Der Staat Book Summary - Der Staat Book explained in key points

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Der Staat summary

Name: Der Staat
Rating: 4.6 (199 reviews)
Author: Platon

Platon

Platos klassische Abhandlung über das Staatswesen

4.6 (199 ratings)

21 mins

Topics

Western Philosophy

Table of Contents

Der Staat
Summary of 10 key ideas

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Key idea 1 of 10

Was drin ist für dich: Die Philosophie der Gerechtigkeit durch Platons bekanntestes Werk kennenlernen.

Warum sollten antike Philosophen uns irgendetwas Relevantes über unser Leben erzählen können? Schließlich war die Lebenswelt der Menschen komplett verschieden zu unserer heutigen. Dennoch werden die alten Griechen auch heute noch immer gelesen, zitiert und wertgeschätzt. Warum? Weil sie sich mit Logik und einem scharfen Verstand an Themen gewagt haben, die heute noch genauso relevant sind wie vor über 2.000 Jahren. Und sie haben sich mit den ganz großen Fragen beschäftigt, von denen wir auch heute noch viele nicht beantworten können. In Der Staat nimmt Platon seine Leserinnen und Leser mit auf einen Spaziergang durch Piräus. Er beschreibt, wie Sokrates mit verschiedenen Personen darüber diskutiert, welche Rolle Gerechtigkeit, Philosophie und Kunst in der Stadt und in uns selbst spielen sollten.

Unzählige Philosophen, Staatsmänner und Wissenschaftler haben sich an Platons philosophischen Grundsätzen orientiert. Mit den Blinks zu dieser wichtigen antiken Schrift kannst auch du aus Sokrates’ und Platons Gedanken viel gewinnen: neue Sichtweisen, interessante Theorien und vielleicht sogar den einen oder anderen Aha-Moment.

In den Blinks philosophieren wir unter anderem darüber,

warum scheinbare Gerechtigkeit die größte Ungerechtigkeit ist,
warum es eine Lüge gibt, ohne die wir keine Gemeinschaft bilden können, und
warum wir alle öfter Gymnastik machen sollten.

Sokrates hinterfragt die Vorstellung von Gerechtigkeit seiner Gesprächspartner.

Was ist Gerechtigkeit? Egal, wie durchdacht unsere Antwort auf diese Frage ausfällt, Sokrates hätte sie vermutlich mit zwei oder drei guten Argumenten in der Luft zerpflückt. Auf einem Spaziergang durch Piräus, einer Hafenstadt nahe Athen, fragt er verschiedene Personen nach ihrer Definition von Gerechtigkeit – und stellt sie alle infrage.

Die erste Definition kommt vom Bürger Polemarchos: Gerechtigkeit bedeutet, jeder Person das zu geben, was wir ihr schulden. Sokrates findet sofort Gegenbeispiele und Ausnahmen: Was ist z.B., wenn wir jemandem eine Waffe schulden? Und falls dieser jemand außer sich vor Wut ist, und mit dieser Waffe töten würde? Diese Definition ist also nicht allgemeingültig, sondern nur eine Annäherung.

Polemarchos versucht es ein zweites Mal: Es ist gerecht, Freunden zu helfen und Feinden zu schaden. Sokrates ist aber nicht der Meinung, dass jemandem Schaden zufügen etwas Gutes sein könnte. Er zieht einen Vergleich mit dem Erziehen von Tieren: Wenn wir z.B. unserem Hund etwas beibringen, funktioniert es ohne Gewalt immer besser als mit Gewalt. Außerdem können wir uns nie sicher sein, wer eigentlich unsere Freunde und wer unsere Feinde sind – am Ende schaden wir mit dieser Definition noch den Falschen! Diese Definition ist also nicht nur unvollständig, sondern auch noch gefährlich.

Die dritte vorgeschlagene Definition kommt vom Philosophen Thrasymachos. Er behauptet, Gerechtigkeit sei das, was dem Herrscher Vorteile verschafft. Sokrates fragt sich, ob diese Logik auch für andere Berufe gilt, z.B. für Ärzte. Ein Arzt sollte die Gesundheit seiner Patienten zum Ziel haben und nicht den eigenen Vorteil. Und bei Herrschern ist es doch das gleiche: Sie sollten das Wohl ihrer Stadt im Auge haben und nicht ihre eigenen Interessen. Diese Definition ist also auch nicht immer korrekt.

Damit endet Sokrates’ Versuch, von anderen eine gute Definition von Gerechtigkeit zu bekommen in einer Aporie – einer ausweglosen Sackgasse.

Was gerecht ist, hängt immer vom Individuum und seiner Umgebung ab.

Sokrates versucht sich also selbst an einer Definition. Er schlägt vor: Gerechtigkeit bedeutet, dass sich jeder um seine eigenen Angelegenheiten kümmert. Und zwar sowohl privat als auch öffentlich.

