Wer schreibt, möchte gelesen und verstanden werden. Der renommierte Journalist und Autor Wolf Schneider erklärt in Deutsch für junge Profis (2010), wie du beides schaffst. Anhand von Beispielen, Tipps und Merksätzen zeigen die Blinks, wie du unterhaltsamer und verständlicher schreiben kannst als bisher – egal ob in deinen Bewerbungen, deinem Blog oder deinem großen Roman.
Wolf Schneider ist Journalist und Autor. Er gründete die renommierte Henri-Nannen-Schule in Hamburg und leitete sie 16 Jahre lang. Schneider war zudem Chefredakteur der Welt und Verlagsleiter beim Stern. Er veröffentlichte 28 Sachbücher, darunter Standardwerke wie Deutsch für Profis, Wege zu gutem Stil und Das Handbuch des Journalismus.
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Es gibt immer weniger Menschen, die heutzutage Zeit und Muße dafür finden, sich einen Abend lang mit einem Buch zurückzuziehen oder beharrlich die Zeitung von vorne bis hinten zu studieren. Tagtäglich werden wir mit einer überwältigenden Menge von Texten konfrontiert, dabei sind wir wählerisch und chronisch ungeduldig. Ob wir uns in einen Text vertiefen oder nicht, entscheiden wir ziemlich schnell.
Schaffen es die ersten Sätze nicht, uns zu fesseln, sind alle folgenden umsonst – wir lesen sie gar nicht erst. Wissenschaftliche Studien belegen auch, wie lange unser unbewusster Entscheidungsprozess dauert: gerade mal 20 Sekunden.
20 Lese-Sekunden entsprechen etwa 350 Zeichen, also nur zwei bis drei Sätzen. Nachrichtendienste, Zeitungen und soziale Netzwerke machen sich diese Regel zunutze. Die Teaser auf Online-Plattformen wie Spiegel Online haben in der Regel 150-250 Zeichen und Tweets bekanntermaßen maximal 140 Zeichen.
Der erste Satz ist also von enormer Bedeutung. Er muss zum Weiterlesen animieren und sollte im Idealfall die Neugier auf den weiteren Text wecken. Dafür gibt es verschiedene Mittel, wie den Text besonders auffällig oder originell zu beginnen. Äußerst wirkungsvoll sind Sätze, die Fragen aufwerfen oder kleine Rätsel stellen. Beispielsweise könnte ein Artikel über den Karneval in Köln so beginnen: „Yoda ist schuld an meinem blauen Auge und Elvis hat alles gesehen.“ Der Leser fragt sich, was es damit auf sich hat, und liest weiter.
Es kann außerdem hilfreich sein, in den ersten Sätzen die Sympathie des Lesers zu gewinnen. Wie das genau funktioniert, hängt ganz von der Textart und dem Zusammenhang ab. Aussagen wie die folgende schaffen es jedoch meist, den Leser auf die eigene Seite zu ziehen: „Wir kennen es doch alle: ...“
Diese Mittel eignen sich natürlich eher für Blogeinträge, Zeitungsartikel oder Briefe. Aber auch in Bewerbungen, wissenschaftlichen Arbeiten oder auch schlichten E-Mails sind die ersten Sätze wichtig. Sie sollten klar vermitteln, worum es im Text geht, und möglichst eine hohe Informationsdichte versprechen.
Es ist wie im Leben: Man bekommt nun mal keine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu machen.