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by Robin Sharma
Drogen im Dritten Reich
Für die meisten von uns ist es völlig selbstverständlich, die Evolution des wirtschaftlichen Systems mit den Meilensteinen des technischen Fortschritts zu verknüpfen. So erstaunlich es auf den ersten Blick klingen mag: Analog dazu ist die Entwicklung unserer modernen Gesellschaft eng mit der Geschichte der Rausch- und Betäubungsmittel verbunden.
Lange Zeit waren Schmerzen so etwas wie der unerwünschte, aber unvermeidliche Begleiter des Menschen, der uns in schwachen Momenten unsanft an die Verletzlichkeit und Sterblichkeit unseres Körpers erinnerte. Solange, bis es dem Apothekergesellen Friedrich Wilhelm Sertürner 1804 nach einigen Experimenten mit Schlafmohn gelang, das Betäubungsmittel Morphin aus dem Opium des milchigen Safts der Pflanze zu isolieren.
Diese Geburtsstunde der deutschen pharmazeutischen Industrie bedeutete auch ein großes Geschäft: Aus kleinen Apotheken, die ihre Kunden zuvor größtenteils mit Kräutern aus dem eigenen Garten versorgt hatten, wurden Manufakturen mit modernen pharmakologischen Standards. Nachdem sich Morphium als massentaugliches Schmerzmittel etabliert hatte, kam 1897 Acetylsalicylsäure unter dem Namen Aspirin auf den Markt. Wenig später wurde Diacetylmorphin erfunden – auch Heroin genannt – und gegen Kopfschmerzen, Unwohlsein, Husten sowie kindliche Darmkoliken oder Schlafprobleme eingesetzt.
Deutschland wurde in dieser Zeit zum Drogen-Exportweltmeister: Weil hierzulande viele der besten Wissenschaftler ausgebildet wurden, produzierten Firmen wie Bayer, IG Farben, Merck, Boehringer und Knoll bis zur Unterzeichnung des Internationalen Opiumabkommens 1925 den Großteil der chemischen Grundstoffe und Endprodukte. 40% der weltweiten Heroinherstellung und 80% des globalen Kokainhandels wurden von deutschen Firmen dominiert.
Ein weiterer Grund für den Vormarsch der Drogen war die Bewältigung der grässlichen Erinnerungen des Ersten Weltkriegs. Um die wirklichen Gründe für die Niederlage und die Mitverantwortung zu vergessen, flüchteten sich viele Menschen in Hass, Extremismus und eben Drogenexzesse. So galt das Berliner Nachtleben in den 1920er-Jahren weltweit als Synonym für Extravaganz, Exzess und moralischen Verfall – unter der Wirkung des betäubenden Morphiums und aufputschenden Kokains.
Es gibt Tausende von Büchern über das Dritte Reich, die abscheulichen Gräueltaten und brutalen Hirngespinster der Nationalsozialisten, aber nur wenige, die sich dem Drogenmissbrauch von Hitler und Konsorten widmen. Hinter der Fassade der offiziellen Antidrogenpolitik der Faschisten wurden die Soldaten der Wehrmacht, Hitler selbst und weite Teile der Bevölkerung mit schweren Psychopharmaka fit für den Totalen Krieg gedopt. Erfahre in Der totale Rausch (2015), welche Einflüsse dieser Konsum auf den Verlauf des Krieges und das Schicksal Europas hatte, und erhalte ungeschminkte Einblicke in die verhängnisvoll enge Beziehung Hitlers zu seinem Leibarzt und seine Realitätsflucht auf dem Weg zum Junkie.
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