Diese Idee beinhaltet, dass wir für uns selbst verantwortlich sind und die uns angemessene Rolle in der Gesellschaft übernehmen. Das Leben in einer gerechten und gut organisierten Stadt hat dann einen großen Vorteil: Wir müssen uns nicht um alles kümmern, sondern jeder tut das, wozu er da ist. Für jede Aufgabe gibt es jemanden, der sie erledigt: Handwerker bauen Häuser, Ärzte heilen Kranke, Händler sorgen für alles, was wir brauchen, Herrscher kümmern sich darum, dass alles friedlich bleibt, und Soldaten beschützen uns vor Angriffen von außen.

Wir müssen gerecht sein, und nicht nur gerecht erscheinen.

Durch alle Dialoge zur Gerechtigkeit zieht sich ein Thema wie ein roter Faden: der Unterschied zwischen Sein und Schein. Sokrates ist der Meinung, dass gerecht zu erscheinen, ohne wirklich gerecht zu sein, die schlimmste Ungerechtigkeit überhaupt ist.

Ein Beispiel dafür gibt er in einem Dialog mit Platons Bruder Glaukon. Sokrates und Glaukon versuchen zu verstehen, was Gerechtigkeit ist, und wollen zeigen, dass ein gerechtes Leben immer besser ist als ein ungerechtes. Daher spielt Glaukon des Teufels Advokat und vertritt eine These, an die er selbst nicht glaubt. Er behauptet, dass es viel geschickter sei, einfach gerecht zu erscheinen, als tatsächlich gerecht zu sein – dadurch haben wir weniger Arbeit, aber trotzdem alle Vorteile.

Gerechtigkeit gibt es nur durch Bildung und eine „edle Lüge“.

Wir haben gesehen, dass Sokrates eine enge Verbindung zwischen der Gerechtigkeit der Menschen und ihrer Gesellschaft – oder damals ihrer Stadt – sieht. Aber wie genau sieht diese Verbindung aus? Sokrates ist der Meinung, dass die Stadt ihren Kindern Gerechtigkeit beibringen muss. Sie muss eine gute Erziehung bereitstellen, sodass ihre Bürger körperlich und geistig fit und gesund sind.

Ein wichtiger Teil dieser Erziehung ist die Musik, denn sie ist gut für unsere Seele. Durch Rhythmus und Harmonie entwickeln wir einen Sinn für Balance und Ordnung. Dieser Sinn ist eine Grundvoraussetzung für einen gerechten Charakter und auch für viele wichtige Berufe.

Sokrates vergleicht eine gerechte Stadt mit der Seele eines gerechten Menschen.

Wir können also Sokrates zufolge eine Person nur verstehen, wenn wir auch ihre Stadt kennen. Denn beide beeinflussen sich gegenseitig: Eine Stadt bringt eine bestimmte Art von Menschen hervor, die dann wiederum über ihre weitere Entwicklung bestimmen. Es gibt keine Stadt ohne Menschen, und keine Menschen ohne Stadt. An den Schulen und Universitäten wird nicht nur Wissen, sondern auch ein bestimmter Charakter vermittelt. Die Absolventen erringen dann später verschiedene Ämter, in denen sie z.B. die Gesetze oder die Lehrpläne ändern können, sodass die Stadt mit ihnen weiterwächst und sich entwickelt. Daher ist es unmöglich, dass in einer ungerechten Stadt ein gerechter Mensch wohnt oder umgekehrt.

Um diesen Punkt noch ein bisschen deutlicher zu machen, zieht Sokrates einen Vergleich zwischen der Stadt und der Seele eines Menschen. Als Glaukon ihn fragt, wie denn die Seele eines gerechten Menschen aussieht, antwortet Sokrates, dass sie wie eine gute Rede aufgebaut ist: logisch und voller guter Gründe. Es ist möglich, in die Seele eines Menschen zu blicken, wenn wir mit ihm sprechen und ihn seine Taten erklären lassen. Wenn er gute Gründe für sein Handeln hat, ist er gerecht.

Stadt und Seele bestehen jeweils aus drei Teilen, die einander entsprechen.

Sokrates hat noch eine Analogie parat, die uns dabei hilft, zu verstehen, wie eine gerechte Stadt organisiert sein sollte. Es ist offensichtlich, dass Gerechtigkeit in einer Stadt nicht bedeuten kann, dass jeder ein König ist. Irgendjemand muss schließlich auch die Mülltonnen leeren. Daher unterteilt er die Bewohner der Stadt in drei Teile, die auch den drei wichtigsten Teilen unserer Seele entsprechen.

Der erste Teil sind die Herrscher. In der Seele entsprechen sie dem Verstand. Um ihre Position als Herrscher zu rechtfertigen, erzählt der Mythos der edlen Lüge, dass sie goldene Seelen hätten. Sie machen die Gesetze und haben ein Talent dafür, die Stadt zu leiten. Weil sie der Verstand der Stadt sind, müssen sie die anderen Teile kontrollieren, genau wie unsere Seele, die immer vom Verstand geleitet sein sollte. Mit Vernunft und Logik treffen sie die besten Entscheidungen und planen alle wichtigen Aufgaben der Stadt.

