchieren.
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Start free trialUnsere Kinder werden in erschreckendem Ausmaß krank. Denn gesunde Ernährung ist hierzulande Mangelware geworden – statt Obst und Gemüse werden den Kleinen Zucker, Salz und Zusatzstoffe verabreicht. Was läuft da schief? Und warum greifen staatliche Behörden nicht ein, obwohl sie der Gesundheit unserer Kinder gesetzlich verpflichtet sind? Durch die Erkrankung ihres eigenen Sohnes wachgerüttelt, begibt sich die Autorin Ulrike von Aufschnaiter in Deutschlands kranke Kinder (2019) auf eine Spurensuche durch unsere ungesunde Ernährungskultur.
Es begann mit vier braunen Zähnchen: Im Herbst 2016 wurden beim damals sechsjährigen Sohn der Autorin sogenannte Kreidezähne festgestellt. Dabei handelt es sich um eine schwere Zahnschmelzstörung, unter Medizinern Molar Incisor Hypomineralisation, kurz MIH genannt. Für die Familie war es ein Schock, der die Autorin zu eigenen Recherchen antrieb. Bald wurde ihr klar, dass weit mehr Kinder davon betroffen waren und welche Ausmaße das Problem hatte.
Bei der Recherche fielen ihr zwei Dinge schnell ins Auge: Erstens ist die MIH ein relativ neues Phänomen, erst seit etwa 1990 wird sie in der Fachliteratur beschrieben. Zweitens ist sie erschreckend weitverbreitet: Weltweit sind ganze 14 Prozent aller Kinder betroffen, in einigen Regionen Deutschlands sind es sogar 30 bis 40 Prozent!
Eine solch rasend schnelle Verbreitung sollte eine Gesellschaft eigentlich alarmieren: Warum entwickeln so viele Kinder keine gesunden Zähne mehr? Auf der Suche nach Antworten fand die Autorin schnell Hinweise, wo das Problem liegen könnte.
Viele an MIH erkrankte Kinder werden früh fremdbetreut, da die Eltern berufstätig sind. Sie essen also kaum zu Hause. So war es auch bei der Familie der Autorin. Sie kam zum Schluss, dass MIH etwas mit der Ernährung der Kinder zu tun haben musste.
Wenn aber so viele Kinder durch falsche Ernährung krank werden, was tun die Verantwortlichen eigentlich? Und vor allem: Wer ist überhaupt für die Ernährung und die Qualität der Lebensmittel verantwortlich?
Die obersten Hüter der Gesundheit in Deutschland sind das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Sie entscheiden darüber, was auf dem Feld angebaut und was im Supermarkt verkauft werden darf. Zugleich bestimmen sie aber auch, welches Essen als gesund gilt und unseren Kindern in Kitas und Schulen angeboten wird.
Dabei richten sich die Ministerien danach, was die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) festlegt. Sie entwickelt die Standards für alles, was wir – und unsere Kinder – essen, und gibt entsprechende Empfehlungen aus. Diese werden dann in Schulkantinen und Co. umgesetzt. Trotzdem werden unsere Kinder reihenweise krank. Wo ist also der Haken?