In einer gerechten Stadt müssen Philosophen herrschen oder Herrscher philosophieren.

Und wer soll diese perfekte Stadt regieren? Für Sokrates ist die Sache klar: die Philosophen! Denn nur so können Logik und Verstand die Herrschaft übernehmen, und nur so werden neue Gesetze vollkommen gerecht.

Philosophie und politische Macht sind in einer gerechten Stadt in einer einzigen Person vereint: dem Philosophenkönig. Ein Philosoph ist immer auf der Suche nach Weisheit und Erkenntnis. Seine Seele ist harmonisch und ausgeglichen. Er darf kein Sklave seiner Wünsche sein, sondern muss immer seiner Vernunft folgen. In einer gerechten Stadt mit einem guten Bildungssystem sollte es an solchen Menschen nicht mangeln.

Es ist für Philosophen nicht leicht, eine Stadt zu führen und das Volk zu bilden.

Ein Philosophenkönig würde immer logische, rationale und gerechte Entscheidungen treffen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ihn dabei auch alle unterstützen. Manchmal wäre sogar genau das Gegenteil der Fall – denn oft genug handeln wir alle lieber nach unseren alten Gewohnheiten und Vorteilen, als uns umzustellen, nur weil die Logik es so will. Wir wissen z.B. alle, dass 30 Minuten Sport pro Tag sehr gesund sind, aber fast niemand hält sich daran. Daher wird auch ein Philosophenkönig oft große Schwierigkeiten haben, seine Entscheidungen durchzusetzen.

Sokrates erklärt, dass diese Probleme schon bei der Erziehung beginnen. Um das zu verdeutlichen, verwendet er das Höhlengleichnis. Er sagt Glaukon, er solle sich eine Höhle vorstellen, in der Gefangene an einen Stuhl gefesselt sind. Sie blicken auf eine Wand in der Höhle, aber können den Ausgang nicht sehen. Wenn die Sonne in die Höhle scheint, sehen die Gefangenen die Schatten der Menschen, die an der Höhle vorbeilaufen, auf der Wand vor ihnen. Wenn sie bereits ihr ganzes Leben lang dort sitzen, erscheint es ihnen logisch, dass die Stimmen und die Schatten die Realität sind. Sie wollen sich nicht vorstellen, dass die Formen an der Wand nur Schatten sind und nicht die eigentlichen Menschen, die sich ja hinter ihnen befinden.

Es gibt fünf Arten der Regierung und Aristokratie ist die beste davon.

Eine gerechte Stadt wird von einem Philosophenkönig regiert, das ist bei Sokrates ganz klar. Allerdings kann dieser paradiesische Zustand nicht für immer anhalten. Denn nach Sokrates Auffassung gibt es fünf Regierungsformen, die sich in der Geschichte einer Stadt wiederholen. Eine Stadt beginnt mit der besten Staatsform und durchläuft nach und nach die vier anderen Regierungsformen, bis schließlich ein neuer Philosophenkönig kommt und dem Elend ein Ende setzt.

Wenn wir uns die fünf Regierungsformen ansehen, sollten wir mit der ersten und besten beginnen: In einer Aristokratie, also der „Herrschaft der Besten“, lenkt ein Philosophenkönig die Geschicke der Stadt und macht die talentiertesten Bürger zu seinen führenden Beamten. Irgendwann verwandelt sich diese Regierungsform in eine Timokratie, in der die Personen mit der größten Ehre an der Macht sind. Timokraten sind emotional und rhetorisch geschickt und schaffen es dadurch, die Unterstützung des Volkes zu gewinnen und die Aristokratie zu stürzen.

Zusammenfassung

Nur gerechte Gesellschaften können gerechte Menschen hervorbringen. Die beste Regierungsform ist eine Aristokratie, die von einem Philosophenkönig geführt wird, denn nur Philosophen können ihre eigenen Interessen hintanstellen und das Wohl der Gemeinschaft vertreten.

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What is Der Staat about?

Der Staat von Platon stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Es handelt sich nicht um ein Buch im eigentlichen Sinne, sondern um die Niederschrift eines Dialogs von Sokrates mit seinen Schülern. Sie diskutieren darüber, was ein gerechter Mensch ist und welche die gerechteste Staatsform ist. Sokrates zeigt, warum letztendlich nur Philosophen das Zeug zum Staatsoberhaupt haben.

Who should read Der Staat?

Philosophieinteressierte und Studierende der Philosophie
Alle, die Einblicke in die historischen Grundlagen unserer heutigen Politik erhalten möchten
Jeder, der sich fragt, welche Alternativen es zur demokratischen Staatsform gibt

About the Author

Platon ist ein griechischer Philosoph der klassischen Antike, der im 4. und 5. Jahrhundert v. Chr. gelebt hat. Er verfasste über 30 Dialoge und philosophische Texte über die unterschiedlichsten Themen, u.a. über Liebe, Wissen, Ethik und Politik. Er war ein Schüler von Sokrates und gilt heute als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Geistesgeschichte.

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Thi Viet Quynh N.

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